Alle Storys
Folgen
Keine Story von BILANZ mehr verpassen.

BILANZ

Gravierende Probleme
Hans-Otto Schrader soll Vertrag verlängern - Konzernchef warnt vor "deutlichem Gewinnrückgang"

Hamburg (ots)

Der Vorstandschef der Hamburger Otto Group (Umsatz 2013/2014: 12 Mrd. Euro), Hans-Otto Schrader (57), wird das Unternehmen voraussichtlich länger führen als ursprünglich erwartet. Dies berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Schraders Vertrag läuft 2016 aus, intern galt bislang Alexander Birken (50), im Vorstand für die Hauptmarke "Otto" zuständig, als Favorit für Schraders Nachfolge.

Nach BILANZ-Informationen möchte der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Otto (71) jedoch, dass Schrader seinen Kontrakt um einige Jahre verlängert. Offenbar traut die Eigentümerfamilie nur dem amtierenden Unternehmenschef den Umbau des Handelshauses zu, zu dem die Versandmarken Baur und Manufactum, der Händler Sport-Scheck und die Spedition Hermes sowie der Finanzdienstleister Eos gehören. Wie das Wirtschaftsmagazin weiter berichtet, werde das Hamburger Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr (Ende Februar) wesentliche Finanzziele verfehlen. Die Probleme sind so gravierend, dass Schrader sich genötigt sah, nicht nur sein Management und die Otto-Banken, sondern Ende Oktober auch die Kernbelegschaft in Hamburg-Bramfeld zu informieren. Er kündigte einen "deutlichen Gewinnrückgang" an.

Noch hofft Schrader auf ein gutes Weihnachtsgeschäft und ein übers Jahr gerechnet vergleichbares Umsatzplus wie 2013, als der Umfang der Geschäfte um 3,3 Prozent auf zwölf Milliarden Euro anstieg. Die Höhe des Vorjahresgewinns vor Zinsen und Steuern (392 Millionen Euro) aber wird das Unternehmen nicht erreichen.

Die Gründe sind BILANZ zufolge vielfältig: Bei der US-Möbelkette Crate & Barrel schrumpft der Ertrag, die Amerikaner haben zu lange nur aufs Ladengeschäft gesetzt; in Russland belasten Ukraine-Krise und Rubel-Schwäche das Geschäft. Die größte Finanzlücke reißt die französische Tochterfirma 3SI, die umstrukturiert werden muss. In Deutschland steht die Tochterfirma Sport-Scheck vor großen Herausforderungen: Die Investitionen in ein neues IT-System und weitere Geschäfte sind hoch, die Konkurrenz im Netz ist groß. Die Finanzsparte und Hermes können die Rückgänge nicht ausgleichen. Doch Michael Otto will dem Vernehmen nach unbedingt einen Jahresüberschuss von mindestens 100 (Vorjahr: 180) Millionen Euro ausweisen, ohne die Investitionen zu kürzen. Für etwas Luft sorgt der Verkauf des türkischen Logistikers Ogli an Arvato, der die Kasse um einen kleinen Millionenbetrag aufbesserte.

Pressekontakt:

Mark C. Schneider
Redaktion Bilanz
Tel.: +49 40 347 23432

Original-Content von: BILANZ, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BILANZ
Weitere Storys: BILANZ
  • 09.10.2014 – 18:00

    Juwi AG: Müssen die Gründer aufgeben?

    Berlin (ots) - +++ Grünes Vorzeigeunternehmen steckt in Existenzkrise +++ Die Krise der Juwi AG, lange Zeit Deutschlands Vorzeigeunternehmen Nummer eins in Sachen erneuerbarer Energie, ist tiefer als erwartet. Wie das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet, sucht der Insolvenzfachmann Kolja von Bismarck (55) von der Wirtschaftskanzlei Linklaters in letzter Minute ...

  • 09.10.2014 – 18:00

    Schlechtes Geschäft

    Hamburg (ots) - +++ Spiegel-Verlag versenkt zwei Millionen Euro beim Kunsthandel Verlag +++ Eine verfehlte Beteiligungspolitik hat den Spiegel-Verlag ("Der Spiegel") zwei Millionen Euro gekostet. Dies berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Das Hamburger Medienunternehmen hatte sich im März 2013 mit 74,9 Prozent am Neu-Isenburger Kunsthandel Verlag ("Der Kunsthandel") beteiligt. Nach einem Gutachten der ebenfalls in ...

  • 09.10.2014 – 18:00

    Sanierungsberatung Alvarez & Marsal pokert um Erbe der Hypo Real Estate

    Berlin (ots) - +++ Amerikaner wollen FMS-Servicetochter übernehmen +++ Die New Yorker Sanierungsberatung Alvarez & Marsal (A&M), die die 2008 pleite gegangene Investmentbank Lehman Brothers abgewickelt hat, interessiert sich für das Kreditportfolio des verstaatlichten Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate. Dies berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in ...