MEDICA 2004 - Das sind die Trends zur weltgrößten Medizinmesse
Düsseldorf (ots)
Es sind zwar noch gut zwei Monate bis zum Startschuss für die mit rund 4.000 Ausstellern aus 65 Nationen weltgrößte Medizinmesse MEDICA 2004 in Düsseldorf (24. bis 27. November), aber schon jetzt zeichnen sich die Trends für die einzelnen Marktsegmente ab. Im Rahmen der MEDICA-PreView konnten sich Journalisten am 29.9. im Hotel Steigenberger Hamburg vorab über die neuesten Innovationen der Anbieter von Medizinprodukten und medizintechnischen Geräten und Systemen informieren.
Aus jedem Angebotsbereich der MEDICA, die das gesamte Spektrum der ambulanten und stationären Versorgung abdeckt, gibt es Spannendes zu berichten. So präsentierte etwa die Firma Eppendorf, als Spezialist für Labortechnik und Diagnostika, einen neuartigen Biochip für den Einsatz in der Brustkrebsdiagnose und -therapie. Der einem Computerbauteil ähnelnde Chip erlaubt, in Kontakt gebracht mit Probenmaterial, die Klassifizierung von Tumoren anhand des Verhaltens ihrer Gene. Da Tumoren je nach Typ und Stadium unterschiedliche Genaktivitäten aufweisen, ermöglicht der im Rahmen der MEDICA-PreView thematisierte Brustkrebschip Rückschlüsse, auf Basis derer der weitere Krankheitsverlauf prognostiziert und die optimale Theraphieentscheidung gefällt werden kann.
Stets im Bilde - Hightech für präzise Diagnostik und Therapie
Spannende Erkenntnisse brachten auch die weiteren Vorträge, Produktpräsentationen und Hintergrundgespräche. So thematisierten im Vorgriff auf die MEDICA die Hersteller GE Healthcare, Philips und Siemens u. a. ihre Neuheiten im Bereich der bildgebenden Verfahren. Schon jetzt ist klar: Die Geräte und Systeme werden weitere Meilensteine der Entwicklung markieren. 30 Jahre nach Markeinführung der ersten Kernspintomografen präsentiert die Industrie zum Beispiel noch "offenere" Gerätefamilien in der 1,5 und 3-Tesla-Klasse. Die höchste magnetische Feldstärke dieses strahlenfreien Verfahrens wird dabei jeweils kombiniert mit einem für die Patienten besonders angenehmen (Röhren)-Design.
Zu den neuen Ultraschall-Geräten und zum bevorstehenden 40-jährigen Jubiläum dieses schonenden Diagnoseverfahrens passte unterdessen trefflich das erfrischende Referat von Prof. Dr. Bernhard-J. Hackelöer (Chefarzt der Abteilung für Pränatale Diagnostik und Therapie am AK Hamburg-Barmbek) während der MEDICA-PreView. Hackelöer informierte über neuartige Diagnose-Ansätze hinsichtlich der Erkennung von Brustkrebs mittels besonders hochauflösenden Ultraschall-Systemen, die in vielen Fällen strahlenbasierte Verfahren ersetzen können.
Dass von der medizinischen Bildgebung auch in Zukunft Impulse für die Diagnostik, aber auch die Therapie ausgehen werden, unterstrich Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Leiter des Institutes für Radiologie und Mikrotherapie der Universität Witten/ Herdecke, in seinem MEDICA-PreView-Beitrag. Als Beispiel führte Grönemeyer die Möglichkeiten der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) an. Sie vermag etwa während des operativen Eingriffes zwecks Tumorzerstörung (mittels einer Lasersonde) Stoffwechselvorgänge sichtbar zu machen. Der Chirurg erhält dadurch Aufschlüsse, inwieweit der Tumor noch aktiv oder bereits zerstört ist. Weiteres Einsatzfeld der zukunftsträchtigen so genannten funktionellen Bildgebung kann zum Beispiel auch die Untersuchung von pharmakologischen Wirkungen auf Gefäße sein.
