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Universität Konstanz

Wenn Familien mehrere Sprachen sprechen, PI Nr.111/2024

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Wenn Familien mehrere Sprachen sprechen

Von Mythen und Fakten von Mehrsprachigkeit: Ein Vortrag des Zentrums für Mehrsprachigkeit am 30. Oktober 2024 im Landratsamt Bodenseekreis in Friedrichshafen informiert über mehrsprachige Erziehung, Sprachentwicklungsstörungen und Potenziale für den Schulunterricht. Vortrag im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums des Zentrums für Mehrsprachigkeit der Universität Konstanz.

Wenn Familien mehrere Sprachen sprechen – sollten sie zuhause die Schulsprache des Kindes sprechen? Stimmt es, dass Kinder ihre Muttersprache(n) langsamer lernen, wenn sie mehr als eine haben? Ist es ein gutes oder schlechtes Zeichen, wenn Kinder die Sprachen vermischen? Und ist Mehrsprachigkeit ein Auslöser für eine Sprachentwicklungsstörung?

Fragen wie diese beantwortet das Zentrum für Mehrsprachigkeit, ein sprachwissenschaftliches Forschungszentrum der Universität Konstanz. Im öffentlichen Vortrag „Mehrsprachigkeit und sprachliche Entwicklung“ am 30. Oktober 2024, ab 16 Uhr im Landratsamt Bodenseekreis in Friedrichshafen, gehen die Sprachforscher*innen Theodoros Marinis, Saskia Braun und Simone Waitz unter anderem auf die Mythen und Fakten von mehrsprachiger Erziehung ein. Sie thematisieren ferner Sprachentwicklungsstörungen und zeigen Mehrsprachigkeit als wertvolle Ressource für den Schulunterricht auf. Darüber hinaus stellen sie im Rahmen des Vortrags das internationale Projekt „ACTIN“ vor, das die Integration von jungen Zugewanderten durch Spracherwerb und kulturelles Bewusstsein unterstützt. Der öffentliche Vortrag ist kostenlos und richtet sich insbesondere an Erzieher*innen und Lehrkräfte, aber auch an die interessierte Öffentlichkeit.

Alles Gute zum Zehnjährigen, Zentrum für Mehrsprachigkeit!

Das Zentrum für Mehrsprachigkeit ist ein Forschungszentrum, das mit einem Bein in der Stadt und Gesellschaft steht. Mit neuesten Befunden aus der Forschung berät es Familien und Schulen, Stadt und Behörden zu Fragen von Mehrsprachigkeit, Spracherwerb, Sprachentwicklungsstörungen sowie zu Integrationsthemen.

Gegründet wurde das Zentrum 2014, vor nun zehn Jahren. Bereits damals war klar, dass das Forschungszentrum von Grund auf auf die Unterstützung der Gesellschaft ausgerichtet sein soll. „Für all unsere Forschungsprojekte gibt es immer die Komponente: Was bedeuten die Forschungsergebnisse für die Gesellschaft – und wie tragen wir das Wissen in die Gesellschaft hinein?“, betont Theodoros Marinis, Leiter des Zentrums. Die linguistische Forschung ist stets mit konkreten gesellschaftlichen Herausforderungen verknüpft.

Fragen der Mehrsprachigkeit bringen viele Unsicherheiten für Eltern, Lehrkräfte und Behörden mit sich – zum Beispiel bei der Erziehung in einem mehrsprachigen Elternhaus, bei der Gestaltung des Schulunterrichts oder bei Integrationsfragen. „In manchen Schulen sind bilinguale Kinder in der Mehrzahl“, verdeutlicht Marinis die Relevanz. Das Zentrum für Mehrsprachigkeit will praxisnah unterstützen und bietet Beratung auf Grundlage von neuester sprachwissenschaftlicher Forschung an. Eltern mit Fragen zu Mehrsprachigkeit und Sprachentwicklung können sich für einen Beratungstermin gerne direkt an das Zentrum wenden: mehrsprachigkeit@uni-konstanz.de

Auf seiner Website bietet das Zentrum für Mehrsprachigkeit ferner frei verfügbare Info- und Bildungsmaterialien mit Fakten und Tipps zu mehrsprachiger Erziehung.

Das Zentrum für Mehrsprachigkeit ist in ein internationales Forschungsnetzwerk eingebunden. Ein wichtiger Meilenstein war das europaweite Großprojekt „MultiLingualMind“, das sich mit Sprachentwicklung, aber auch Sprachentwicklungsstörungen befasste. Aus dem Projekt ist eine große Zahl an Policy-Reports für Politik und Entscheidungsträger*innen entstanden.

Das neueste Projekt „ACTIN“ zielt auf die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch Spracherwerb, Bildung und Gemeinschaft. Es vermittelt Schulen und Lehrkräften Methoden, die Kinder in ihrer Sprachentwicklung und dadurch in ihrer gesellschaftlichen Integration fördern.

Weitere Informationen unter https://www.mehrsprachigkeit.uni-konstanz.de

Übersicht:

  • Vortrag „Mehrsprachigkeit und sprachliche Entwicklung“ am 30. Oktober 2024 von 16-18 Uhr im Landratsamt Bodenseekreis, Amt für Migration und Integration, Albrechtstraße 75, 88045 Friedrichshafen.
  • Prof. Dr. Theodoros Marinis ist Leiter des Zentrums für Mehrsprachigkeit. Er ist Professor für Allgemeine Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt Mehrsprachigkeit an der Universität Konstanz.
  • Simone Waitz ist Fremdsprachenlehrerin und Koordinatorin am Zentrum für Mehrsprachigkeit. Sie leitet das Seminar „Deutsch als Zweitsprache“ für Lehramtsstudierende.
  • Saskia Braun ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Projekt „ACTIN“, Mitglied des Zentrums für Mehrsprachigkeit und des Sprachlehrinstituts (SLI) der Universität Konstanz.
Kontakt:
Universität Konstanz
Kommunikation und Marketing
E-Mail:  kum@uni-konstanz.de

- uni.kn

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