Hightlights und Weltpremieren auf der MEDICA 2000: Von der vollautomatischen OP-"Spinne" über das EKG-Handy bis zum Super-Stethoskop mit elektronischen Sensoren
Düsseldorf (ots)
Am Abend wird in Düsseldorf mit einem Festakt die MEDICA, 32. Weltforum für Arztpraxis und Krankenhaus, eröffnet. Von Mittwoch bis einschließlich Samstag werden die 3.517 Aussteller in den 17 Messehallen mit Ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen den gesamten Workflow der medizinischen Behandlung abbilden - von der präzisen Diagnostik über effektive Therapie bis hin zu neuen Lösungen in der stationären Behandlung. Bei einem Rundgang stellte der Veranstalter, die Messe Düsseldorf GmbH, einige ausgewählte Hightlights der weltweit größten Medizinmesse vor.
Stationen und Themen des Rundgangs:
Wie eine Spinne: Robotersystem für Mund- und Kopfchirurgie
Die Charite, die Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität Berlin, stellt in Kooperation mit der Jojumarie GmbH den weltweit ersten interaktiven Assistenzroboter für die Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Kopfchirurgie vor. Als Navigationsinstrument hilft es, das ausgewählte Ziel, z. Bsp. einen Hirntumor, schnell und exakt zu lokalisieren und mittels eines Mikroskopes aus allen Blickwinkeln genau zu betrachten. An der Decke wie eine Spinne aufgehängt, können auf den Roboter nach Speicherung der Position verschiedene Werkzeugaufsätze montiert werden (Bohrer, Säge, Fräse, Endoskop). Danach führt das System den Chirurgen automatisch zu diesen genau definierten Stellen. Der Chirurg muss also nur noch das Roboterwerkzeug ergreifen, wird danach vollautomatisch geführt und kann den Eingriff ohne große Mühe vollziehen. Jojumarie GmbH, Tel. 030-486284-33, Halle 3 MEDICA RESEARCH
Der Arzt rückt ans Bett - mit Palm PC fürs EKG
Wenn der Arzt beim Hausbesuch mal eben ein EKG durchführen und auch gleich die Daten grafisch aufbereitet sehen will, dann muss er ab sofort kein schweres Gerät mehr mit sich herum schleppen. Ein kleiner Palm-PC sorgt für das EKG im Taschenformat. Ausgestattet mit einer auf `Windows CE´ basierenden Spezialsoftware muss dieser Mikro-PC nur noch an den ebenso handlichen Aufzeichnungsrecorder mit Patientenkabel angeschlossen werden. Schon sind die Daten auf dem Display ablesbar.
Cardio Control, Tel. 0212-58 75 290, Halle 9, C 52
Handy aufs Herz: EKG-Daten einfach aufnehmen und dann verschicken
Einfacher geht es wirklich nicht mehr! Vitaphone ist das erste EKG-Handy, das ganz ohne Messapparatur auskommt. Das Mobiltelefon wird einfach an die Brust gehalten und ermittelt durch an der Rückseite angebrachte Sensoren die relevanten Herzdaten. Zum Check können diese Daten dann von fast jedem Ort aus zum Check an ein fachkundiges Call-Center mobil übermittelt werden. Und zur Sicherheit verfügt das Mobiltelefon (mit allen sonst auch üblichen Funktionen) zusätzlich über einen GPS-Satellitenempfänger. Der Patient ist damit, wenn er sich in Not befindet, schnell zu orten.
Vitaphone, Tel. 06236-39 89 60, Halle 9 C 39
Fast wie im Film: "4D"-Ultraschall für realitätsnahe Bilder
VOLUSON 730 ist das weltweit erste 3D-Ultraschallgerät mit s. g. "4D"-Fähigkeiten. Denn es liefert sechzehn 3D-Bilder pro Sekunde. In so realistischer Darstellung hat es zum Beispiel Live-3D-Bilder aus dem Mutterleib von Ungeborenen noch nicht gegeben. Siemens Medizintechnik stellt ebenfalls ein vergleichbares Verfahren auf der MEDICA 2000 der Weltöffentlichkeit vor.
Kretztechnik AG, Tel. 0043-7682-3800-820, Halle 9, A 11
Ohren auf! Elektronisches Stethoskop mit PC-Anschluss
Dieses Stethoskop ist das erste, das auf Sensortechnologie basiert (mit eingebauter Batterie). Im Gegensatz zu den bisherigen manuellen Geräten wird so eine aussergewöhnlich klare und damit sichere Geräuschübertragung ermöglicht. Selbst in lauter Umgebung ist das Abhören möglich und in Notfallsituationen kann sogar durch die Kleidung diagnostiziert werden. Durch Anschluss an den PC ist eine vollständige Phono-Kardiographie möglich. Außerdem können die vom Stethoskop aufgenommenen Geräusche auch auf weitere Kopfhörer übertragen werden. Bei der Visite am Krankenbett sind dadurch also alle anwesenden Ärzte gleichermaßen ganz "Ohr".
