REFA-Institut: Stabile Prozesse sorgen für psychische Gesundheit
Dortmund (ots)
Arbeitsunterbrechungen und Störungen zählen laut einer aktuellen Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu den bedeutendsten psychischen Belastungen der heutigen Arbeitswelt. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Prozessgestaltung für die Unternehmen zunehmend an Bedeutung, denn mit stabilen Prozessen werden Unterbrechungen und Störungen reduziert.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat im Rahmen ihres Projektes zur "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" u.a. auch die Wirkung von Arbeitsunterbrechungen und Störungen in einem systematischen Literaturüberblick untersucht. Fazit dieser Untersuchung war, das Unterbrechungen und Störungen die Leistung negativ beeinflussen, da diese Zeit und (mentale) Ressourcen beanspruchen. Zudem stuft die Untersuchung diese als Quelle psychischer (Fehl-)belastung ein, weswegen eine Reduktion der unnötigen und vermeidbaren Unterbrechungen empfohlen wird.
"Unterbrechungen und Störungen sind in der betrieblichen Praxis oft auf instabile und nicht abgestimmte Unternehmensprozesse zurückzuführen, welche sich somit indirekt negativ auf die psychische Gesundheit der Beschäftigten auswirken", so die Leiterin des REFA-Instituts, Dr. Patricia Stock. Darüber hinaus wird eine Kundenanforderung nur dann optimal und zugleich wirtschaftlich erfüllt, wenn Prozesse in immer gleich guter Qualität und ohne Störungen ablaufen. Stabile und zuverlässige Unternehmensprozesse dienen somit dem Unternehmenserfolg und der psychischen Gesundheit der Mitarbeiter gleichermaßen.
Erfolgreiche Unternehmen gestalten ihre Prozesse daher derart, dass sie ihre Produkte oder Dienstleistungen in effizienten und zuverlässigen Prozessschritten mit möglichst geringer Komplexität störungs- und fehlerfrei erstellen. Das stellt hohe Ansprüche an die Prozessgestaltung und an die Organisation des Auftrags- und Arbeitsablaufs. In diesem Kontext wichtig sind der systematische Methodeneinsatz zur Optimierung aller Prozesse im Unternehmen, d. h. das Vermeiden jeglichen ungeordneten und unüberlegten Methodeneinsatzes, und die systematische Personalqualifizierung, denn nur im Methodengebrauch qualifizierte Mitarbeiter können Prozessoptimierung auf hohem Niveau planen und durchführen.
Die REFA-Methodenlehre bündelt und systematisiert Methodenwissen, das sich in der Wirtschaft bewährt hat. Das REFA-Instrumentarium "Prozessorientierte Arbeitsorganisation" gestaltet die Aufbau- und Ablauforganisation, die Arbeitsteilung, die Zusammenarbeit und die Arbeitssituation, um die wirtschaftliche Situation und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen unter wirtschaftlichen, organisatorischen und ergonomisch-sozialen Aspekten permanent zu verbessern.
Derzeit wird am REFA-Institut ein neues REFA-Kompendium für eine innovative Arbeitsorganisation erarbeitet, mit der Unternehmen auch die neuen Herausforderungen in einer digitalisierten Arbeitswelt bewältigen können. Der erste Band "Arbeitsorganisation erfolgreicher Unternehmen - Wandel in der Arbeitswelt" ist kürzlich beim Carl Hanser Verlag erschienen.
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