Grauenhafte Zustände in Schlachterei aufgedeckt
SOKO Tierschutz fordert die Schließung des Betriebes
Kiel (ots)
Der Schlachtbetrieb Horn in Flintbek wirbt mit handwerklicher Schlachtung, Qualität und Sicherheit. Bildmaterial aus den letzten drei Monaten zeigt, dass dort Tierquälerei und Hygienechaos herrscht. Rinder werden nicht ausreichend und unsachgemäß betäubt. Es kommt zu langen Todeskämpfen. Die Metzger zeigen dabei keinerlei Anteilnahme. Die Technik vor Ort ist völlig unzulänglich. Der Metzger greift auch zu brutaler Gewalt gegen Rinder und Schafe. Das Geschäftsmodell des Betriebes ist das Schlachten von alten, gebrechlichen Kühen, vorwiegend aus der Milchindustrie. Dabei sind scheinbar auch kranke und verletzte Tiere, die nicht einmal den Viehtransporter verlassen können. Sie werden per Seilwinde in den Schlachthof geschleppt. Das stand im starken Widerspruch zu der Werbung. Auf der Homepage wurde mit Fleisch von der eigenen Musterherde auf grüner Wiese geworben. Von kaputten abgemagerten Milchkühen, mit gewaltiger Gelenkentzündung war dort nichts zu lesen. "Das ist aus unserer Sicht ein krasser Fall von Verbrauchertäuschung, zeigt aber mal wieder, wie man buchstäblich aus den Schrott-Tieren, guten Profit machen kann. Ein gängiger Trick des Metzgers von Nebenan", erklärt Mülln."Hier besteht der Verdacht auf illegale Krankschlachtungen. Das würde eine große Gefahr für die Verbraucher*innen bedeuten", so SOKO Tierschutz Sprecher Mülln. Im Betrieb herrscht Hygienechaos. Auf dem Material sind Blutpfützen am Boden, mit Fleischfetzen verstopfte Abläufe, am Boden liegende Organe und mit Fett und Fleisch verunreinigte Maschinen außerhalb der Arbeitszeiten zu sehen. Der Gestank vor Ort ist ekelerregend. Das Bildmaterial wurde durch das Magazin Spiegel und mehreren Experten geprüft. Das Fazit der Veterinäre ist verheerend. SOKO Tierschutz fordert die sofortige Schließung des Betriebes. Es wäre dann der 12. Schlachthof, der nach solchen Recherchen von der Organisation geschlossen wurde. Alle Fälle haben mit diesem auch gemeinsam, dass die örtlichen Veterinärkontrollen krachend versagt haben.
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