Speidel + Keller, Tel. 07477-927 10, Halle 10, C 03
Multitalent Caleo - Der Brutkasten, der so ziemlich alles kann
Frühgeborene Babys gilt es mit besonderer Vorsicht zu behandeln. Ein häufiges Herausnehmen des Säuglings zu Behandlungs- und Pflegezwecken ist der schnellen Weiterentwicklung nicht dienlich. Als besonders Baby freundlich gilt Caleo - ein Inkubator, der auf der MEDICA 2000 Premiere feiert. Er ist nicht nur weltweit das leiseste Gerät seiner Art (45 dB), sondern ermöglicht zugleich auch das Wiegen und Röntgen im Gerät durch eine eigens dafür eingebaute Schublade. Die extra große Liegefläche erlaubt sogar die Behandlung von Zwillingen - ein mögliches Trennungstrauma wird so verhindert. Und Dank der Klimaautomatik wird die Temperatur des Caleo bei Kindentnahme automatisch reguliert. Das Baby kommt später in die exakt gleiche Temperaturumgebung, aus der es den Brutkasten verlassen hat.
Dräger Medizintechnik, Tel. 0451-882-0, Halle 11, F 18
Patient hebt ab und bleibt doch am Boden: 3D-Brille gegen Fluganst
Viele Menschen leider unter Flugangst. Sie zu besiegen ist zumeist sehr zeitaufwendig und teuer. Bislang gab es keine realitätsnahe Alternative zum echten Flug am Ende eines jeden Seminars. Die 3D-Brille, entwickelt von der Medizinischen Universität Lübeck, schafft kostengünstige Abhilfe. Der Patient setzt einfach eine 3D-Brille auf und hebt ab. Simuliert wird ein Flug von Hamburg nach München. Die virtuelle Realität gestattet es sogar, den Kopf zu drehen, zu heben oder zu senken. Statt eines starren 3D-Bildes kann auch die Umgebung betrachtet. Über Kopfhörer wird echte Flugzeugatmosphäre eingespielt. Die Anwendung zeigt bereits erste Erfolge.
Medizinische Universität Lübeck, Tel. 04192-504500, Halle 14, E 03
Weitere Themen:
Operationsvorbereitung am virtuellen Patienten - Stift als Skalpell
"Ja keinen Fehler machen!" ist wohl das Motto eines manchen Chirurgen, bevor er in den OP-Saal schreitet. Am PC können operative Vorgänge jetzt besonders gut zur Fehlervermeidung geübt werden. Das Forschungszentrum CAESAR in Bonn (Center of Advanced European Studies and Research) stellt zur MEDICA 2000 ein bildgeführtes Simulationssystem für Operationen vor. Vor dem echten Eingriff wird mit dem Computer ein virtueller Körper des Patienten erzeugt. Mit einem Stift (eine Art virtuelles Skalpell) geht der Arzt über die Bildschirmfläche. Widerstände wie Muskeln, verschiedene Gewebe und Blutbahnen sind "spürbar".
CAESAR, Tel. 0228-96 56-135, Halle 14 E 21 MEDICA MEDIA
Hautkrebs effektiv behandeln - Tumore unter Strom
Mit diesem elektro-chemischen Tumortherapiesystem können inoperable Tumore wie Hautkrebs, Brust- und Brustwandtumore sowie Lymphknotenmetastasen zum Teil zerstört werden. An den Tumor wird mittels zweier Nadelelektroden ein Gleichstrom angelegt, der nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes eher durch das Tumorgewebe als durch gesundes Gewebe fliesst. Bei Durchflutung des befallenen Gewebes werden die Tumorzellmembrane gestört und die polaren Zellbestandteile zerstört. Über eine Anodenelektrode wirkt zusätzlich die Chemotherapie unmittelbar im Tumor und belastet nicht den ganzen Organismus.
Onco-Therm GmbH, Tel. 0173-251 73 83, Halle 11 J 46
Weitere Informationen zur MEDICA und zur ComPaMED, 9. Internationale Fachmesse für den Zuliefermarkt der medizinischen Fertigung, sind abrufbar im Internet unter www.medica.de und www.compamed.de.
Achtung! Eine weitere Meldung zur MEDICA-Eröffnung am Abend folgt um 16 Uhr mit Sperrfristvermerk für 20 Uhr.
Messe Düsseldorf GmbH Pressereferat MEDICA/ ComPaMED 2000 Martin-Ulf Koch Tel. 0211-45 60 444 Fax 0211-45 60 87444 Email: KochM@messe-duesseldorf.de
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