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Tierische Allianzen, PI Nr. 20/2025

Tierische Allianzen, PI Nr. 20/2025
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Tierische Allianzen

Es gibt Tiere, die über die eigene Art hinaus mit anderen Tieren zusammenarbeiten. Ein interdisziplinäres Team unter Beteiligung des Konstanzer Biologen Eduardo Sampaio untersucht die kognitiven Grundlagen solcher artübergreifenden Kooperationen und eröffnet neue Perspektiven auf die Evolution von Intelligenz und Zusammenarbeit im Tierreich.

Die Tierwelt ist voller faszinierender Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Tierarten: von Putzerlippfischen, die größere Fische von Parasiten befreien, über Vögel aus der Familie der Drongos, die Erdmännchen vor Fressfeinden warnen, bis hin zu Oktopussen, die gemeinsam mit Fischen auf Jagd gehen. Doch welche Mechanismen der Wahrnehmung, des Lernens oder der Entscheidungsfindung benötigen Tiere, um mit Nicht-Artgenossen zum gemeinsamen Nutzen zu kooperieren?

Um sich dieser Frage zu nähern, hat sich der Biologe Eduardo Sampaio vom Konstanzer Exzellenzcluster „Kollektives Verhalten“ und dem Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie mit den vergleichenden Psycholog*innen Alexandra Schnell (Cambridge University; Großbritannien) und Piero Amodio (Stazione Zoologica Anton Dohrn; Italien) zusammengeschlossen. In ihrem aktuellen Artikel in Current Biology beleuchten sie mögliche kognitive Grundlagen von artübergreifendem Sozialverhalten am Beispiel der kooperativen Jagd von Oktopussen und Rifffischen.

„Partnerschaften wie diese stellen die traditionellen Vorstellungen von Intelligenz und Zusammenarbeit im Tierreich infrage“, so Sampaio. „Soziale Komplexität, Problemlösung und Kommunikation entstehen evolutiv betrachtet eben nicht nur im eigenen Gruppenverband, sondern können auch von einer Notwendigkeit der Zusammenarbeit über Artgrenzen hinweg geprägt sein.“

Eine Bildergalerie zu Allianzen im Tierreich sowie ein Video und weitere Informationen zur kooperativen Jagd von Fischen und Oktopussen finden Sie in unserem Onlinemagazin campus.kn.

Faktenübersicht:

  • Originalpublikation: E. Sampaio, A.K. Schnell, P. Amodio (2025) Cognition in multi-species sociality. Current Biology; doi: https://doi.org/10.1016/j.cub.2025.01.012
  • Ein interdisziplinäres Forschungsteam untersucht die kognitiven Grundlagen artübergreifenden Kooperationen
  • Alle beteiligten Forschenden sind National Geographic Explorer
  • Förderung: National Geographic Society (Meridian Grant Programm)

Hinweis an die Redaktionen:

Ein Video finden Sie im Folgenden:

Link: https://youtu.be/uPFswbgyHc8

Bildunterschrift: Der gelbe Rifffisch (links oben im Bild) signalisiert dem Oktopus (unten rechts im Bild), wo sich das Beutetier versteckt hält. Der Oktopus macht sich daraufhin auf den Weg in Richtung Versteck.

Copyright: Eduardo Sampaio

Bilder können im Folgenden heruntergeladen werden:

Link: https://www.uni-konstanz.de/fileadmin/pi/fileserver/2025_extra/tierische_allianzen_1.jpg

Bildunterschrift: Einige Oktopusse gehen mit verschiedenen Fischarten gemeinsam auf die Jagd. Dabei zeigen die Fische den Oktopussen gezielt die Verstecke von möglichen Beutetieren. Der Oktopus hilft dabei, die Beute aus ihren Verstecken zu treiben. Dadurch erhöhen sich die Chancen auf eine erfolgreiche Jagd für alle Mitglieder der Jagdgesellschaft.

Copyright: Robert Delfs

Link: https://www.uni-konstanz.de/fileadmin/pi/fileserver/2025_extra/tierische_allianzen_2.jpg

Bildunterschrift: Der Putzerlippfisch ernährt sich von den Parasiten größerer Fischarten. Die lassen den kleinen Putzerlippfisch gerne gewähren, da sein Fressverhalten ihnen gesundheitliche Vorteile bringt.

Copyright: Simon Gingins

Link: https://www.uni-konstanz.de/fileadmin/pi/fileserver/2025_extra/tierische_allianzen_3.jpg

Bildunterschrift: Vögel aus der Familie der Honiganzeiger erregen durch ihre Rufe die Aufmerksamkeit von Menschen und führen diese gezielt zu Bienennestern. Ist das Nest geplündert, fressen die Honiganzeiger die verbleibenden Wabenreste und Insekten.

Copyright: Dominic Cram

Link: https://www.uni-konstanz.de/fileadmin/pi/fileserver/2025_extra/tierische_allianzen_4.jpg

Bildunterschrift: Drongos, kleine Sperlingsvögel, begleiten Erdmännchen auf ihrer Nahrungssuche und warnen diese aus der Luft vor herannahenden Fressfeinden. Gelegentlich täuschen sie die Erdmännchen jedoch absichtlich, damit diese die Flucht ergreifen. Die Vögel stehlen dann die Nahrungstücke, die auf der Flucht zurückgelassen wurden.

Copyright: Bernard Gagnon/Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Kontakt:
Universität Konstanz
Kommunikation und Marketing
E-Mail:  kum@uni-konstanz.de

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