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Corona-Krise und die Folgen: Belastungen für Alleinerziehende besonders gravierend

Düsseldorf/Gütersloh (ots)

Angst um die Gesundheit, Kontaktverbote, unsichere Arbeitsverhältnisse, geschlossene Kitas: In Corona-Zeiten leidet die besonders belastete Gruppe der Alleinerziehenden und ihre Kinder sehr unter den sozialen und wirtschaftlichen Einschränkungen. Verstärkte Beziehungsprobleme, finanzielle Sorgen, Zukunftsängste erhöhen das Risiko psychosomatischer Erkrankungen für Alleinerziehende überproportional.

Erhöhtes Risiko auch für Kinder

Studien belegen: Konflikte, Überforderung und eingeschränkte Elternkompetenzen erhöhen auch das kindliche Risiko für psychische Beeinträchtigungen. Obwohl das Bundesjustizministerium klar gestellt hat, dass trotz der Corona-bedingten Kontaktverbote bestehende Umgangsregelungen grundsätzlich weiter gelten: Die Angst vor Ansteckung und Streitigkeiten könnten dazu führen, den Umgang auszusetzen. Wehren können sich die Betroffenen dagegen kaum.

Dabei ist nachgewiesen: Fehlender Kontakt zum Vater oder zur Mutter kann für die Kinder gravierende Folgen haben. In einer ohnehin unsicheren Situation verunsichert es sie noch mehr, wenn sie eine Bezugsperson vermissen. Die Probleme können bis ins Erwachsenenleben nachwirken.

Ambulante und stationäre Hilfen für Alleinerziehende durch "wir2"

"Es ist wichtig, die betroffene Risikogruppe gerade jetzt zu unterstützen und auch nach der Corona-Krise mögliche Folgen im Auge zu behalten", sagt Prof. Matthias Franz vom Universitätsklinikum Düsseldorf. Er hat mit seinem Team an der Universitätsklinik Düsseldorf ein mehrfach ausgezeichnetes Unterstützungsprogramm für belastete Alleinerziehende entwickelt: das Elterntraining "wir2" ( www.wir2-bindungstraining.de): wohnortnah, mit Kinderbetreuung und für Alleinerziehenden kostenlos. Die Walter Blüchert Stiftung verbreitet es bundesweit. Derzeit wird an einer Online-Version für ein interaktives Videoportal gearbeitet.

Für psychosomatisch erkrankte Alleinerziehende wird von den Celenus-Kliniken Schömberg und Bad Elster ergänzend das stationäre Programm "wir2Reha" angeboten: als sechswöchiger Klinikaufenthalt in der psychosomatischen Rehabilitation - einschließlich begleitender Kinderbetreuung. Für Schömberg gilt derzeit kein Aufnahmestopp.

Nicht nur jetzt in Corona-Zeiten, sondern auch danach ist es für unsere Gesellschaft wichtig, dass Ärzte, Jugendämter und Kommunen die wachsende Gruppe der psychosozial belasteten Alleinerziehenden im Auge behalten, Unterstützungsbedarf erkennen und sich für die Nutzung bereitstehender neuer Hilfsangebote stark machen.

Pressekontakt:

Prof. Dr. Matthias Franz, Tel. 0211-81.18338, E-Mail: matthias.fanz@uni-duesseldorf.de

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