Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V.
„Der Rote Ritter“ schützt Kinder im Straßenverkehr: Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. ehrt innovative Projekte
„Der Rote Ritter“ schützt Kinder im Straßenverkehr: Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. ehrt innovative Projekte
Hamburg, 06. Dezember 2024. Vom realistischen Kinderbuch über einen roten Teppich bis hin zur ältesten Bürgerlotsin Deutschlands: In den vergangenen Jahren gab es wieder viele spannende Projekte im ganzen Land, um die Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. Die besten wurden von der Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. mit dem Award „Der Rote Ritter“ ausgezeichnet.
Mit über 60 Millionen Fahrzeugen zählt Deutschland zu den zehn am stärksten motorisierten Ländern Europas. Besonders gefährdet sind dadurch die kleinsten Verkehrsteilnehmer: 27.235 Kinder verunglückten im vergangenen Jahr auf deutschen Straßen – deutlich mehr als noch 2022. Die Jüngsten für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren, ist also wichtiger denn je.
Dafür engagieren sich täglich Personen, Vereine und Institutionen bundesweit. Die Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. fördert diesen Einsatz und vergab in diesem Jahr zum achten Mal den Präventionspreis „Der Rote Ritter“. Damit prämiert sie die cleversten und nachhaltigsten Projekte, die dafür sorgen, dass Kinder sicherer auf den Straßen unterwegs sind.
Dass Engagement kein Alter kennt, beweist zum Beispiel Renate Görlich. Die 91-jährige Wuppertalerin ist seit der Einschulung ihres Sohnes im Jahre 1970 durchgehend als Verkehrshelferin unterwegs und erhielt dafür in diesem Jahr den Ehrenpreis. Bei Safety Safari in Rodenbach werden hingegen die Kinder selbst in die Entwicklung des Projekts einbezogen und lernen so spielerisch, auf sich und andere achtzugeben. Das einzigartige Projekt „Gemeinsam anders“ aus Mönchengladbach widmet sich der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung, die in der Verkehrserziehung besondere Bedürfnisse haben.
„Noch immer sterben in Deutschland zu viele Kinder und Jugendliche durch Verkehrsunfälle - alleine im letzten Jahr waren es 44“, sagt Dr. Jan Zeibig, Vorstandsmitglied der Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. und Standortleiter der KRAVAG / R+V Versicherung in Hamburg. „Der Rote Ritter‘ ist nicht nur eine Anerkennung für herausragende Projekte, sondern auch ein Appell an uns alle: Lassen Sie uns nicht nachlassen in unserem Engagement. Jeder Beitrag, egal ob groß oder klein, kann Leben retten.“
Prävention und Unterstützung
Seit 1998 macht es sich der Verein Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. zur Aufgabe, Kindern und Jugendlichen zu helfen, die im Straßenverkehr verunglückt sind. Darüber hinaus engagiert sich der Hamburger Verein für die Unfallverhütung und zeichnet die besten Verkehrssicherheitsprojekte Deutschlands alle zwei Jahre mit dem Präventionspreis „Der Rote Ritter“ aus. Der Award ist mit mindestens 20.000 Euro dotiert. Gemeinsam mit dem Partner TEILEn e.V. vergibt die Kinder-Unfall-Hilfe außerdem einen Medienpreis für die innovativste Print-, Online-, TV- oder Social-Media-Kampagne zu den Themen Verkehrssicherheit und Unfallprävention.
Wer mit dem „Roten Ritter“ ausgezeichnet wird, entscheidet die Jury der Aktion Kinder-Unfallhilfe, die sich aus dem Vorstand sowie den ordentlichen Vereinsmitgliedern, unter anderem Vertreter der KRAVAG und der R+V Versicherung sowie Unternehmen und Verbänden der Verkehrsbranche, zusammensetzt. Die Jury wird außerdem vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) unterstützt.
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Folgende Projekte wurden mit dem Roten Ritter ausgezeichnet:
Medienpreis:
Kerstin Finkelstein / Berlin
Das Sachbuch „So geht Straße!“ vermittelt Kindern realitätsnahes Wissen über den Straßenverkehr. Mit klaren Texten von Dr. Kerstin Finkelstein und eindrucksvollen Illustrationen von Claire Lenkova bereitet das Buch junge Leser auf die Herausforderungen des Alltagsverkehrs vor und schärft ihren Blick für tatsächliche Gefahren und Regelbrüche. Es vermittelt sowohl die offiziellen Verkehrsregeln als auch sogenannte De-facto-Regeln, die für die Sicherheit im Verkehr entscheidend sind.
