Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VSHEW
2. Nahwärme-Forum Stadtwerke Schleswig-Holstein: Windstrom besser nutzen durch Wärmenetze
Reinbek (ots)
Der Ausbau der Wärmenetze in Schleswig-Holstein könnte einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, überschüssigen Windstrom für die Energieversorgung zu nutzen. "Derzeit wird hingegen Windstrom in erheblichem Umfang in Schleswig-Holstein abgeregelt und werden die Windmüller dafür entschädigt, statt die Energie sinnvoll für die Energieversorgung unserer Bürger zu nutzen", kritisierte Helge Spehr, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) am 25. September 2017 auf dem 2. Nahwärmeforum des VSHEW in Neumünster.
Damit Windstrom für die Nahwärmeversorgung eingesetzt werden könne, müsse er allerdings von steuerlichen Abgaben und Umlagen entlastet werden. Zudem müssten die Wärmenetze in Schleswig-Holstein für eine Versorgung von Haushalten und Unternehmen ausgebaut werden. Zudem müssten die Wärmenetze in Schleswig-Holstein für eine Versorgung von Haushalten und Unternehmen ausgebaut werden. "Die Technologie ist marktreif. Allerdings lässt sie sich aufgrund der politischen Rahmenbedingungen noch nicht wirtschaftlich einsetzen", so Spehr.
Schleswig-Holsteins Energiewendestaatssekretär Tobias Goldschmidt sieht hier ebenfalls Reformbedarf: "Die Energiewende ist ein gewaltiges Transformationsprojekt. Die gewachsenen Strukturen bei den staatlich verursachten Preisbestandteilen bei der Energie passen nicht mehr und behindern Innovationen. Sie gehören auf den Prüfstand. Wir brauchen fließende Übergänge vom Strom- in den Wärme- und Mobilitätssektor und umgekehrt. Eine solche ganzheitliche Reform muss eine Top-Priorität jeder nächsten Bundesregierung sein. Sie muss Innovationen entfesseln, helfen die Klimaschutzziele zu erreichen und die Be- und Entlastungen für die Verbraucher gerecht und transparent gestalten."
Nach den Plänen der Landesregierung von Schleswig-Holstein soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung von derzeit rund 16 Prozent bis zum Jahr 2025 auf mehr als 22 Prozent steigen und die Strom- und Wärmeversorgung bis zum Jahr 2050 CO2-neutral sein. Möglich wird das nur durch den Ausbau kommunaler Wärmenetze sein. Nah- und Fernwärmenetze gelten als besonders energieeffizient. Bei ihnen wird Heizenergie in Form von Warmwasser für zahlreiche Verbraucher zentral erzeugt und dann durch ein Rohrsystem weitergeleitet. Die Wärmeerzeugung kann in Gaskraftwerken erfolgen, aber beispielsweise auch in Biomasse oder Solarthermieanlagen.
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