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Bessere Versorgung für Krebspatienten durch PIKKO

Bessere Versorgung für Krebspatienten durch PIKKO
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PIKKO-Projekt erfolgreich abgeschlossen

Aktive Unterstützung für Krebspatienten im Saarland

Mit dem Projekt PIKKO werden seit 2017 Krebspatienten im Saarland unterstützt. Die Hilfe reicht von der psycho-sozialen Betreuung über Beratungsleitungen bis hin zu einer Online-Wissensdatenbank für Betroffene. Nun ist die Pilotphase abgeschlossen und die Projektbeteiligten haben weiterhin Großes vor: PIKKO soll in die Regelversorgung aufgenommen werden. Und damit die Versorgung krebskranker Patienten bundesweit verbessert werden. Mehr als 700 Patient*innen konnten im Saarland bisher profitieren.

Die Diagnose „Krebs“ ist für viele ein Schock. Betroffene fragen sich: Was steht mir bevor? Wie sage ich es meinen Liebsten? Was sind die nächsten Schritte? Und genau da setzt PIKKO an. Patienten soll geholfen werden, informiert, selbstbestimmt und psychisch gesund durch die Erkrankung zu gehen. Seit Beginn des Projektes 2017 ist viel passiert. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat gemeinsam mit der Saarländischen Krebsgesellschaft 15 Onko-Lotsen ausgebildet, die Patienten von Anfang an in teilnehmenden Kliniken und Arztpraxen zur Seite stehen. Sie begleiten krebskranke Menschen während ihrer gesamten Therapie, beantworten Fragen rund um das Thema Krebs oder helfen beim Ausfüllen von Anträgen. Die Psycho-Onkologen, speziell ausgebildete Therapeuten bei der Saarländischen Krebsgesellschaft, helfen mental gesund durch diese belastende Zeit zu kommen. Sozialarbeiter unterstützen in sozialrechtlichen Angelegenheiten. Insgesamt haben 12 saarländische Kliniken, über 60 Arztpraxen und etwa 80 Ärzte am Projekt teilgenommen. Das saarländische Gesundheitsministerium hat das Projekt ebenfalls unterstützt. Mehr als 700 Krebspatienten konnten von der Unterstützung profitieren. Gefördert wurde das Projekt in der Pilotphase durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit rund 3,6 Millionen Euro.

IKK Südwest Vorstand Prof. Dr. Jörg Loth hat das Projekt mitinitiiert und weiß, wie viel jetzt schon bewirkt werden konnte: „Das Projekt wurde im Saarland sehr gut angenommen. Wir haben es gemeinsam geschafft, die Versorgung krebskranker Patienten in der Region zu verbessern. Die Onko-Lotsen geben gemeinsam mit den Psychoonkologen der Saarländischen Krebsgesellschaft Betroffenen ein Stück Selbstbestimmung zurück: eine echte Erfolgsgeschichte made in Saarland. Ich danke den Kliniken, der Ärzteschaft im Saarland und unserer Gesundheitsministerin Monika Bachmann von Herzen, die mit ihrem Engagement einen entscheidenden Beitrag für diesen Erfolg geleistet haben.“ Dr. Steffen Wagner, Frauenarzt, gynäkologischer Onkologe und Vorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft ergänzt: „Für viele ist die Schock-Diagnose Krebs eine sehr belastende Ausnahmesituation. Eine ganz wichtige Rolle dabei spielt die seelische Stabilisierung der Betroffenen und ihrer Familien durch die psychoonkologische Beratung. Die wissenschaftlichen Daten und meine persönlichen Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass ein ausgeglichener seelischer Zustand für den Therapierfolg und die Lebensqualität im Verlauf einer Krebserkrankung eine ganz entscheidende Rolle spielt.“

Sabine Rubai, Geschäftsführerin der Saarländischen Krebsgesellschaft, bewertet PIKKO rundum positiv: „Bei PIKKO stand von Anfang an der Patient zusammen mit seinem sozialen Umfeld im Mittelpunkt. Unser erklärtes Ziel ist, auch nach offiziellem Ende des Projektes PIKKO, die aufgebauten Wege und Strukturen im Saarland zu erhalten und im Sinne der Krebspatienten und ihrer Familien weiterzuentwickeln. Durch das hervorragend zusammenarbeitende Netzwerk von betreuenden Ärzten, Onko-Lotsen und den Psychoonkologen in unseren Beratungsstellen konnten wir viele krebskranke Menschen und ihre Familien sehr gut auffangen und unterstützen.“

Ambulante Krebsberatung auf dem Weg zur Kassenleistung

Die PIKKO Pilotphase läuft nun aus und die wissenschaftliche Evaluation steht an. Das Universitätsklinikum Jena wertet die gesammelten Daten aus, darunter Befragungen der teilnehmenden Patienten. Auf Grundlage dieser Auswertung soll der Sprung in die Regelversorgung geschafft werden. Auf einer Abschlussveranstaltung im Laufe des Jahres sollen die genauen Ergebnisse der Evaluation vorgestellt werden.

