Erfolg für den Tierschutz
Bio-Schlachthof muss für immer schließen
München (ots)
Nach der Aufdeckung von massiven und langfristigen Tierschutzverstößen wird der Brucker Schlachthof, der bis vor kurzem noch als der Musterbetrieb der Branche und speziell der Bioverbände galt, liquidiert.
Ausschlaggebend waren die Undercover-Aufnahmen von SOKO Tierschutz, welche grobe Gewalt, systematische Rechtsbrüche und massive Probleme bei der Betäubung von Schweinen und Rindern zeigten.
SOKO Tierschutz begrüßt diesen Schritt, mahnt aber an, die Täter nun nicht im Schatten der Schlachthofschließung davon kommen zu lassen. Nur harte Strafen wirken abschreckend auf eine Branche, die offensichtlich außer Kontrolle ist. Speziell das Versagen der führenden Bioverbände Naturland und Bioland wiegt schwer und wirft ein bezeichnendes Licht auf eine Branche, der Profit und Stückzahl wichtiger sind als Transparenz und Tierschutz.
SOKO Tierschutz bekräftigt angesichts dieser Probleme die Notwendigkeit von überregionalen Kontrollen durch harte, unangemeldete und sachkundige Einsätze von Spezialeinheiten.
Leider sind die Missstände, die nun in Fürstenfeldbruck geballt zum Vorschein kamen, Alltag in vielen Schlachthöfen. Frühere Aufdeckungen beim Schlachthof Aschaffenburg, bei Chiemgauer Naturfleisch und weiteren Betrieben beweisen das überdeutlich.
"Dass der erste in Deutschland aus Tierschutzgründen geschlossene Schlachthof ein Schwerpunkt der Biobranche und viel gelobter Musterbetrieb war, stellt das komplette System dieser Branche in Frage. Nur ein echter Wandel weg von der Tierausbeutung wird die Skandale beenden", sagt Maria Martens von SOKO Tierschutz e.V.
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