FREIE WÄHLER Bundesvereinigung
FREIE WÄHLER: Strukturen zur Versorgung der Kinder von Inhaftierten müssen verbessert werden
Die stellvertretende Bundesvorsitzende und Abgeordnete im bayerischen Landtag, Gabi Schmidt (FREIE WÄHLER), nutzt die sitzungsfreien Wochen für Termine in ihrem Stimmkreis sowie in ganz Mittelfranken. In ihrer Funktion als kinderpolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion sowie Mitglied der Kinderkommission des Landtags besuchte sich nun die Landesfachstelle des Netzwerks Kinder von Inhaftierten Bayern in Nürnberg.
Bei ihrem Gespräch erfuhr Schmidt, dass sich im März 2022 bundesweit 42 500 Männer und Frauen in Haft befanden, in Bayern waren es 12 000 Menschen. Diese Personen haben jedoch schätzungsweise 100 000 Kinder (in Bayern ca. 14 000) – es gibt also mehr betroffene Kinder als Inhaftierte. Die Auswirkungen auf die Familien der Inhaftierten und die Kinder während der Haft sind immens: Strukturverlust droht, Rituale fallen weg, die Polizei erscheint möglicherweise als Feindbild, die finanziellen Auswirkungen des Gefängnisaufenthalts sind enorm. „Dazu kommen die sozialen und emotionalen Auswirkungen“, sagte Gabi Schmidt. „Die Kinder von Inhaftierten leiden oftmals unter Mobbing, Ausgrenzung, fallen in der Schule mit ihren Leistungen ab oder verstricken sich in einem Teufelskreis aus Lügen.“ Dazu kämen Gefühle wie Hilflosigkeit, Sicherheitsverlust, Trauer, Wut, Scham und schlimmstenfalls Depressionen oder Aggressionen.
Das Ziel des Netzwerks ist deshalb eine bestmögliche Entwicklung der Kinder. „Die Strukturen zur Versorgung der Kinder von Inhaftierten müssen verbessert werden. Sie müssen die Hilfe erhalten, die sie tatsächlich brauchen. Das Kindeswohl muss immer im Vordergrund stehen“, sagte Schmidt nach dem Gespräch mit Christiane Paulus und Hilde Kugler vom Netzwerk Kinder von Inhaftierten. Dazu müssten unter anderem die entsprechenden Ressourcen bereitgestellt werden, also koordinierende Landesfachstellen finanziert werden, gleichzeitig aber Justiz, Jugendämter und freie Träger noch mehr vernetzt werden. Positiv bewertete die stellvertretende Bundesvorsitzende, dass das Thema zunehmend in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik rückt.
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