Europaparlament stellt Weichen für Steuerbegünstigung von Erdgas als Kraftstoff bis 2030
Berlin (ots)
Experten und die Initiative Erdgasmobilität fordern seit geraumer Zeit die Steuerbegünstigung für Erdgas als Kraftstoff über 2018 hinaus fortzusetzen. In Brüssel wurden dazu nun die Weichen gestellt. Am 19. April hat das Europäische Parlament einem Vorschlag zugestimmt, demzufolge die Steuerbegünstigung von Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff bis 2030 verlängert werden kann.
Die Europäische Union überarbeitet derzeit die europaweite Richtlinie für die Energiebesteuerung, die auch der deutschen Steuergesetzgebung als Grundlage dient. In dem aktuellen Vorschlag ist ein klares Votum für eine Verlängerung der Steuerbegünstigung für Erdgas und Biomethan als Kraftstoff enthalten. Ganz konkret unterstreicht das Parlament, dass Erdgas "weniger schädliche Auswirkung auf die Umwelt als andere fossile Kraftstoffe hat und die Infrastruktur für den Vertrieb eine günstige Wirkung im Hinblick auf die Einführung erneuerbarer alternativer Energien - also Bio-Erdgas - haben könnte."
Der im Parlament behandelte Richtlinienvorschlag der Kommission sieht die Möglichkeit einer bis mindestens 2023 deutlich vergünstigten Energiesteuer für Erdgas im Straßenverkehr vor. Nach 2023 soll ein Steuervorteil von 50 Prozent bis 2030 gelten. Das Parlament empfiehlt darüber hinaus, dass vor einer möglichen Erhöhung der Steuern für den alternativen Kraftstoff eine Bewertung über die Entwicklung von Erdgas und Biomethan als Kraftstoff erfolgen soll. Berücksichtigt werden die Verfügbarkeit, der Ausbau des Tankstellennetzes, der Marktanteil von Erdgasfahrzeugen sowie der Anteil von Biomethan. "Wir freuen uns über dieses Ergebnis, weil das Parlament damit die Marktentwicklung in der Gestaltung der Steuer berücksichtigt", sagt Manuel Lage vom Verband NGVA Europe. Der Vorschlag des Parlaments muss nun durch die Mitgliedsstaaten entschieden werden.
"Damit hat das Europaparlament ein wichtiges Signal für den alternativen Antrieb und den wachsenden europäischen Erdgasautomarkt gesetzt", ist Timm Kehler, Vorstand von erdgas mobil, überzeugt. "So kommen wir der Forderung der Initiative für Erdgasmobilität ein Stück näher, die Steuerbegünstigung für Erdgas als Kraftstoff in Deutschland bis 2025 zu verlängern. Das würde bedeuten, dass der alternative Treibstoff über 2018 hinaus mit seiner sehr hohen Wirtschaftlichkeit punkten kann und sich Erdgasfahrzeuge schnell amortisieren."
Über erdgas mobil
erdgas mobil ist eine Initiative führender Energieversorgungsunternehmen, um Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff stärker auf dem Markt zu etablieren. Der alternative Kraftstoff hat vor allem durch die Beimischung von Bio-Erdgas das Potenzial, langfristig einen bedeutenden Beitrag zur Verringerung von Emissionen im Straßenverkehr - insbesondere von CO2, Lärm, Stickoxiden und Feinstaub - zu leisten. So werden beispielsweise bei einer 20-prozentigen Bio-Erdgas-Beimischung gegenüber einem Benziner rund 39 Prozent CO2 eingespart. Der Preis für den alternativen Kraftstoff liegt durchschnittlich rund 50 Prozent unter dem für Super, gegenüber Diesel können 30 Prozent gespart werden. In Deutschland finden sich derzeit rund 900 Erdgastankstellen, die mehrheitlich in Markentankstellen integriert sind. erdgas mobil ist Gründungsmitglied der NGVA Europe, dem europäischen Erdgasfahrzeugverband mit mehr als 150 Mitgliedern aus allen Mitgliedsstaaten.
Über die "Initiative Erdgasmobilität"
Die "Initiative Erdgasmobilität" ist ein Zusammenschluss führender Vertreter der Gaswirtschaft, Mineralölunternehmen, Fahrzeughersteller und verschiedener Organisationen, die sich darauf verständigt haben, Erdgas und Biomethan als Kraftstoff zu stärken und damit einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu leisten. Die Schirmherrschaft hat das Bundesverkehrsministerium übernommen, während die Deutsche Energie-Agentur (dena) diese Initiative koordiniert.
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