Nachhaltig erfolgreich im ersten Geschäftshalbjahr: Aurubis erzielt deutlich höheres Ergebnis
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Nachhaltig erfolgreich im ersten Geschäftshalbjahr: Aurubis erzielt deutlich höheres Ergebnis
- Trotz Coronakrise: Multimetall-Unternehmen erwirtschaftete ein operatives EBT von 185 Mio. € (Vj. 91 Mio. €)
- Gründe: Gutes Marktumfeld für Raffinierlöhne, höhere Durchsätze bei Konzentraten und Recyclingmaterialien sowie hohe Nachfrage nach Produkten
- Nachhaltiges Wirtschaften: Aurubis Bulgarien mit Gütesiegel Copper Mark zertifiziert
Hamburg, 10. Mai 2021 – Deutlich höhere Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien, ein gestiegener Konzentratdurchsatz, strikte Kostendisziplin, hohe Nachfrage nach Produkten sowie ein höheres Metallergebnis bei stark gestiegenen Metallpreisen: Dies sind zusammengefasst die wesentlichen Gründe für das deutlich höhere operative Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 185 Mio. €, das die Aurubis AG im 1. Halbjahr ihres aktuellen Geschäftsjahrs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (91 Mio. €) erzielte. Einzig deutlich höhere Energiekosten durch gestiegene Strompreise wirkten negativ. Auch der Netto-Cash-Flow lag mit 125 Mio. € wegen der guten Ertragslage deutlich über dem Vorjahr. Damit ist das Unternehmen auch im vergangenen Geschäftshalbjahr sehr robust durch die Corona-Krise gekommen.
Positives Marktumfeld, Stärkung im Recycling durch neue Standorte
Dem deutlich höheren Konzentratdurchsatz standen weltmarktbedingt geringere Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate gegenüber, während die Raffinierlöhne für Altkupfer und Recyclingmaterialien weiterhin auf hohem Niveau lagen. Der Durchsatz an sonstigem Recyclingmaterial konnte ebenfalls gesteigert werden, wobei insbesondere die neuen Standorte in Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) positiv zum Ergebnis beitrugen. Der operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten vier Quartale) lag bei 11,9 % (Vj. 7,5 %).
Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, resümiert: „Aurubis kommt weiterhin erfolgreich durch die Corona-Krise. Nach einem Jahr Pandemie können wir festhalten: Die Auswirkungen der Pandemie auf unser Ergebnis bleiben – trotz aller bestehenden Einschränkungen – gering. Dies verdanken wir zum einen dem hohen Verantwortungsbewusstsein unserer Mitarbeiter, die Präventionsmaßnahmen konsequent zu befolgen, und zum anderen dem guten Marktumfeld für Unternehmen der Kreislaufwirtschaft: Unsere Metalle und Produkte profitieren von einer wachsenden Nachfrage aus allen Bereichen der Wirtschaft.“
Segment MRP: Erhöhter Durchsatz, gestiegene Produktion, gute Nachfrage
Das Segment Metals Refining & Processing (MRP) erzielte im Berichtszeitraum ein operatives EBT von 225 Mio. € (Vj. 140 Mio. €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den o.g. Einflussfaktoren. Der ROCE lag mit 16,5 % (Vj. 14,7 %) über unserem Zielwert von 15 %.
Der Konzentratdurchsatz lag nach sechs Monaten im laufenden Geschäftsjahr mit 1.225.000 t deutlich über dem Vorjahr (1.118.000 t), in dem ein Wartungsstillstand am Standort Hamburg durchgeführt wurde. Die Kathodenproduktion erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 17 % auf 554.000 t (Vj. 474.000 t). Gestützt durch gestiegene Metallpreise, verbesserte sich das Angebot an Altkupfer und sonstigen Recyclingmaterialien, vor allem in den Aurubis-Kernmärkten in Europa und den USA. Aurubis konnte seine Produktionsanlagen sowohl im letzten Quartal als auch über den Berichtszeitraum hinaus vollständig mit Einsatzmaterialien zu sehr guten Schmelzlöhnen versorgen.
Die seit Beginn des Geschäftsjahres einsetzende Nachfrageerholung setzt sich weiter fort, und so verzeichnete der globale Markt für Schwefelsäure einen höheren Bedarf bei limitiertem Angebot am Spotmarkt, mit deutlich gestiegenen Preisen in Folge. Am Kathodenmarkt setzte sich im 2. Quartal 2020/21 die stabile Nachfrage weiter fort. Die Produktion von Strangguss lag mit 88.000 t aufgrund einer stärkeren Nachfrage insbesondere aus dem Segment Flat Rolled Products deutlich über dem Vorjahr (77.000 t). Bei Kupfergießwalzdraht zeigte sich im Berichtszeitraum ebenfalls ein hoher Bedarf aus der Kabel-, Bau-, Energie sowie der europäischen Automobilindustrie.
Segment FRP: Verbessertes Ergebnis durch hohe Produktnachfrage und stringentes Kostenmanagement
Das Segment FRP erzielte im 1. Halbjahr des Berichtsjahres ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 3 Mio. € (Vj. -2 Mio. €). Die Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr beruht auf höheren Absatzmengen in einem positiven Marktumfeld – bei gleichzeitig geringeren Kosten aufgrund eines stringenten Kostenmanagements. Die Produktion von Flachwalzprodukten und Spezialdrähten im Segment FRP erhöhte sich nachfragebedingt auf 98.000 t (Vj. 92.000 t). Der operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4 Quartale) lag aufgrund gestiegener operativer Ergebnisbeiträge bei 4,2 % (Vj. -10,0 %). Aurubis hält weiter an der Verkaufsabsicht für das Segment FRP fest und befindet sich in fortgeschrittenen Vertragsverhandlungen.
