Karg-Stiftung fördert weitere Wissenschaftler:innen - 500.000 Euro für mehr Begabungsforschung im Rahmen des William Stern Programms
Frankfurt am Main (ots)
Die Karg-Stiftung fördert im Rahmen der zweiten Förderrunde ihres William Stern Programms zwei Forschungsprojekte an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und der Universität Heidelberg mit insgesamt 500.000 Euro. Ziel ist es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und Impulse für Bildung und Chancengerechtigkeit zu setzen. Im Rahmen ihres Forschungsprojektes untersucht Öykü Camligüney (LMU) die Bedeutung der familiären Lernumwelt für Vorschulkinder mit hoher Begabung, während Vivien Rieder und Dr. Lorena Fleischmann (Universität Heidelberg) sich mit der Motivation von (hoch-)begabten Schüler:innen für eine Teilnahme an Enrichmentangeboten befassen.
Die Karg-Stiftung hat das William Stern Programm aufgelegt, um die Begabungsforschung in Deutschland gezielt zu stärken. Das Programm bietet Nachwuchswissenschaftler:innen die Möglichkeit, in der angewandten Begabungsforschung eigenständige Projekte umzusetzen, die praxisrelevante wissenschaftliche Erkenntnisse generieren und praktische Lösungsansätze für die Begabtenförderung liefern.
Projekte im Detail Im Fokus der zweiten Förderrunde stehen zwei Projekte, die praxisrelevante Antworten auf zentrale Fragen der Begabungsförderung liefern.
HOME: Frühe HOchbegabung in der FaMiliE fördern
Von November 2024 bis November 2027 untersucht Öykü Camligüney an der Ludwig-Maximilians- Universität (LMU) München die Bedeutung der familiären Lernumwelt für Vorschulkinder mit hoher Begabung. Dabei werden die analogen und digitalen Lernumgebungen sowie deren Einfluss auf kognitive, akademische und sozio-emotionale Fähigkeiten analysiert. Ziel ist es, Eltern wertvolle Anhaltspunkte für eine förderliche Umgebung zu geben.
"Mit meinem Projekt möchte ich jungen hochbegabten Kindern ermöglichen, ihr Potenzial durch frühe Förderung in der Familie zu entfalten", erklärt Öykü Camligüney.
Enr!chment: Analyse und Modifikation von Bedingungsfaktoren für eine (Nicht-)Teilnahme (hoch-) begabter Schüler:innen an Enrichmentangeboten
Das Forschungstandem Vivien Rieder und Dr. Lorena Fleischmann von der Universität Heidelberg untersucht von Oktober 2024 bis Dezember 2027, warum viele begabte Schüler:innen der Sekundarstufe I nicht an Enrichmentangeboten teilnehmen, obwohl sie dafür geeignet wären. Ziel ist es, individuelle und systemische Barrieren zu identifizieren und durch gezielte Interventionen die Teilnahmemotivation zu steigern.
"Mein Ziel ist es, individuelle Hürden für die Teilnahme an Enrichmentangeboten abzubauen, damit eine diversere Gruppe von solchen Angeboten profitieren kann", betont Vivien Rieder. "Alle Schüler:innen sollten die Chance haben, ihre Talente voll zu entfalten. Unser Projekt leistet einen wichtigen Beitrag dazu", ergänzt Dr. Lorena Fleischmann.
William Stern Programm: Ein Forschungsförderprogramm für Nachwuchswissenschaftler:innen
Das 2022 ins Leben gerufene William Stern Programm bietet Nachwuchswissenschaftler:innen die Möglichkeit, eigenständige Forschungsprojekte im Bereich der Hochbegabtenförderung umzusetzen. Neben finanzieller Unterstützung profitieren die Geförderten von fachlichem Austausch und interdisziplinärer Vernetzung. Pro Jahr werden ein bis zwei Projekte gefördert.
Im Mittelpunkt des Förderinteresses steht die Beantwortung von Schlüsselfragen der Begabtenförderung im Kindes- und Jugendalter, die bisher für Forschung und Praxis noch unzureichend erschlossen sind. Dazu zählen unter anderem folgende Fragen:
- Wie können die in der Begabtenförderung traditionell unterrepräsentierten Gruppen besser erreicht werden?
- Inwiefern kann Frühe Bildung die Entfaltung von Potenzialen in Kitas als Lernorten begünstigen und Ungleichheiten verhindern?
- Welchen Einfluss haben aktuelle Krisen und Entwicklungen auf hochbegabte Kinder, insbesondere auf ihr Wohlbefinden und ihre psychische Gesundheit?
Das Programm ehrt den deutsch-jüdischen Psychologen William Stern, der mit seiner visionären Forschung zu Begabungen und seiner Betonung individueller Förderung eine Grundlage für die moderne Begabungsforschung legte. Seine interdisziplinäre Herangehensweise und sein Fokus auf die praktische Relevanz der Forschung wirken bis heute fort. Mit dem William Stern Programm schafft die Karg-Stiftung eine Grundlage für praxisnahe und zukunftsorientierte Begabungsförderung.
Weitere Informationen, einschließlich Bewerbungsdetails und häufig gestellter Fragen, finden Sie hier: https://www.karg-stiftung.de/aktivitaeten/karg-wissenschaft/william-stern-programm/
Kurzinfos zum William Stern Programm
- Ziel: Förderung der Begabungsforschung und praxisrelevanter Erkenntnisse und Lösungsansätze, um Chancengerechtigkeit und individuelle Förderung voranzutreiben.
- Erste Förderrunde (2023): "DigiLIFE - Ein digitales Lerntagebuch mit individuellem Feedback" (2023-2027): Schulische Intervention für Hochbegabte, geleitet von Franziska Zmatlik und Dr. Henrik Bellhäuser, Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
- "Sprachlernbegabung als Schlüsselfrage im Kindes- und Jugendalter" (2023-2026): Diagnostik und schulische Praxis, geleitet von Alicia Battenfeld und Prof. Dr. Till Utesch, Universität Münster.
- Zweite Förderrunde (2024): "HOME: FrüHe Hochbegabung in der FaMiliE fördern" (2024-2027): Familiäre Lernumwelt für Vorschulkinder, geleitet von Öykü Camligüney, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie, Ludwig-Maximilians-Universität München.
- "Enr!chment: Analyse und Modifikation von Bedingungsfaktoren für eine (Nicht-)Teilnahme (hoch-)begabter Schüler:innen an Enrichmentangeboten" (2024-2027): Barrieren und Möglichkeiten zur Teilnahmesteigerung, geleitet von Vivien Rieder und Dr. Lorena Fleischmann, Arbeitseinheit Pädagogische Psychologie am Psychologischen Institut, Universität Heidelberg.
- Dritte Förderrunde (2025): Projektideen befinden sich aktuell bereits in der Auswahlphase für 2025.
- Förderumfang: Pro Jahr 1 - 2 Projekte
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