ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
ZIA zur Pflegestatistik 2023: Stationäres Angebot stagniert weiter
Ein Dokument
ZIA zur Pflegestatistik 2023: Stationäres Angebot stagniert weiter
Berlin, 19.12.2024 – „Die gerade erschienene Pflegestatistik bestätigt unsere Prognosen“, sagt Aygül Özkan, Hauptgeschäftsführerin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). „Sie führt uns nochmal deutlich vor Augen, dass wir sehenden Auges auf ein großes Problem zusteuern.“
Die veröffentlichte Pflegestatistik des Statistischen Bundesamts für 2023 zeigt erneut eine deutliche Zunahme der Pflegebedürftigen in Deutschland. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist seit 2021 um fast 15 Prozent auf 5,7 Mio. gestiegen – bei stagnierenden Pflegekapazitäten.
„Wenn man bedenkt, dass wir seit 2015 rund 2,8 Mio. Pflegebedürftige mehr in Deutschland haben, ist die Stagnation bei den stationären Pflegekapazitäten eine hochgradig alarmierende Entwicklung“, fasst Özkan die Ergebnisse zusammen.
Die Zahl der Pflegebedürftigen lag 2023 bei rund 5,7 Mio. Davon werden ca. 4,9 Mio. zu Hause versorgt, 3,1 Mio. ausschließlich durch Angehörige, 1,1 Mio. davon durch Angehörige gemeinsam mit ambulanten Pflegediensten. Die Zahl der vollstationär gepflegten Menschen liegt bei rund 800.000. Das entspricht einem Anstieg gegenüber der letzten Erhebung 2021 von nur 0,8 Prozent und ist nur geringfügig mehr als 2015 (783.000).
„Der Pflegebedarf steigt ungebrochen an und die Hauptlast tragen weiterhin die Angehörigen, weil sie meist schlichtweg keine Alternative haben“, betont der Ausschussvorsitzende für Gesundheitsimmobilien beim ZIA Carsten Brinkmann.
„Während der Mangel an Pflegekräften öffentlich breit diskutiert wird, bleibt der Mangel an Pflegeplätzen und altersgerechtem Wohnraum oft unter dem Radar“, so Özkan. Dabei sei es wichtig, parallel zum Aufbau von zusätzlichen Heimplätzen auch den barrierearmen Ausbau von Wohnimmobilien voranzutreiben.
Um den Bau von Pflegeheimen dort voranzutreiben, wo sie gebraucht werden – in den einwohnerstarken Zentren – müssen die gesetzlichen Voraussetzungen für angemessene und standortabhängige Investitionskostensätze geschaffen werden. Es braucht überschaubare Investitionsbedingungen in den Ländern; wichtig ist auch die Einführung einer bundesweit einheitlichen Musterbauordnung für Pflegeimmobilien. Der ZIA setzt sich auch für eine Flexibilisierung der Angebotsformen ein. Mehr hybride Modelle, die ambulante und stationäre Pflege kombinieren, könnten die Versorgungs- und Personalsituation entlasten.
Der ZIA Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. Er spricht durch seine Mitglieder, darunter 35 Verbände, für rund 37.000 Unternehmen der Branche entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der ZIA gibt der Immobilienwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt eine umfassende und einheitliche Interessenvertretung, die ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft entspricht. Als Unternehmer- und Verbändeverband verleiht er der gesamten Immobilienwirtschaft eine Stimme auf nationaler und europäischer Ebene mit Präsenz in Brüssel, Wien und Zürich – sowie im Bundesverband der deutschen Industrie (BDI). Präsidentin des Verbandes ist Iris Schöberl.
Kontakt: ZIA-Pressestelle Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. Leipziger Platz 9 10117 Berlin Tel.: +4930202158523 E-Mail: presse@zia-deutschland.de Internet: www.zia-deutschland.de
Weiteres Material zum Download Dokument: 241219_PM_Pflegestatistik.docx