Schultze & Braun GmbH & Co. KG
Pressemitteilung: Oberflächenveredler mbw-Gruppe stellt Insolvenzanträge
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Oberflächenveredler mbw-Gruppe stellt Insolvenzanträge
- Vorläufiger Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl von Schultze Braun verschafft sich Überblick über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens – Geschäftsbetrieb läuft weiter
- 320 Mitarbeitende an sechs Standorten werden über das Insolvenzgeld bis einschließlich Februar 2025 abgesichert
- Aktuelle Konjunkturentwicklungen in der Automobil-Industrie und hohe Kostenbelastungen durch Preissteigerungen für Material, Personal und Energie belasteten das Unternehmen – Gruppe soll mit den Instrumenten des Insolvenzrechts und dem Einstieg eines Investors neu aufgestellt werden
Rheinmünster/Lichtenau/Einbeck/Mühlhausen/Sömmerda/Hartha. Mehrere Gesellschaften der mbw-Gruppe, eine auf die Oberflächenveredelung von Metallen spezialisierte Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Rheinmünster (Baden-Württemberg) sowie Werken in Lichtenau (Baden-Württemberg), Einbeck (Niedersachsen), Mühlhausen und Sömmerda (jeweils Thüringen) sowie Hartha (Sachsen) und insgesamt 320 Mitarbeitenden, hat für verschiedene operative und nicht-operative Gesellschaften der Gruppe Insolvenzanträge gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Baden-Baden den erfahrenen Rechtsanwalt Dr. Dirk Pehl von Schultze & Braun. Der Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkungen weiter. Die Mitarbeitenden werden über das Insolvenzgeld bis einschließlich Februar 2025 abgesichert.
Ziel der Insolvenzanträge ist es, die Gruppe liquiditätsmäßig abzusichern, neu aufzustellen und ihr einen Neustart zu ermöglichen. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft entsprechende Sanierungsoptionen. „In den kommenden Tagen werden wir eine Suche nach potenziellen Investoren starten. Dabei kommen sowohl Finanzinvestoren als auch strategische Investoren In Frage, etwa Wettbewerber oder Unternehmen, die mit einer Übernahme ihr Angebot erweitern möchten. Ein Investment könnte sich deshalb lohnen, weil sich die mbw-Unternehmensgruppe strategisch in mehrere zukunftsorientierte Veredelungsverfahren sowie Marktsegmente entwickelt hat“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl, der sich aktuell am Stammsitz im baden-württembergischen Rheinmünster einen Überblick über die wirtschaftliche Lage der Unternehmensgruppe verschafft.
Aufträge werden wie vereinbart produziert und ausgeliefert
Ihren Geschäftsbetrieb hält die gesamte mbw-Gruppe aufrecht. „Unsere Kunden können sich sicher sein, dass ihre Aufträge wie vereinbart produziert und ausgeliefert werden. Es gibt keine Einschränkungen in der Produktion aufgrund der Insolvenzanträge“, sagt Geschäftsführerin Vanessa Schmidt. Die rund 320 Mitarbeitenden an den verschiedenen Unternehmensstandorten wurden schriftlich über die Verfahren informiert, nachdem aufgrund der Weihnachtspause in den Werken Mitarbeiterversammlungen nicht sinnvoll zu organisieren gewesen wären. Ihre Löhne und Gehälter sollen bis einschließlich Februar 2025 über das Insolvenzgeld abgesichert werden. „Die Vorbereitungen für die Auszahlung des Insolvenzgeldes laufen auf Hochtouren. Aufgrund der verschiedenen Feiertage kann sich die Auszahlung an die Mitarbeitenden jedoch um einige Tage nach hinten verschieben. Auch darüber wurden unsere Mitarbeitenden in Kenntnis gesetzt“, sagt Schmidt.
Kostensteigerungen konnten nur zum Teil weitergegeben werden
Ursache der wirtschaftlichen Schieflage ist hauptsächlich die aktuelle Konjunkturentwicklung im Bereich der Automobilindustrie, die zu den Hauptabnehmern von Produkten aus der mbw-Gruppe zählt. Aufgrund von Planungsunsicherheiten hatten sich zuletzt mehrere Serienanläufe zeitlich verzögert oder waren nicht im geplanten Umfang erfolgt. Hinzu kommen finanzielle Belastungen aus Kostensteigerungen für Material, Energie und Personal. Als energieintensives Unternehmen treffen die mbw-Gruppe die hohen Energiepreise ganz besonders, ebenso wie die Anforderungen zur Erreichung von Klimaneutralität. „Insgesamt ließen sich diese verschiedenen Kostensteigerungen nur zu einem Teil an unsere Kunden weitergeben oder durch Neugeschäft ausgleichen. Die Unterauslastung und die verbliebenen Belastungen für unser Unternehmen führen nun dazu, dass unsere Liquiditätslage stark angespannt ist und wir unseren Tilgungsverpflichtungen absehbar nicht mehr nachkommen können. Damit waren wir gezwungen, Insolvenzantrag zu stellen, um uns mit den Instrumenten des Insolvenzrechts neu aufstellen zu können und zugleich über eine gezielte Investorensuche Partner zu finden, die uns mit frischem Geld unterstützen“, sagt Geschäftsführerin Vanessa Schmidt.
Über die mbw-Gruppe
Die 1987 gegründete mbw-Gruppe zählt zu den führenden Anbietern im Bereich der Oberflächenveredelung von Metallen und ist als Lohnveredler spezialisiert auf die galvanische und chemische Oberflächenbehandlung. Die Gruppe deckt vor allem Beschichtungen in den zukunftsträchtigen Bereichen Eloxal und Chrom III sowie verschiedene Zinkverfahren ab. Entsprechend hat die Gruppe in den vergangenen Jahren in Anlagen und Verfahrenstechnik investiert. Die Beschichtungssysteme der mbw-Gruppe kommen bei renommierten Unternehmen der Automobilbranche, der Bau- und Beschlagindustrie sowie der Elektroindustrie zum Einsatz. Hauptsitz der Unternehmensgruppe ist Rheinmünster. An insgesamt sechs Produktionsstandorten beschäftigt die Gruppe rund 320 Mitarbeitende.
Mit freundlichen Grüßen ______________________________________ Ingo Schorlemmer Pressesprecher Schultze & Braun GmbH & Co. KG Eisenbahnstraße 19-23 D-77855 Achern Tel: 07841/708-128 Mail: ISchorlemmer@schultze-braun.de