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Fachbereich Oecotrophologie schärft sein Profil | Zwei neue Professorinnen berufen

Fachbereich Oecotrophologie schärft sein Profil | Zwei neue Professorinnen berufen
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Hochschule Fulda: Fachbereich Oecotrophologie schärft sein Profil

Professorinnen für Humanernährung sowie Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften berufen

Die beiden Professorinnen Dr. Christina Holzapfel und Dr. Linda Chalupová verstärken seit Ende des vergangenen Jahres den Fachbereich Oecotrophologie an der Hochschule Fulda. Professorin Dr. Christina Holzapfel (40) hat die Professur für Humanernährung übernommen, Professorin Dr. Linda Chalupová (36) die Professur für Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften.

„Wir bauen damit das Profil unseres Fachbereichs in zwei für unsere Gesellschaft zentralen Themengebieten aus“, sagt Professorin Dr. Rohtraud Pichner, Dekanin des Fachbereichs Oecotrophologie und erläutert: „Das Thema Humanernährung stellt eine wichtige Säule in der Oecotrophologie dar. Professorin Holzapfel bringt mit ihren Forschungsschwerpunkten Personalisierte Ernährung und eHealth zwei hochaktuelle Trendthemen in die Lehr- und Forschungslandschaft unseres Fachbereichs ein. Und Professorin Chalupová eröffnet mit ihrer Professur neue Themenfelder im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. Sie ist auch Expertin für die Bereiche Lebensmittelverschwendung bzw. Umwelt- und Abfallmanagement in Lebensmittelbetrieben.“ Nachhaltigkeit sei schon immer ein wichtiges Thema in der Oecotrophologie gewesen. Allerdings zeigten die vergangenen Jahre, dass immer größere Herausforderungen auf alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Lebensmittel und Ernährung zukommen.

Am Mittwoch dieser Woche (25. Januar) gaben die beiden Professorinnen im Rahmen ihrer Antrittsvorlesungen Einblicke in ihre Forschungs- und Lehrgebiete.

Professorin Dr. Christina Holzapfel, die sich in ihrer Forschungsarbeit vor allem mit dem Thema Adipositas beschäftigt, widmete sich in ihrer Antrittsvorlesung den Prädiktoren und Barrieren der Gewichtsreduktion.

Mehr als 50 Prozent der Erwachsenen in Deutschland seien übergewichtig, führte die Ernährungswissenschaftlerin aus, die zuvor an der Technischen Universität München tätig war und dort noch die Forschungsgruppe „Personalisierte Ernährung & eHealth“ leitet. Die Corona-Pandemie habe die Adipositassituation in Deutschland verschärft. Laut einer Umfrage hätten 40 Prozent der Befragten während der Pandemie etwa fünfeinhalb Kilogramm zugenommen.

„Wir wissen, Übergewicht und Adipositas sind der Trigger für viele Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebs-Erkrankungen. Aber die Versorgungssituation von Menschen mit Adipositas in Deutschland ist defizitär und muss dringend verbessert werden“, sagte die Wissenschaftlerin und bemängelte: „Menschen mit Adipositas werden mit ihrem Problem alleine gelassen.“ Die Therapie von Adipositas werde größtenteils von den Krankenkassen nicht übernommen.

„Wir arbeiten daran, Faktoren zu identifizieren, die mit einem erfolgreichen Gewichtsmanagement einhergehen“, führte Professorin Holzapfel aus. Die Entstehung der Adipositas sei komplex. Jeder Mensch weise einen individuellen Stoffwechsel auf, den es bei Interventionsmaßnahmen zu berücksichtigen gelte. Und vielen Betroffenen falle es schwer, ihr Körpergewicht dauerhaft zu reduzieren. Ansätze der Personalisierten Ernährung sowie digitale Tools seien vielversprechend und würden derzeit erforscht und auf Wirksamkeit überprüft.

Dreh- und Angelpunkt bei der Therapie der Adipositas sei die multimodale Basistherapie bestehend aus Ernährung, Bewegung und Verhalten. Bei der Ernährung gehe es darum, dass energiereiche Lebensmittel, zum Beispiel Pommes, durch energieärmere Lebensmittel wie Pellkartoffeln ersetzt werden. Für eine Gewichtsreduktion sollte man in etwa 500 Kilokalorien täglich einsparen. Die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. (10 Regeln der DGE) seien ein guter Anhaltspunkt, um sich pflanzenbetont und kalorienbewusst zu ernähren.

Professorin Dr. Linda Chalupová, die zuletzt als Direktorin beim global agierenden Unternehmen Compass Group für die Positionierung des Konzerns im Bereich Nachhaltigkeit verantwortlich war, hat die Professur für Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften übernommen. Sie beschäftigte sich in ihrer Antrittsvorlesung mit dem Weg zur Klimaneutralität und fragte, welchen Beitrag die Oecotrophologie zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft leisten kann.

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken und das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, gelte es, die hohen Treibhausgasemissionen, die auch durch unsere alltäglichen Handlungs- und Lebensweisen verursacht würden, möglichst zu vermeiden. „Oecotrophologinnen und Oecotrophologen haben durch ihr interdisziplinäres, vielseitiges Studium in mehrfacher Hinsicht einen Einfluss auf den Alltag der Menschen und können somit Gamechanger auf dem Weg zur Klimaneutralität sein“, betonte sie – etwa durch Förderung einer emissionsarmen Ernährungsweise, emissionsarmer Prozessgestaltung sowie durch einen emissionsmindernden Ressourceneinsatz in Versorgungssystemen und in der Wirtschaft.

Die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis auszubauen, ist der Oectrophologin ein besonderes Anliegen, um möglichst zügig effektive Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung bereitzustellen. So hat sie beispielsweise gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Compass Group ein Forschungsprojekt zur Konzeption eines CO2-neutralen Betriebsrestaurants durchgeführt.

Dr. Antje Mohr
Pressesprecherin
Stabsstelle Wissenschaftskommunikation
Hochschule Fulda
Leipziger Straße 123
36037 Fulda
Tel.: +49 661 9640-1050
E-Mail:  antje.mohr@verw.hs-fulda.de
www.hs-fulda.de
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