Fünf Fragen an Antonio Citterio zu seinem ersten Projekt für Duravit, der Badserie Aurena
Fünf Fragen an Antonio Citterio zu seinem ersten Projekt für Duravit, der Badserie Aurena
Antonio Citterios erste Zusammenarbeit mit Duravit wurde durch den Goldenen Schnitt inspiriert. Ergebnis ist die Badserie Aurena als Inbegriff zeitloser Eleganz: Keramik in Weiß oder Schwarz trifft auf gebürsteten Edelstahl und unterschiedlichste Möbeloberflächen für die individuelle Gestaltung anspruchsvoller Interieurs. Mit ihrer Vielseitigkeit ist die Serie Aurena ein innenarchitektonisches Multitalent, das auf den Einsatz im privaten Badezimmer oder Gäste-WC genauso abgestimmt ist, wie im repräsentativen Objektbereich; in Hotels, Praxen oder Büro- und Restaurant-Waschräumen.
Welche Anforderungen an ein modernes Bad erfüllt Aurena?
Antonio Citterio: Mit der Badserie Aurena versuche ich, sehr einfache Antworten auf die Realitäten zu geben. Wir brauchen am Waschplatz die Elemente zum Aufhängen der Handtücher, wir brauchen große Ablageflächen, wir brauchen Stauraum – und dies alles sollte sich perfekt ineinanderfügen. Aurena bietet Lösungen für den Raum und dabei geht es nicht nur um Ästhetik. Wir wissen, dass wir verschiedene Elemente für verschiedene Raumsituationen brauchen, z.B. auch Doppelwaschplätze. Das sind reale Dinge, die mit einer realen Nachfrage verbunden sind, die nicht nur ästhetisch ist.
Wie war Ihre Herangehensweise bei der Badserie Aurena?
Antonio Citterio: Wir stützten uns auf grundlegende Überlegungen - die Idee der Raumlösung, die Idee der Ordnung im Bad und die Idee der Sensibilität beim Umgang mit Wasser, weshalb wir beispielweise die Größe der Waschbecken reduziert haben. Das sind die wichtigsten Ausgangspunkte. Wenn wir über Badmöbel sprechen, dann meinen wir Objekte, die nicht nur funktional sind, sondern die mehr können. Wenn wir beispielsweise an Hotelbäder denken, dann braucht es große Ablageflächen und Situationen, die Ordnung schaffen. Jedes Möbelstück muss Platz bieten für Handtücher, für Kosmetik, für einen Föhn, für die Zahnbürste... Diese Erfahrung aus der Welt der Hotellerie wollten wir auch auf das private Bad übertragen und besonders ästhetisch umsetzen. Das war das Thema.
Wie verbinden Sie bei Ihren Projekten Architektur und Design?
Antonio Citterio: Ich beschäftige mich mit Design als Bestandteil von Architekturprojekten. Als Architekt kennt man die Probleme im Projektgeschäft bestens und versucht, darauf eine Antwort zu geben. Ich denke, es ist auch generell eine italienische Tradition und insbesondere die Mailänder Tradition, dass Architekten Design machen und nicht umgekehrt. Wenn man nur Design macht, denkt man sofort an ein sehr ikonisches Objekt, funktional oder nicht funktional, das ist egal. Als Architekt dagegen befasst man sich tatsächlich mit dem Problem und wie man es am besten lösen kann. Es ist in der Tat kein Zufall, dass wir bei Aurena damit begonnen haben, räumliche "Lösungen" zu finden anstatt ein ikonisches Objekt zu gestalten.
Inwieweit diente der Goldene Schnitt als Inspiration für das Design von Aurena?
Antonio Citterio: Beim Goldenen Schnitt geht es um die Proportionen, darum wie man eine Fläche aufteilt, um die ästhetische Wahrnehmung eines Gleichgewichts zu schaffen, das man als angenehm wahrnimmt. Die feinen, integrierten Trennstege, die die Fläche nach den Regeln des Goldenen Schnittes in unterschiedlich große Teilflächen ordnen, sind ein wichtiger Bestandteil des Designs. Die Ästhetik, die wir dadurch erreichen, ist wichtig. Denn das Bad ist zu einem persönlichen Raum geworden, der Zufriedenheit vermittelt. Hier geht es nicht mehr nur um Funktion.
Welche Bedeutung hat das Bad für Sie persönlich?
Antonio Citterio: Im Vergleich zu früher, als das Badezimmer nur einen praktischen Zweck erfüllte und es nur um die reine Funktion ging, vielleicht für eine große Familie, ist es heute ein persönlicherer Raum und nicht zuletzt ein Lebensraum geworden. In meinem eigenen Bad habe ich Sessel und Bücher, ich schaue Nachrichten und höre Musik. Für mich ist es der Ort, an den ich mich zurückziehen, ich selbst sein und den Tag so harmonisch wie möglich beginnen und beenden kann. Das funktioniert besonders gut, weil meine Frau und ich getrennte Badezimmer haben, was in den USA, wo sie aufwuchs, vollkommen üblich ist.
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