Akzeptanzstudie: Autonomes Fahren - Deutsche sind offen für Roboterautos (FOTO)
Köln (ots)
Autonomes Fahren ist kein Zukunftstraum mehr. Mehr als ein Drittel der Deutschen kann sich heute schon vorstellen, in einem autonom fahrenden Auto zu sitzen. Insgesamt 34 Prozent der Personen gehen davon aus, dass selbstständig fahrende Autos sogar sicherer und besser fahren als Menschen. Vor allem bei jungen Menschen bis 24 Jahren ist der Wunsch nach individueller Mobilität im Alter mit 54% am höchsten.
Das sind die Ergebnisse der aktuellen Akzeptanzstudie zu autonomem Fahren des ACV Automobil-Club Verkehr. Dazu hat der ACV 1.021 Verbraucher in Deutschland zu ihren Vorbehalten und Erwartungen zu autonom fahrenden Autos befragt.
Autonome Fahrzeuge werden von Kameras, Sensoren und Laserscannern gesteuert, die sie dazu veranlassen, von alleine zu bremsen, zu lenken und zu fahren. Vollständig autonome Fahrtechnologie soll ab 2030 verfügbar sein. Die Diskussionen um autonome Fahrzeuge drehen sich derzeit vor allem um die Frage was technisch alles möglich ist. Wann beginnt die Debatte darüber was die Menschen wollen?
Mensch versus Maschine: Frauen vertrauen auf eigene Fahrkünste
Den halben Weg hat die Automobilindustrie bereits geschafft. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Technik im Alltag und auf den Straßen noch nicht präsent ist. 38 % der Personen können sich heute schon vorstellen, autonom zu fahren. Besonders aufgeschlossen sind junge Männer (42 Prozent), während es 44 Prozent der Frauen noch Angst macht. Lediglich 27 Prozent der weiblichen Befragten würden das Steuer ohne Probleme während der Fahrt loslassen.
Ähnliche Verteilung spiegelt sich auch im Wettbewerb Mensch versus Maschine wider. 41 Prozent der Männer vertrauen darauf, dass autonome Autos besser und sicherer fahren als Menschen. Frauen (26 Prozent) sind davon nicht überzeugt, sie verlassen sich lieber auf ihre eigene Fahrkompetenz.
Angst vor Technikausfällen und Kontrollverlust am höchsten
Die Studie ergab, dass es gleichzeitig noch einige Widerstände gibt. Eine der nächsten Hausaufgaben der Automobilindustrie wird sein, das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Elektronik zu stärken. Die Angst vor Technikausfällen lag mit 58 Prozent, die Angst vor dem Kontrollverlust über das eigene Auto mit 48 Prozent an der Spitze der Widerstände.
Datenlieferant Auto
Viele Menschen registrieren besorgt welche Datenmenge gesammelt wird. 28 Prozent gaben an, grundsätzlich keine persönliche Daten preisgeben zu wollen. Bietet man ihnen dafür den zusätzlichen Komfort an, den autonomes Fahren bietet, dann sind immerhin 22 Prozent bereit, ihre Daten offenzulegen.
Gleichzeitig gibt es einen großen Teil der Befragten (42 Prozent), für den autonomes Fahren einen Verlust an Fahrspaß bedeutet. Der Automobilindustrie wird es schwer fallen, diese Spaßfahrer von Autos zu überzeugen, die von alleine fahren.
Junge Menschen wollen im Alter mobil sein
Die Vorteile autonomen Fahrens liegen auf der Hand. Weniger Stress beim Autofahren, Erleichterung in bestimmten Verkehrssituationen und vor allem die Mobilitätserhaltung im Alter. Interessant ist, dass vor allem junge Menschen bis 24 Jahren, denen häufig nachgesagt wird, sich nicht darum zu kümmern was in 40 Jahren sein wird, mit 54 Prozent die Mobilitätserhaltung als Vorteil sehen. Der Wunsch nach individueller Mobilität scheint heute schon sehr hoch.
Erfahrungen beeinflussen Einstellungen
Vor allem bei automatischen Parkvorgängen (50 Prozent) und auf Autobahnen (49 Prozent) schätzen die Menschen den Vorteil, den autonomes Fahren bietet. Parkassistenzen und automatische Abstandsregler werden heute schon in Autos verbaut. Gelerntes und Erfahrungen beeinflussen die Einstellungen. Es ist davon auszugehen, dass die Akzeptanz durch erste positive Erfahrungen mit autonomen Fahrzeugen steigen wird.
Die Automobilindustrie hat einen Weg eingeschlagen, der zwar noch holprig ist, aber an dem es nicht mehr vorbei geht. Ein Teil, vor allem Männer, sind heute schon bereit ihn zu gehen. Den Rest muss die Automobilindustrie noch überzeugen.
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