dena-Leitstudie unterstreicht wachsende Rolle von Gas im Energiesystem der Zukunft
Plädoyer für technologieoffenen und kosteneffizienten Klimaschutz
Berlin (ots)
Die heute von der Deutschen Energie-Agentur (dena) vorgestellte Leitstudie "Integrierte Energiewende" gibt Handlungsempfehlungen für die politischen Rahmenbedingungen der Energiewende. Die Studie zeigt: Die Klimaziele 2050 sind mit einem technologieoffenen Ansatz mit Gas deutlich günstiger zu erreichen als mit einer forcierten Elektrifizierung. Die Ergebnisse kommentiert Dr. Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS: "Ohne Wettbewerb im Markt ist die Energiewende zum Scheitern verurteilt, denn die deutlich höheren Kosten einer Vollelektrifizierung ohne zusätzlichen Nutzen wird die Gesellschaft nicht akzeptieren. Und es wird deutlich: Nur mit Gas gelingt die Energiewende."
Bis 2050 will die Bundesregierung die deutschen CO2-Emissionen um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 senken. Die dena-Studie untersucht verschiedene Szenarien zur Erreichung dieser Klimaschutzziele. Im Vergleich zwischen einem Szenario, das einen breiten Mix an Technologien zulässt, und einer forcierten Elektrifizierung zeigt die Studie: Mit einem technologieoffenen Energiesystem kann sogar das ambitionierte 95-Prozent-Ziel günstiger erreicht werden als das 80-Prozent-Ziel mit der Strategie der "Vollelektrifizierung".
Gastechnologien werden zunehmend wichtig für die Dekarbonisierung von Strom, Wärme und Verkehr. Der Anteil von Erdgas im deutschen Endenergieverbrauch steigt auf über ein Drittel. Gas wird dadurch neben den Erneuerbaren zur zweiten tragenden Säule des deutschen Energiemixes. So werden Gaskraftwerke laut dena-Prognose in allen untersuchten Szenarien zum Fundament der gesicherten Stromerzeugung. Im Verkehrssektor wird Gas in Form von Erdgas und Wasserstoff zum Marktführer und löst den etablierten Kraftstoff Diesel ab. Im Wärmemarkt behält Gas seine Marktstärke bei und zählt in Verbindung mit Solar zu den führenden Heiztechniken. Um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen, wird fossiles Gas zunehmend erneuerbar.
Von zentraler Bedeutung für das zukünftige Energiesystem bleibt nach Angaben der Studie damit auch die bestehende Gasinfrastruktur. Sie kann flexibel und mit hoher Spitzenlast auf die unstete Einspeisung der Erneuerbaren reagieren sowie zunehmend zur Bereitstellung von synthetischen Gasen und Biomethan genutzt werden. Dadurch wird sie unverzichtbar für die Vollendung der Energiewende. "Den Weg in eine klimaneutrale Energiezukunft müssen Gas und Erneuerbare gemeinsam gehen, das belegt die Leitstudie eindrucksvoll. Nur durch eine intelligente Kombination von bestehenden und neuen Infrastrukturen wird Klimaschutz auch kosteneffizient möglich", erklärt Kehler abschließend.
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