Schwesternschaft München vom BRK e.V.
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/ Pflegeausbildung mit Deutsch-Zusatzunterricht
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Auf dem Stundenplan der Berufsfachschule für Pflege am Münchner Rotkreuzplatz steht jetzt ergänzend zu den fachlichen Ausbildungsinhalten ein Sprachkurs für Nicht-Muttersprachler. Auszubildende mit Migrationshintergrund fördert die Schule erstmalig mit zusätzlichem Deutschunterricht.
Antje Frenzel ist Pflegepädagogin an der Berufsfachschule für Pflege München und unterrichtet Fachinhalte wie Krankheitslehre oder Pflegeprozess. Um ausländische Auszubildende zu fördern, hat sie gemeinsam mit Schulleiterin Margit Schmid einen Deutschkurs initiiert. „Die Auszubildenden haben nicht nur einen sehr unterschiedlichen Erfahrungs- und Berufshintergrund. Sie kommen auch aus verschiedensten Herkunftsländern. Von China über Syrien bis hin zu Kirgisistan sind an die 20 Nationen versammelt“, sagt Frenzel über den Pflegenachwuchs, der sich in der Pflegeschule der Schwesternschaft München vom BRK e.V. auf die Praxiseinsätze in Klinik, Senioreneinrichtungen und ambulanten Diensten vorbereitet. „Pflege ist ein interaktiver Beruf, bei dem die Kommunikation zwischen Pflegeempfänger und Pflegeausübenden eine grundlegende Rolle spielt,“ betont Schulleiterin Schmid. Seit einigen Wochen kommen deshalb Dozenten des Berufsförderungszentrums der Bayerischen Wirtschaft (bfz) einmal wöchentlich zum Deutschkurs an den Rotkreuzplatz. Finanziert wird der berufsbezogene Kurs vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Fachtexte sicher verstehen und Verständigung verbessern
Die Lehrkräfte des bfz unterrichten jeweils am Freitagnachmittag 180 Minuten lang zwei Gruppen von Pflegeauszubildenden mit Migrationshintergrund. Die Dozenten sind an mehreren beruflichen Schulen tätig, jetzt auch an der Pflegeschule am Rotkreuzplatz. 34 angehende Pflegefachfrauen und -fachmänner im ersten und zweiten Ausbildungsjahr büffeln freiwillig und ergänzend zu Fachinhalten deutsche Grammatik und Rechtschreibung. „Der Kurs unterstützt mich dabei, meine Sprachkenntnisse weiter zu verbessern, besonders im Fachbereich Pflege“, sagt Milad Sadeghi, der nach dem Abitur zunächst ein medizinisches Praktikum in seinem Heimatland absolviert hat. Am 1. April 2023, eine Woche nachdem er nach Deutschland eingereist war, nahm er bereits die Ausbildung zum Pflegefachmann auf. „Die Inhalte sind hilfreich, klar strukturiert und die Atmosphäre sehr angenehm“, sagt der 25-jährige Iraner zum Unterricht. „Er hilft mir, Fachtexte sicher zu verstehen und vor allem die Verständigung mit Patienten und Kollegen zu verbessern.“
Ausländische Nachwuchskräfte in der Pflege fördern
„Die Klassen sind seit Jahren sehr heterogen zusammengesetzt. Mit dem Zusatzunterricht für unsere Nicht-Muttersprachlern stärken wir ihre Kommunikations- und Sprachfähigkeiten sowohl für die Theorie als auch für die Pflegepraxis“, versichert Schmid. Sie ist voller Respekt für den Mut der angehenden Pflegefachfrauen und -fachmänner. „Wer sein Heimatland verlässt oder sich in vorgerücktem Alter zu einer beruflichen Neuorientierung entschließt, um einen anspruchsvollen und verantwortungsvollen Beruf zu erlernen, verdient Anerkennung und Unterstützung. Angesichts des seit Jahren bestehenden Pflegepersonalmangels können wir auf ausländische Nachwuchskräfte nicht verzichten. Sie auf ihrem Weg zu professionellen Pflegekräften möglichst umfassend zu unterstützen, gehört mit zu unseren fachpädagogischen Aufgaben“, betont die Leiterin der Berufsfachschule für Pflege München mit insgesamt 180 Ausbildungsplätzen. Die Schule am Rotkreuzplatz ist eine von sechs Pflegeschulen der Schwesternschaft München vom BRK e.V. an den Standorten Würzburg, Erding, Lindenberg und München.
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