Das Klinikum als vernetzte Einheit
Das Klinikum in der Gesamtbetrachtung bildete unterdessen den Ausgangspunkt der Präsentation von Siemens Medical Solutions. Im Fokus der MEDICA 2004 wird das "integrierte Krankenhaus" stehen. Aufgezeigt wird, wie durch den Einsatz von moderner Work-flow-Software, weiterer leistungsstarker Informationstechnologie und Medizintechnik sichtbare klinische und finanzielle Vorteile erreicht werden können. Effizientere Arbeitsabläufe werden geschaffen durch geringere Untersuchungszeiten sowie schnellere und sicherere Diagnosen und durch Vermeidung von Mehrfachdiagnosen mittels optimaler Vernetzung der klinischen Abteilungen und optimierter Vorhaltung der Patientendaten während des gesamten Versorgungsprozesses.
Sie kommt, die Karte für alle...
Darüber hinaus widmen sich die Hersteller aktuell einer Thematik, die in diesem Jahr den gesamten MEDICA-Bereich der medizinischen Informations- und Kommunikationstechnik prägen wird: Konzepte und Produkte hinsichtlich der elektronischen Gesundheitskarte. Flächendeckend soll sie entsprechend den Vorstellungen der Bundesregierung ab Frühjahr 2006 für alle Patienten eingeführt werden. Erste Modellprojekte laufen in diesem Herbst in verschiedenen Regionen an. Die Ergebnisse dieser Tests werden mit Sicherheit für reichlich Gesprächsstoff im Rahmen der MEDICA 2004 und ihrer Sonderschauen MEDICA MEDIA (Forum für Telemedizin) sowie MEDICA meet.IT (Anwenderforum für medizinische IT) sorgen.
Trotz eines harten Preiswettbewerbes im Bereich der Bedarfs- und Verbrauchsartikel als Folge der Gesundheitsreform präsentiert sich insgesamt die Medizinbranche in Deutschland nach Angaben der großen Branchenverbände (BVMed, SPECTARIS und ZVEI) sehr vital. Aktuell beträgt, so die entsprechenden Ausführungen im Rahmen der MEDICA-PreView, das jährliche Wachstum hinsichtlich Medizinprodukten und -technologien über vier Prozent bei einem Umsatzvolumen von rund 19 Mrd. EURO.
Entsprechend forderten in Hamburg nahezu alle Referenten aus Verbänden und Unternehmen, der Medizinbranche mehr Aufmerksamkeit zu widmen und die Möglichkeiten anzuerkennen, die dieser leistungsstarke Industriezweig in der Lage ist, zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands sowie hinsichtlich einer effizienten Patientenversorgung beizutragen. Prof. Dr. Grönemeyer brachte es in seinem PreView-Beitrag unter dem Titel "Potenziale innovativer Medizin" auf den Punkt: "Die Gesundheitsbranche ist der Wachstumsmotor der Zukunft! Sie schafft Arbeitsplätze. Es macht keinen Sinn, die Branche einzig aus dem Blickwinkel der fortwährenden Kostendiskussion zu betrachten." Grönemeyer sprach in dem Zusammenhang von seiner Vision eines "Gesundheitslandes Deutschland", das die Chancen seiner Gesundheitswirtschaft als einer der zentralen Zukunftsbranchen begreife. Er unterstrich in seinen Ausführungen, dass Investitionen in fortschrittliche Verfahren im Übrigen sogar zu Spareffekten führten, bedingt durch Effizienz- und Effektivitätsgewinne bei ihrem Einsatz.
Innovationen und Unternehmensnachrichten aller rund 4.000 an der MEDICA 2004 beteiligten Aussteller können ebenso wie Messe-Informationen und Hintergrund-Presseartikel zu allen Themenbereichen recherchiert werden über das Internet: http://www.medica.de
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