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MEDICA

MEDICA 2007 zeigt die Trends der Endoprothetik

Düsseldorf (ots)

Vom 14. bis 17. November präsentiert die MEDICA
2007 in Düsseldorf, mit über 4.200 Ausstellern aus 65 Nationen die 
weltgrößte Medizinmesse mit parallelem Kongress, wieder das gesamte 
Spektrum an neuen Medizintechnologien und -produkten. Immer mehr 
Interesse seitens des Fachpublikums aus Klinikum und Arztpraxis 
konnten in den letzten Jahren die spannenden Entwicklungen auf dem 
Gebiet der Endoprothetik (Gelenkersatz) für sich verzeichnen. Denn 
eine allgemein steigende Lebenserwartung bringt es mit sich, dass 
nicht nur immer mehr Patienten einen Gelenkersatz benötigen. 
Mittlerweile benötigt auch eine steigende Zahl von Patienten einen 
Ersatz für das Ersatzgelenk, also ein Zweitimplantat.
Gefragt sind demnach langlebige Prothesen. Die Orthopäden der 
Oberschwabener Klinik in Bad Waldsee unterzogen sich aus diesem Grund
der Mühe, ihre handwerklich-operative Kunst und die der 
Endoprothesenentwickler auf den Prüfstand zu stellen. Es galt, das 
Verhalten eines zementfreien Hüftendoprothesensystems 
nachzuuntersuchen. 160 Patienten konnten ausfindig gemacht werden, 
die bisher 17 Jahre ihres Lebens mit der künstlichen Hüfte verbracht 
hatten, darunter eine 99-Jährige.
Ergebnis: Bei 95 Prozent der Patienten waren Schaft und Pfanne 
nach 17 Jahren noch völlig intakt. Das bedeutet, dass lediglich bei 
fünf Prozent der Patienten ein Prothesenwechsel durchgeführt werden 
musste.
Auch Orthopäden aus dem Mare Klinikum in Kiel-Kronshagen wollten 
wissen, wie es um die zementfreie Implantation eines totalen 
Hüftersatzes bestellt ist, 17 Jahre nach Implantation. Und auch hier 
verhielten sich Endoprothesen und ihre Träger mustergültig. 94 
Prozent der nachuntersuchten Patienten lebten seit 17 Jahren immer 
noch mit der Ersthüfte. Bei den restlichen sechs Prozent trat der 
erste Prothesenwechsel nach 10 Jahren auf.
Kompetenz des Operateurs ist gefragt
Rund 18.000 künstliche Hüften werden jährlich an 1.000 deutschen 
Krankenhäusern gewechselt. Die Zahl der Erstimplantationen liegt 
unterdessen jährlich bei etwa 230.000. Die Kunstfertigkeit des 
Operateurs und die Auswahl des Prothesenmodells entscheiden über die 
Langzeitstabilität einer künstlichen Hüfte.
Das Bild der beeindruckenden Standzeiten der künstlichen 
Hüftgelenke wird jedoch immer wieder getrübt. So verweist der Chef 
des norwegischen Endoprothesenregisters aus Bergen, Dr. Leif Havelin,
auf eine "sehr populäre" Endoprothese, die seine Kollegen in den 70er
Jahren häufig implantiert hatten. Doch die allseits gelobte 
Innovation versagte unter Alltagsbedingungen. Vier von 10 Implantaten
mussten bereits nach 6 Jahren wieder entfernt werden.
Welche Folgen eine falsche Prothesenauswahl haben kann, zeigt auch
Beispiele jüngerer Vergangheit. Nach Implantation von Endoprothesen 
mit kurzem Schenkelhals, die neueste Kreation auf dem Schaftmarkt, 
speziell für die Versorgung jüngerer Patienten entwickelt, sahen die 
Operateure die ersten Patienten schnell wieder. Rund 11 Prozent der 
Patienten waren wegen Schmerzen und Lockerungen gezwungen, nach nur 5
Jahren sich der modernen Prothese wieder zu entledigen, die sie 
zwischen 1999 und 2003 implantiert bekommen hatten.
Langlebigkeit von Endoprothesen ist nicht nur erwünscht, sie ist 
auch erforderlich. Der Grund: Die Menschen werden immer älter. 
Rekonstruktive Eingriffe an den Gelenken, speziell am Hüftgelenk, 
nehmen zu - derzeit schätzungsweise zwei Prozent pro Jahr.
Arthrotische Gelenkserkrankungen sind häufige Krankheitsbilder des
Alters. Etwa 15 Prozent aller über 65-jährigen Einwohner in 
westlichen Industrieländern leiden Expertenschätzungen folgend an 
einer Koxarthrose, also dem Hüftgelenkverschleiß. Stark im Kommen 
sind die Gonarthrosen, eine Indikation für ein künstliches 
Kniegelenk. Die Ursache einer Implantatlockerung ist häufig ein 
Knochensubtanzverlust im Prothesenlager, bisweilen sind es auch 
Probleme beim knöchernen Einheilen.
Doch kein Parameter beeinflusst die Überlebensraten von 
Hüftendoprothesen so sehr wie der Chirurg. Sie variieren bis um das 
20-Fache. "Weniger das Implantatdesign als vielmehr die Fertigkeit 
des Operateurs entscheidet über die Standfestigkeit und das 
sogenannte Outcome einer Prothese", betont Dr. Thorsten Gehrke, 
Ärztlicher Direktor der ENDO-Klinik in Hamburg.
Ist es an der Zeit, die Begrenzungen des mechanischen Denkens zu 
verlassen und sich dem biologischen zuzuwenden? Mit gentechnischen 
Ansätzen wird derzeit versucht, geschädigten Knorpel von 
Arthrose-Patienten wieder herzustellen. Spezielle Stammzellen 
könnten, so der Forschungsansatz, zu maßgeschneiderten Knorpel oder 
Knochen ausdifferenzieren. Was im Tierversuch bereits gelang, könnte 
auch beim arthrosegeplagten Menschen gelingen. Doch bis dahin ist es 
noch ein weiter Weg.
Anbieter von Endoprothesen, die sich an der MEDICA 2007 in 
Düsseldorf vom 14. bis 17. November beteiligen, können über die 
Ausstellerdatenbank mit ihren Produktinformationen im Internet 
recherchiert werden unter http://www.medica.de.
Termin-Hinweis! Am 09.10.2007 findet im Grand Elysée Hotel Hamburg
von 9 bis 18 Uhr die MEDICA PreView 2007 für die Tages- und 
Fachpresse statt. Anmeldung hierzu unter: 
http://www.preview-event.com

Pressekontakt:

Messe Düsseldorf GmbH
Pressereferat MEDICA und COMPAMED 2007
Martin-Ulf Koch/ Larissa Browa
Tel. +49(0)211-45 60-444/-549
FAX +49(0)211-45 60-8548
Email. KochM@messe-duesseldorf.de

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