Jugendhilfe kollabiert - Kinderschutz in Deutschland ist gefährdet
Deutscher Kinderverein fordert politische Verantwortung
Essen (ots)
Es fehlt an allem in der Jugendhilfe: Fachkräfte, Geld, Pflegestellen, eine gute technische Ausstattung, Räumlichkeiten. Die Folgen für Kinder und Jugendliche in Notsituationen sind unhaltbar. Der gesetzliche Auftrag zum Kinderschutz kann unter den derzeit bestehenden Bedingungen nicht erfüllt werden. Mitarbeitende der Jugendämter und freien Träger der Jugendhilfe geraten alltäglich an ihre Grenzen. Der Deutsche Kinderverein e.V. warnt vor einem kollabierenden Jugendhilfesystem und fordert von der Politik umgehende Maßnahmen, damit für Kinder und Jugendliche schnelle und fachlich sinnvolle, qualifizierte Hilfen zur Bewältigung von Krisensituationen zur Verfügung stehen.
"Wir sind nicht die einzige Kinderschutzorganisation, die auf die verheerenden Bedingungen in der Jugendhilfe aufmerksam macht. Zahlreiche Verbände und Organisationen sorgen sich massiv und zeichnen ein erschreckendes Bild unserer Jugendhilfe", erklärt Rainer Rettinger, Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins. "Die Probleme sind der Politik nicht erst seit kurzem bekannt. Eine schnelle Lösung ist gefordert. Sonst bleiben die Schwächsten unserer Gesellschaft ohne ausreichenden Schutz. Es fehlt Geld, es fehlen Inobhutnahmeplätze und es fehlt gut geschultes Personal. Das Thema Kinderschutz sollte in allen pädagogischen Ausbildungen ein Pflichtmodul sein, ist es aber nicht. Außerdem braucht es mehr Geld in den Töpfen für Fort- und Weiterbildung von Jugendhilfepersonal."
Eine deutliche Änderung dieser Bedingungen ist dringend erforderlich. Entschlossen erklärt Rettinger: "Die Politik muss handeln und sich verantwortlich zeigen. Wir fordern eine von Bundeskanzler Olaf Scholz einberufene Expertenrunde, die zeitnahe Maßnahmen erarbeitet und eine intakt funktionierende Jugendhilfe zum Ziel hat. Wir haben keine Zeit mehr!"
Das Fazit der alarmierenden Zustände in der deutschen Jugendhilfe schockiert und wird mit einem Zitat der Frankfurter Erziehungswissenschaftlerin Prof. Maud Amal Nordstern kaum besser formuliert:
"Kinderschutz kostet Geld. Fehlt er, kostet es Leben."
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