Ehrenpreis:
Renate Görlich / Wuppertal, NRW
Renate Görlich aus Wuppertal engagiert sich seit unglaublichen 54 Jahren ehrenamtlich als Verkehrshelferin und setzt sich täglich für die Sicherheit von Schulkindern ein. Bereits 1970 begann die heute 91-Jährige mit ihrer Tätigkeit, als ihr jüngster Sohn eingeschult wurde, und blieb ihrem Ehrenamt seither treu. Mit ihrer Kelle und Warnweste sorgt sie bei Wind und Wetter dafür, dass Kinder sicher zur Schule kommen – und hat dabei stets ein offenes Ohr für ihre Schützlinge
Weitere Preisträger:
FahrradKIDS / Wetteraukreis, HE
Mit ihrem Programm „FahrradKIDS“ unterstützt die Verkehrswacht Wetteraukreis seit 2022 Grundschulkinder der 1. Klassen und ihre Eltern dabei, grundlegende Fähigkeiten fürs sichere Fahrradfahren zu erlernen. Gemeinsam mit rund 50 Schulen in der Region lernen Kinder das Anfahren, Spurhalten, Bremsen und das Geben von Handzeichen, während Eltern wichtige Tipps zur Helmpassung, Fahrradeinstellung und Begleitung erhalten.
Safety Safari / Rodenbach, HE
Das Projekt Safety Safari feiert 2024 sein zehnjähriges Jubiläum und sensibilisiert Kinder im Vorschul- und Grundschulalter für Unfallverhütung im Alltag und Straßenverkehr. Mit interaktiven Aktivitäten werden Sicherheitsbotschaften nachhaltig vermittelt. Besonders hervorzuheben ist der Ansatz „Von Kindern für Kinder“, bei dem Kinder die Inhalte teilweise selbst vermitteln.
Helm.tragen / Schwäbisch Hall-Crailsheim, BW
Mit ihrem Gemeinschaftsprojekt Helm.tragen. haben die Kreisverkehrswacht Schwäbisch Hall – Crailsheim, die KreisVerkehr GmbH und die Präventionsaußenstelle des Polizeipräsidiums Aalen ein einzigartiges Programm ins Leben gerufen, das Kinder für die Wichtigkeit des Fahrradhelmtragens sensibilisiert. Im Rahmen eines landkreisweiten Wettbewerbs setzten sich Grundschüler kreativ mit dem Thema auseinander – von Videos und Liedern bis hin zu Bildern und Texten.
Erinnere mich / Ingolstadt, BY
Die Initiative „Erinnere mich“ der MINT-Tutoren an der Freiherr-von-Ickstatt-Realschule in Ingolstadt sensibilisiert Fünftklässlerinnen spielerisch für mehr Verkehrssicherheit. In sechs Modulen, darunter Workshops, praktische Übungen und Kooperationen mit Experten, werden Themen wie der „Tote Winkel“, die Fahrrad-Sicherheit und Erste-Hilfe-Kenntnisse altersgerecht vermittelt. Besonders innovative Ansätze wie die Programmierung von Ozobots für Verkehrsszenarien fördern Bewusstsein und Eigenverantwortung im Straßenverkehr.
Gemeinsam anders - individuelle Verkehrserziehung erst Recht mit Handicap / Mönchengladbach, NRW
Das Kooperationsprojekt „Gemeinsam anders“ der Verkehrswacht Mönchengladbach, der Stadt Mönchengladbach, dem Kinderverkehrsgarten „immer oben auf“ und der Karl-Barthold-Schule mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung zielt darauf ab, Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung individuell auf Kinder mit Handicap anzupassen. Mit speziell entwickelten Übungen und angepasstem Material fördert das Projekt die Mobilität und Sicherheit der Kinder – unabhängig davon, ob sie später aktiv am Straßenverkehr teilnehmen können.
Tote-Winkel-Schulungen der KNI e.V. Allianz für Sicherheit / NI
Die Initiative „Tote-Winkel-Schulungen“ der Allianz für Sicherheit des Kompetenznetz Individuallogistik e.V. (KNI) sensibilisiert Kinder und Jugendliche in Grund- und weiterführenden Schulen für die Gefahren des toten Winkels bei Lkw . Mit praktischen Schulungen, interaktiven VR-Erlebnissen und der Beteiligung von 14 regionalen Partnerunternehmen wurden seit Sommer 2023 bereits über 1.800 Schülerinnen und Schüler erreicht.
Roter Teppich für Kinder / Hamburg
Die Hamburger Elterninitiative „Roter Teppich für Kinder“ setzt sich engagiert für die Sicherheit von Grundschulkindern auf ihrem Schulweg ein. Durch symbolträchtige Aktionen, bei denen rote Teppiche an Gefahrenstellen ausgerollt werden, macht die Initiative auf fehlende Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr aufmerksam. Die Gruppe fordert unter anderem sichere Überwege, breite Gehwege und eine angepasste Verkehrsführung, die Kindern ein gefahrloses Überqueren ermöglicht.
I like to bike / Rheinland-Pfalz
Das Fahrradprojekt „I like to bike“ der AG „Kinder & Jugendliche“ im Forum Verkehrssicherheit Rheinland-Pfalz fördert die Verkehrssicherheit von Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 7. Mit einem praxisnahen Fahrradparcours und ergänzenden didaktischen Einheiten werden koordinative Fähigkeiten geschult und ein sicherer Umgang mit dem Fahrrad vermittelt. Ziel ist es, Kindern Freude am Radfahren zu vermitteln und sie für Alltagsherausforderungen im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. Hannah Schoneberg Heidenkampsweg 102 20097 Hamburg Telefon: 040 23606-2318 E-Mail: Hannah.Schoneberg@kinderunfallhilfe.de Internet: www.kinder-unfallhilfe-online.de