Deutschland - kein Land der Eigentümer
Eigentumsquote in Deutschland im Europa-Vergleich gering - Große Unterschiede zwischen Stadt und Land innerhalb Deutschlands
Hamburg, 12.10.2016 - Der Wunsch nach Wohneigentum in Deutschland ist groß, aber nur die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird vom Eigentümer selbst bewohnt. Damit ist Deutschland kein Land der Eigentümer. Im Gegenteil: Im Vergleich mit den europäischen Nachbarn, wo vielfach über 70 Prozent in den eigenen vier Wänden leben, liegt Deutschland auf den hinteren Plätzen. Innerhalb Deutschlands finden sich jedoch große regionale Unterschiede. In ländlichen Regionen gibt es wesentlich mehr Wohneigentümer als in den Städten.
Deutschland im europäischen Vergleich
Der Anteil an Wohnungen in Deutschland, die vom Eigentümer selbst bewohnt werden, liegt bei 52,5 Prozent. In Norwegen und Polen leben über 80 Prozent der Einwohner im Eigenheim, in Tschechien und Spanien sind es fast genauso viele. Und auch in Frankreich, Großbritannien oder die Niederlande leben mehr als 60 Prozent in den eigenen vier Wänden. Weniger Wohneigentum als in Deutschland gibt es nur in der Schweiz mit 44 Prozent.
Zurückzuführen sind diese Unterschiede auf historische und nationale Besonderheiten wie zum Beispiel die ausgeprägte staatliche Förderung von Wohneigentum in den Niederlanden, die großzügige Vergabe von Baudarlehen in Spanien oder die flächendeckende Privatisierung in südosteuropäischen Staaten nach dem Ende des Sozialismus. Nachdem in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Millionen von Wohnungen fehlten, reagierte der deutsche Staat, indem er den sozialen Wohnungsbau mit Zuschüssen, Bürgschaften und der Möglichkeit zu Abschreibungen für Bauherren förderte. Mehr als in anderen Ländern wurde in Mietobjekte investiert.
Und während Deutsche bei großen Investitionen eher vorsichtig und auch als Mieter zufrieden sind, hat Wohneigentum in anderen Ländern einen anderen Stellenwert. Im angelsächsischen Raum beispielsweise gilt das eigene Heim viel mehr als Statussymbol.
Spitzenreiter Saarland, Schlusslicht Berlin
Deutschland pauschal als Mieterland zu bezeichnen, ist nicht korrekt. Zu groß sind die regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands.
In ländlichen Regionen gibt es wesentlich mehr Wohneigentümer als in den Städten. Kleine Dörfer mit 90 Prozent Wohneigentümer sind keine Seltenheit. Auf Landesebene betrachtet ist jedoch nicht Baden-Württemberg mit seinen legendären "Häuselebauern" das Bundesland mit dem höchsten Anteil an Wohneigentümern, sondern das Saarland. Im Saarland werden 63 Prozent aller Wohnungen und Häuser von Eigentümern bewohnt. Auch in Rheinland-Pfalz, Niedersachen oder Baden-Württemberg ist mehr als die Hälfte selbstgenutztes Eigentum. In Nordrhein-Westfalen mit seinem Ballungsraum Ruhrgebiet sinkt die Eigentümerquote dagegen ab auf 43 Prozent.
Stadtstaaten und Großstädte liegen im Vergleich weit zurück. Hamburg und Düsseldorf haben eine Eigentümerquote von 24 Prozent, München 25 Prozent, Frankfurt a. M. 21 Prozent. Das Schlusslicht bildet Berlin mit 16 Prozent, hier sind sechs von sieben Wohnungen gemietet.
In den ostdeutschen Flächenländern ist die Eigentümerquote ebenfalls niedrig. Das ist zurückzuführen auf die planwirtschaftliche Wohnungsbaupolitik mit ihren Plattenbausiedlungen, deren Ziel es war, möglichst jedem DDR-Bürger praktischen und günstigen Wohnraum zu bieten. Deshalb wohnen nach wie vor viele Ostdeutsche zur Miete, wenn auch mit abnehmender Tendenz.
Deutschlandweit hat sich der Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren verändert. Immobilienbesitz gilt in Zeiten der Schuldenkrise als sichere Wertanlage, was die Nachfrage erhöht. Gleichzeitig war es in Deutschland noch nie so günstig, eine Immobilie zu finanzieren. Der Trend, sich in Deutschland ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, wird aller Voraussicht nach weiter wachsen.
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Tabellen mit Detaildaten "Wohneigentumsquoten in Europa und Deutschland"
Norwegen: 84,4%
Polen: 83,5%
Tschechien: 78,9%
Spanien: 78,8%
Italien: 73,1%
Luxemburg: 72,5%
Belgien: 72%
Schweden: 69,3%
Niederlande: 67%
Frankreich: 65%
UK: 64,4%
Dänemark: 63,3%
Österreich: 57,2%
Deutschland: 52,2%
Schweiz: 44%
Die Zahlen zeigen die Wohneigentumsquoten in ausgewählten europäischen Ländern im Jahr 2014. Die Wohneigentumsquote bezeichnet den Anteil der von Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen an der Gesamtzahl aller Wohnungen.
Saarland: 63%
Rheinland-Pfalz: 57,1%
Niedersachsen: 54,4%
Baden-Württemberg: 53,4%
Bayern: 51%
Schleswig-Holstein: 50,5%
Hessen: 48,9%
Thüringen: 45,9%
Brandenburg: 44,9%
Nordrhein-Westfalen: 42,9%
Sachsen-Anhalt: 42,2%
Bremen: 39,2%
Mecklenburg-Vorpommern: 38,6%
Sachsen: 33,2%
Hamburg: 24%
Berlin: 15,6%
München: 25,2%
Die Statistik zeigt die Eigentümerquote nach Bundesland (sowie München) im Jahr 2011. Die Eigentümerquote bezeichnet den Anteil der von Eigentümerinnen und Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen an allen bewohnten Wohnungen in Wohngebäuden.
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