E.ON-Berechnung zur Gamescom: Spielekonsolen verbrauchen bis zu 20 mal mehr Strom als früher
München (ots)
- Trend geht wieder zu verbrauchsärmeren Spielekonsolen - Streaming kann Stromverbrauch von Konsolen deutlich verringern
Am Mittwoch, den 21. August 2019, öffnet die Gamescom in Köln ihre Tore für Besucher. Videospiel-Fans können vor Ort die neuesten Konsolen und Spiele testen, die sich unter anderem durch eine immer realistischere Grafik auszeichnen. Für diese Rechenleistung verbrauchen aktuelle Geräte deutlich mehr Strom als die ersten Konsolen-Modelle wie eine Berechnung des Energieanbieters E.ON zeigt.
Das beste Beispiel: Die Playstation von Sony. Während das erste Modell aus dem Jahr 1994 bei einer täglichen Spieldauer von zwei Stunden nur 5,84 kWh jährlich verbrauchte, war die PS 3 mit 137,97 kWh und jährlichen Stromkosten von knapp 40 EUR die stromhungrigste Spielekonsole der letzten Jahre - und das auch im Vergleich zu ihrem Nachfolger, der PS 4 Pro (119,72 kWh, 34 EUR). "Zwar hat sich der Strombedarf der aktuellen Spielekonsolen im Vergleich zu den Gaming-Klassikern aus den 1990er Jahren deutlich erhöht, der Trend geht aber wieder hin zu stromsparenderen Geräten", erklärt E.ON Geschäftsführer Philip Beckmann.
Dieser Trend lässt sich auch bei Microsofts Xbox und den Konsolen von Nintendo beobachten. Die portable Nintendo Switch kommt beispielsweise auf knapp 11 kWh im Jahr, was Stromkosten von ca. 3 EUR entspricht. Die aktuelle Retro-Variante des Super Nintendo-Klassikers von 1990 SNES Classic Minis ist sogar noch stromsparender und kommt - genau wir das Original - mit nur 3,65 kWh und knapp einem Euro jährlichen Stromkosten aus.
Streamen spart Strom
Es zeichnet sich schon heute ab, dass Konsolen, trotz komplexerer, aufwendigerer Grafik, deutlich verbrauchsärmer werden. "Durch die Verlagerung von Spielen in die Cloud, wie es heute schon bei Filmen und Serien üblich ist, ließe sich der Stromverbrauch der Konsolen deutlich senken", kommentiert Philip Beckmann. Es gibt bereits erste Dienste, die Spiele aus dem Internet auf die Konsole oder den PC streamen. Die Hardware, die die Rechenleistung für die Spiele zur Verfügung stellt, steht in Datenzentren. Die Konsole zuhause dient dann nur noch als verbrauchsarmes Portal für den Zugriff.
Ob mit oder ohne Cloud: Wer Energie sparen will, sollte die Konsole nach dem Spielen aus der Steckdose ziehen. Denn auch im Standby-Modus verbrauchen vor allem die Xbox- und Playstation-Modelle noch bis zu 15 kWh und damit knapp fünf Euro im Jahr.
Berechnungsgrundlage war der durchschnittliche Stromverbrauch in Watt für konsolentypische Spiele, eine angenommene tägliche Videospieldauer von zwei Stunden und ein durchschnittlicher Strompreis von 29 Cent pro kWh.
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