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Berg Lund & Company

Studie: Gute Voraussetzungen für Multibanking
Jeder zweite Bankkunde pflegt bereits mindestens zwei Bankverbindungen
Hausbanken als Anbieter weit vor PayPal, Google und Co.

Hamburg (ots)

Banken bieten ihren Kunden immer mehr digitale Services, die über das reine Online-Banking hinausgehen. Dazu gehören Multibanking-Anwendungen, in denen Bankkunden all ihre Konten bei verschiedenen Finanzdienstleistern zentral verwalten können. Auch andere Bankprodukte wie Depots oder Kredite können in so eine Lösung eingebunden werden. Durch die EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 sind seit Beginn dieses Jahres alle Kreditinstitute verpflichtet, Dritten digitale Schnittstellen zum Konto freizugeben, wodurch Multibank-Angebote nach Ablauf einer Übergangsfrist Mitte 2019 eine ganz neue Relevanz erhalten. Wie die Sonderauswertung "Digitale Dienste" aus der BLC Bankkunden-Studie 2018 zeigt, haben 57 Prozent der Bankkunden mit mehr als einem Konto Interesse an Multibanking oder nutzen es bereits. Für die Studie der Unternehmensberatung Berg Lund & Company wurden 2.000 Bankkunden in Deutschland repräsentativ befragt.

Multibanking mit hohem Wachstumspotential

Der Markt für Multibanking ist nach Einschätzung der Experten von BLC vorhanden: Jeder zweite Bundesbürger hat bereits mindestens zwei Bankverbindungen. Im Durchschnitt führen diese "Mehrbankkunden" ihre Finanzprodukte bei 2,6 Instituten. Und wenngleich von den in der BLC-Studie befragten Mehrbankkunden erst 13 Prozent eine solche Anwendung bereits ausprobiert haben, bekunden doch weitere 44 Prozent Interesse an einer zukünftigen Nutzung. Bei jüngeren Kunden bis 40 Jahre liegen die vorgenannten Werte noch deutlich höher.

Trotz diverser Angebote von Fintechs und Banken scheinen die bisherigen Lösungen aber den Nerv noch nicht zu treffen. Dies äußert sich auch in der mangelnden allgemeinen Bekanntheit. "Jeder zweite in unserer Studie befragte Bankkunde hat noch nie zuvor etwas von Multibanking gehört. Bestehende Angebote sind offenkundig noch nicht so überzeugend, dass sie sich durch Empfehlungen weit herumsprechen würden", sagt Thomas Nitschke, Senior Partner und Retail-Banking-Experte bei Berg Lund & Company.

Multibanking muss den Kunden Mehrwerte bieten

Beim Großteil aktueller Multibanking-Lösungen handelt es sich dem Experten zufolge um reine Kontostandübersichten ohne nennenswerten Mehrwert. Hier bekommt der Kunde mit begrenztem Aufwand ein bisschen zusätzliche Convenience - nicht genug für den Durchbruch. Dabei eröffnet gerade Multibanking interessante potentielle Zusatzfunktionen. Der BLC-Studie zufolge fänden jeweils mindestens 80 Prozent der Bankkunden einen automatischen Saldoausgleich, automatische Konditionsvergleiche für Konten, Kredite oder Depots, oder auch eine intelligente Haushaltsbuch-Funktion zur Analyse von Ein- und Ausgaben attraktiv. "Wenn die Banken bei Zusatzfunktionen mit Mehrwert nachlegen, werden Multibanking-Angebote auch stärker angenommen, denn für zwei Drittel der Interessenten sind diese Extra-Services ausdrücklich entscheidend für die Nutzung", so Nitschke. Dazu passt auch die Aussage von nahezu allen Befragten, für die reinen Basisfunktionen eines Multibanking nichts zahlen zu wollen.

Die notwendige Genehmigung zur Datennutzung für solche Zusatzfunktionen sollten die Banken ohne Hemmungen vom Kunden erbitten. 40 Prozent aller Bankkunden und mehr als die Hälfte der Kunden unter 40 Jahren haben gegen die Nutzung persönlicher Daten für gute Mehrwertservices nichts einzuwenden. Weitaus wesentlicher für die Befragten ist, wer ihnen das Multibanking anbietet.

Hausbanken mit klarem Heimvorteil

76 Prozent der Befragten, die Multibanking bereits nutzen oder künftig nutzen möchten, favorisieren eine Anwendung ihrer Hausbank. Angebote von Nebenbanken rangieren hingegen mit 22 Prozent weit dahinter. Etwas besser als Nebenbanken schneiden Lösungen von Zahlungsanbietern wie beispielsweise PayPal ab. Deren Multibanking-Angebot würden immerhin 31 Prozent der Interessierten nutzen. Handelsunternehmen wie Amazon oder Internet-Konzerne wie Google landen abgeschlagen auf den hinteren Plätzen: Nur sechs beziehungsweise fünf Prozent der Deutschen können sich derzeit vorstellen, dort gesammelt ihre Konten, Depots oder Kredite zu verwalten. "Hausbanken sollten ihren Vertrauensvorschuss nutzen und über Multibanking in eine Welt aus neuen, digitalen Angeboten starten. Leistungsfähige Kooperationspartner stehen hierfür bei Bedarf inzwischen am Markt bereit", so BLC-Experte Thomas Nitschke.

Über die Studie

Für die bevölkerungsrepräsentative "Bankkunden-Studie 2018 - Digitale Dienste und Datenschutz" wurden im Auftrag von Berg Lund & Company (BLC) insgesamt 2.000 deutsche Bankkunden im Alter zwischen 20 und 69 Jahren befragt. Die Befragung wurde im zweiten Quartal 2018 durchgeführt.

Über Berg Lund & Company

Das mittelständische Beratungshaus Berg Lund & Company (BLC) löst gemeinsam mit seinen Klienten komplexe Zukunftsthemen mit großer wirtschaftlicher Tragweite und legt dabei höchsten Anspruch an Qualität, Ergebnissteigerung und Praxistauglichkeit. Dafür steht Berg Lund & Company, vormals Kampmann, Berg & Partner, seit 1999 mit einem Team exzellenter und erfahrener Topmanagement-Berater. Als inhaltliche Kompetenzfelder besetzt BLC insbesondere "Unternehmensstrategie & digitale Transformation", "CRM & Vertrieb", "Governance & Compliance", "Fusionen & Transaktionen" sowie "operative Exzellenz".

Mehr Informationen unter www.berg-lund.de.

Pressekontakt:

Berg Lund & Company
Am Sandtorkai 77
20457 Hamburg
office@berg-lund.de
T+49 40 822 401-100
F +49 40 822 401-111

Pressekontakt
Faktenkontor GmbH
Juliana Hartwig
Tel.: +49 40 253 185-122
E-Mail: juliana.hartwig@faktenkontor.de

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