„PIKKO hat in den letzten Jahren gleich doppelt Gutes getan und dazu beigetragen, dass die wertvolle Arbeit der Krebsgesellschaft im Saarland, die sich bisher mittels Spenden finanzieren musste, noch sichtbarer wurde. Wir sind alle sehr stolz, dass ein Teil des Projekts bereits jetzt schon sicher weitergeht“, sagt Günter Eller, Projektverantwortlicher bei der IKK Südwest. „Die Saarländische Krebsgesellschaft wird auch weiterhin mit 7 Beratungsstellen im Saarland für alle Erkrankten und Ihre Angehörige da sein und mit ihrem Knowhow und dem guten Netzwerk die Betroffenen bestmöglich unterstützen. Für die Finanzierung ambulanter Krebsberatungsstellen hat das Projekt einen großen Beitrag auf dem Weg in die gesetzliche Regelfinanzierung leisten können. Denn Beratungen durch die Saarländische Krebsgesellschaft, aber auch anderer ambulanter Krebsberatungsstellen sind inzwischen durch die gesetzlichen Krankenkassen teilfinanziert und haben damit einen großen Schritt in Richtung Regelversorgung gemacht. Mittelfristig soll der Zugang zu dieser Unterstützung bundesweit und nachhaltig finanziert für alle Versicherten möglich sein.“

In der Praxis werden die Onko-Lotsen schon jetzt weitergeführt. Zum Beispiel hat das Caritas Klinikum Saarbrücken die Lotsen nachhaltig für sich entdeckt und beschäftigt dauerhaft zwei Onko-Lotsinnen, die auch zukünftig Krebspatienten im Saarland durch die Therapie begleiten. Auch die übrigen ausgebildeten Onko-Lotsen werden Betroffene weiterhin, in ihrer Funktion als Pflegefachkraft beziehungsweise medizinische Fachangestellte, unterstützen.

Hintergrund PIKKO:

PIKKO steht für Patienteninformation, -kommunikation und Kompetenzförderung in der Onkologie. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von IKK Südwest, AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, KNAPPSCHAFT und Techniker Krankenkasse. Außerdem der Deutschen und Saarländischen Krebsgesellschaft, niedergelassenen Haus- und Fachärzten, der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland und mehreren saarländischen Kliniken. Das saarländische Gesundheitsministerium hat das Projekt in den letzten Jahren engagiert und aktiv unterstützt.

PIKKO steht auf drei Beinen: Hierzu gehören die Patientenbegleitung durch Onko-Lotsen und die Beratungsleistungen der Saarländischen Krebsgesellschaft. Bei der dort angebotenen psychosozialen Beratung geht es explizit um die soziale und psychische Begleitung der Krebspatienten. Das machen speziell weitergebildete Diplom-Psychologen und Diplom-Sozialpädagogen.

Das dritte Bein ist die onkologische Wissensdatenbank „Mein PIKKO“, die von der Deutschen Krebsgesellschaft erstellt und als Informationstool in die Versorgung integriert wurde.

Weitere Stimmen zum Abschluss des PIKKO Pilotprojektes:

Monika Bachmann - Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes: „Mit dem PIKKO-Projekt wurden neue Wege bei der Begleitung von Krebspatientinnen und Patienten initiiert. Ich freue mich sehr, dass dieses wertvolle Projekt im Saarland seinen Anfang genommen hat und nun nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase in die deutschlandweite Regelversorgung übergehen kann. Deutschlandweit werden Krebspatientinnen und –patienten von den im Saarland erprobten Unterstützungsangeboten profierten können. Dafür bedanke ich mich im Namen der Landesregierung herzlich bei allen Projektpartnern.“

Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland: "Mit PIKKO haben wir den Grundstein für eine bessere Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten gelegt. Die Erkenntnissen der Evaluation sollten nun dazu genutzt werden, die Strukturen weiter auszubauen und stetig zu verbessern.“

Mit freundlichen Grüßen
 
Mathias Gessner
Pressesprecher Saarland

IKK Südwest
Hafenstraße 16a
66111 Saarbrücken
Tel.: 06 81/9 36 96-3038
Fax: 06 81/9 36 96-3015

Zentrale Postadresse:
IKK Südwest
66098 Saarbrücken

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