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Tragische Heldin oder Staatsfeindin?, PI Nr. 16/2025

Tragische Heldin oder Staatsfeindin?, PI Nr. 16/2025
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Tragische Heldin oder Staatsfeindin?

Zwischen Science-Fiction-Thriller und Geschwister-Märchen: In einem fiktiven totalitären System, in dem Gesundheitsfanatismus auf Kosten der Menschlichkeit geht, entwickelt sich die zunächst systemtreue Hauptdarstellerin zur Widerstandskämpferin. Das Unitheater Konstanz präsentiert das Drama „Corpus Delicti“ von Juli Zeh ab 20. Februar 2025 im Konstanzer Kulturzentrum am Münster.

Was wäre, wenn ein gesundes Leben zur Staatsmaxime erhoben und Verstoße strafrechtlich geahndet würden? Was, wenn so eine Gesundheitsdiktatur demokratische Grundsätze ablöste? Das Unitheater Konstanz geht in seiner studentischen Inszenierung von Juli Zehs „Corpus Delicti“ diesen Fragen auf den Grund.

Im System der METHODE soll jede*r sich um die körperliche Bestform bemühen. Doch Protagonistin Mia Holl verliert in tiefer Trauer um ihren Bruder Moritz den Boden unter ihren Füßen. Zu Unrecht eines Sexualmordes verurteilt, hat sich dieser das Leben genommen. Obwohl ein DNA-Test Moritz eindeutig als Täter identifizierte, beteuerte er bis zum Ende seine Unschuld. Als Schwester glaubt Mia fest daran, was aber heißt, dass die METHODE, von deren Unfehlbarkeit sie als Biologin bislang überzeugt war, einen Fehler gemacht haben muss.

In dieser Situation versuchen andere, die junge Frau zu instrumentalisieren: Der systemtreue Journalist und Herausgeber des „Gesunden Menschenverstands“ Heinrich Kramer wittert bei Mia eine gute Story, mit der er das System stützen will. Und als Mia ins Visier der Justiz gerät, weil sie ihre Gesundheitspflichten vernachlässigt, sieht ihr Pflichtverteidiger Rosentreter wiederum die Chance gekommen, das System zu entlarven. Diese Konstellation entwickelt eine Sprengkraft, die nicht nur die METHODE zu erschüttern droht, sondern vor allem auch Mia zur Zielscheibe einer medialen Hetzkampagne macht. Zunächst unfreiwillig wird Mia zur Widerstandskämpferin, findet jedoch dank ihrer Erinnerungen an Moritz auch zu sich selbst.

Unter der Regie von Gunda Wöhrle und Jakob Weisbrod entfacht sich auf der Bühne ein fesselndes Drama, das zwischen Geschwister-Märchen und Science-Fiction-Thriller changiert. „Corpus Delicti erzählt von einer modernen Hexenjagd auf eine Frau, die dem System gefährlich wird, da sie zu viel Verstand und gleichzeitig zu viel Liebe besitzt“, erklärt Wöhrle. „Es regt uns zum Nachdenken an, wozu totalitäre Systeme führen können, selbst wenn sie ursprünglich positive Werte wie Gesundheit vertreten.“

„Corpus Delicti“ wird am 20./ 21./ 22./ 24. und 25. Februar jeweils um 19.30 Uhr im Wolkensteinsaal des Kulturzentrums am Münster (Wessenbergstr. 43, 78462 Konstanz) aufgeführt. Einlass ist um 19.00 Uhr. Karten sind im Vorverkauf in den Buchläden Homburger & Hepp und Zur Schwarzen Geiss und sowie im Foyer der Universität Konstanz erhältlich.

Weiterführende Informationen auf der Website des Unitheaters: www.uni-konstanz.de/theater/

Hinweis an die Redaktionen:

Ein Foto kann im Folgenden heruntergeladen werden:

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Bildunterschrift: Das Unitheater Konstanz präsentiert das Drama „Corpus Delicti“ von Juli Zeh ab 20. Februar 2025 im Konstanzer Kulturzentrum am Münster.

Copyright: Unitheater Konstanz

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