Psychiatrie-Skandal in Schleswig-Holstein - ein Lebensbericht
Sechs Jahre seiner Kindheit hat Günter Wulf in der Psychatrie verbracht, dabei war er ein gesundes Kind. In den "Sechs Jahren in Haus F" erlebte er Misshandlung, Gewalt, Missbrauch, Demütigung. Die Jugendheime damals waren überfüllt, also begann man, Kinder in Landeskliniken abzuschieben - eine fatale und grausame Entscheidung. In seinem Buch erzählt Wulf die ganze Geschichte.
Bis heute fühlt sich Günter Wulf unwohl in Räumen, die sich abschließen lassen, erst recht in den Keller geht er nie. Zu schlimme Erinnerungen kommen dort auf. Direkt nach der Geburt kommt Günter ins Heim. Medikamente, die Zwangsjacke, kalte Duschen und das sogenannte Besinnungsstübchen, wo er isoliert und gefesselt wird, gelten dort als Mittel der Erziehung. Und es kommt noch schlimmer: Er gilt als eher unruhiger Junge. Mit dem Etikett "bildungsunfähig" wird er mit neun Jahren in die Psychiatrie Schleswig-Hesterberg abgeschoben, weggesperrt mit gefährlichen Straftätern und psychisch Kranken. Dort wurde er Opfer von Medikamentenversuchen, Gewalt und sexuellem Missbrauch. Erst mit 18 Jahren durfte er die Klinik verlassen.
Heute kämpft er um die Anerkennung des Unrechts, das ihm widerfahren ist. Wulf ist kein Einzelfall: Es wird von mehr als 1000 Fällen von 1945-75 allein im Landeskrankenhaus Schleswig ausgegangen.
"Ein bewegendes Beispiel für den Wert des Zuhörens" SZ über Günter Wulfs Rede im Kieler Landtag
Die Aufarbeitung des Skandals läuft weiter bis voraussichtlich bis 2021.
Sprechen Sie mich gern an, wenn Sie das Buch "Sechs Jahre in Haus F" besprechen möchten und dafür ein kostenloses Exemplar brauchen. Ich stelle außerdem gern den Kontakt zum Autor her, falls Sie Interesse an einem Interview haben.
Mit den besten Grüßen
Ragna Sieckmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Referentin Sachbuch Telefon: +49(0)221 / 8200-2853 Telefax: +49(0)221 / 8200-1853 E-Mail: ragna.sieckmann@luebbe.de