Fortschritte in der Krebserkennung - neues Ultraschall-Verfahren auf der MEDICA 2000
Ultraschall-Dehnungsbilder machen elastische Eigenschaften von Gewebe erstmals sichtbar.
Düsseldorf (ots)
Elastische Eigenschaften von Gewebe werden erstmals sichtbar! Eine neue Untersuchungsmethode, die erstmals vorgestellt wird auf der größten Medizinmesse der Welt, der MEDICA 2000 in Düsseldorf (22. bis 25. November), könnte die Tumorerkennung erheblich verbessern. Erste Erfahrungen zur Diagnostik des Prostatakarzinoms sind vielversprechend.
Was keinem der drei heutigen Diagnoseverfahren umfassend gelingt, könnte eine neue Untersuchungstechnik zustande bringen: Blasentumore werden mit hoher Zuverlässigkeit erkannt. Weder der übliche Tastbefund, noch die Blutanalyse und auch nicht der herkömmliche Ultraschall sind in der Lage, bösartige Tumoren der Blase mit einer derartigen Genauigkeit frühzeitig zu erkennen.
Nach den bisherigen Erfahrungen aus der Urologischen Universitätsklinik des Marienhospitals in Herne, können 90 von 100 durch Gewebeproben sicher diagnostizierte Blasenkarzinome auch mit der Elastographie erkannt werden. Es gelingt auch die Tumorgröße abzuschätzen. Das ist sehr wichtig. Denn das Tumorvolumen ist ein Indiz für die Tumoraggressivität und somit für die Behandlungsnotwendigkeit.
Das Prinzip: Wie gewohnt wird eine Ultraschallsonde in das Rektum eingeführt und nahe der Prostata platziert. Nun sendet der stabförmige Applikator Ultraschallwellen aus, deren Echos zu einem Bild zusammen-gesetzt werden. Wird die Sonde leicht angedrückt, breitet sich der Druck in Blase und Vorsteherdrüse aus und verändert das Ultraschallbild. Durch schnellen Echtzeit-Vergleich der beiden Ultraschallbilder, vor und während der Druckausübung, entsteht ein neuartiges Bild. Es ist ein Bild, das nur die Änderungen der lokalen Gewebekompressionen in jedem Bildpunkt wiedergibt. Somit werden die räumliche Verteilung elastischer Gewebe-parameter visualisiert sowie weiche und harte Gewebebezirke im "Ultraschall-Dehnungsbild" differenziert.
Dass sich hinter gestörten elastischen Eigenschaften von Geweben krankhafte Prozesse verbergen können, ist nicht neu. Neu dagegen ist, dass dieser mechanische Gewebeparameter, die Elastizität des Gewebes, sichtbar gemacht werden kann. Es können Tumore detektiert und visualisiert werden, die im normalen Ultraschallbild nicht erkennbar sind. Ebenso werden Knoten und Kalk beispielsweise in der weiblichen Brust erkennbar, bei denen selbst moderne hochauflösende Ultraschall-Geräte Probleme haben.
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