Auch das IFRS EBT* in Höhe von 415 Mio. € (Vj. 16 Mio. €) hat das Vorjahr deutlich übertroffen. Die Veränderung war, neben den vorgenannten Ergebniseffekten, auch wesentlich durch die sehr positive Metallpreisentwicklung begründet.
Nachhaltiges Wirtschaften: Copper Mark, Gründung Cablo GmbH
Am 20. März hat Aurubis unter dem Titel „FOKUS Nachhaltigkeit“ seinen siebten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Seit 2020 nimmt Aurubis an der Copper Mark teil. Das Gütesiegel belegt verantwortungsvolle Produktion von Kupfer anhand von 32 international anerkannten Nachhaltigkeitskriterien. Als erste Primärhütte von Aurubis hat der Standort in Bulgarien Ende April den Zertifizierungsprozess durch die Copper Mark erfolgreich abgeschlossen. Als nächstes werden die Standorte in Hamburg und Lünen den Auditierungsprozess beginnen. „Aurubis verfolgt das Ziel, das effizienteste und nachhaltigste Hüttennetzwerk weltweit zu sein und treibt neue Möglichkeiten der Differenzierung im regionalen und internationalen Wettbewerb intensiv voran“, erläutert Roland Harings. Dazu zählt der Ausbau innovativer Industrielösungen des Multimetall-Geschäfts ebenso wie die Stärkung der europäischen Kreislaufwirtschaft durch die Verarbeitung einer großen Bandbreite an Recyclingmaterialien. Eine verbesserte Umweltleistung durch die Reduktion von CO2-Emissionen gehört ebenfalls dazu.
Am 13. November 2020 haben die Aurubis AG, die Cablo Metall-Recycling & Handel GmbH und die TSR Recycling GmbH & Co. KG eine Vereinbarung zur Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft für Kabelrecycling unterzeichnet; am 22. April hat die EU-Kommission die kartellrechtliche Freigabe für das geplante Gemeinschaftsunternehmen erteilt. Der Abschluss der Transaktion wird Anfang Juni 2021 erfolgen.
Ausblick trotz Pandemie weiterhin positiv, Prognose bestätigt
Die Auswirkungen der Pandemie auf den Verlauf des weiteren Geschäftsjahres schätzt Aurubis als sehr gering ein. Bei anhaltend guter Minenproduktion wird sich Aurubis ausreichend mit Kupferkonzentraten versorgen können. Aufgrund seiner metallurgischen Kompetenz und des diversifizierten Lieferantenportfolios wird Aurubis über Benchmark liegende Schmelz- und Raffinierlöhne erzielen. Für Altkupfer rechnet das Unternehmen mit einem sehr guten Mengenangebot bei Raffinierlöhnen auf weiterhin hohem Niveau. Aufgrund der Erwartung fortgesetzt hoher Metallpreise geht Aurubis von einem positiven Effekt auf sein Metallergebnis aus.
Für das Kalenderjahr 2021 wurde die Aurubis-Kupferprämie auf 96 US$/t (Vj. 96 US$/t) festgesetzt. Bei Kupferprodukten erwartet das Multimetall-Unternehmen in allen Produktbereichen eine über alle Kundensegmente hinweg deutlich über dem Vorjahresniveau liegende Nachfrage, bei Schwefelsäure eine verstärkte Nachfrage bei steigenden Preisen.
Ebenfalls wird aus dem Performance Improvement Program (PIP) durch Kostensenkung und Durchsatzsteigerung der Primärhütten eine weitere Ergebnisverbesserung erwartet. Im Geschäftsjahr 2020/21 wird das bisher bis 2022/23 gesteckte Ziel, aus der Integration der erworbenen Standorte Beerse und Berango Synergien in Höhe von 15 Mio. € (EBITDA) zu erzielen, bereits erreicht werden.
Insgesamt erwartet Aurubis im Geschäftsjahr 2020/21 für den gesamten Konzern ein operatives EBT zwischen 270 Mio. € und 330 Mio. und einen operativen ROCE zwischen 9 % und 12 %.
* Da das IFRS-Ergebnis unter anderem Bewertungseffekte aus Metallpreisschwankungen enthält, weist Aurubis abweichend hiervon das operative Ergebnis (EBT) aus. Dessen Darstellung eliminiert die Effekte aus Metallpreisschwankungen weitgehend und ermöglicht so eine realistischere Beurteilung des Geschäftsverlaufs. Das operative EBT ist ausschlaggebend für die Steuerung des Unternehmens.
Mit freundlichen Grüßen
Aurubis AG Corporate Communications / Konzernkommunikation
Angela Seidler Vice President Investor Relations, Konzernkommunikation & Nachhaltigkeit Tel. +49 40 7883-3178
Daniela Kalmbach Leiterin Konzernkommunikation / Head of Corporate Communications Tel.:+49 40 7883-3053 Mobile: +49 174 6389167