Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
Erste Tagung "Frauen im Sanitätsdienst der Bundeswehr" ein voller Erfolg
Straußberg (ots)
Die Woche nach Ostern stand im Sanitätsdienst der Bundeswehr in diesem Jahr ganz im Zeichen der Frauen. Etwa 100 Soldatinnen und zivile Mitarbeiterinnen aus allen Bereichen des Sanitätsdienstes trafen sich zum gemeinsamen Erfahrungsaustauch am Zentrum Informationsarbeit Bundeswehr in Strausberg. Die Teilnehmerinnen sollten sich zu verschiedenen frauenspezifischen Themen positionieren und zum Ende der Tagung gezielt Forderungen an die Führung formulieren.
Dem Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel, war es aufgrund des hohen Frauenanteils von fast 50 Prozent seines Organisationsbereiches eine Herzensangelegenheit, frauenspezifische Themen von Frauen aus allen Bereichen diskutieren zu lassen. Etwa 100 Soldatinnen und zivile Mitarbeiterinnen aus der ganzen Bundesrepublik folgten der Einladung zum Erfahrungsaustausch. Dabei war es unbedingter Wunsch, ehrlich und konkret zu sein.
Verständnis und Augenzwinkern
Den Einstieg in die Tagung erleichterten zwei Soldatinnen in Führungspositionen mit ihren Erfahrungen in einer männerdominierten Berufswelt und sorgten neben großem Verständnis auch für einige Lacher aus den Reihen des Publikums. Fand doch die eine oder andere Dame sich selbst in den Erläuterungen wieder. Da gab es beispielsweise Augenzwinkern bei der Frage, ob das Türe-aufhalten bei Soldatinnen aus Höflichkeit angebracht sei oder nicht, oder ob der Wunsch gestattet sei, sich als Frau auch attraktiv und außenwirksam in ihrer Uniform zu fühlen. Kleine Beispiele, die aber effektiv das Eis brachen.
Workshops erzielen breit gefächertes Meinungsbild
Vorträge zu eigenen Erfahrungen und Ausflüge in den Bereich der Kommunikation, Methodik und Didaktik leiteten die anschließende Workshop-Phase ein. Sechs verschiedene Themenschwerpunkte wurden intensiv in kleineren Gruppen erörtert und gezielt in Richtung der Punkte "Fakten, Chancen, Herausforderungen" ausgearbeitet. Ziel war es, ein möglichst breit gefächertes Meinungsbild zu erhalten.
Erwartung und Auseinandersetzung
Soldatinnen und zivile Mitarbeiterinnen aus allen Alters- und Dienstgradgruppen mit verschiedensten familiären Hintergründen kamen hier zusammen. Die Grundhaltung war zunächst überall ähnlich: "Ist das Thema "Frauen in der Bundeswehr" nicht langsam zur Genüge ausgereizt?, Was erwartet mich hier?, Können wir mit dieser Tagung etwas erreichen?"
Diese Grundgedanken begleiteten jedoch nur zu Anfang den Einstieg in die intensive Beschäftigung mit der jeweiligen Schwerpunktthematik. Ganz schnell wurde klar, dass die Frauen sich zwar grundsätzlich gut angekommen fühlen in ihrem Sanitätsdienst, es dennoch aus ihrer Sicht Luft nach oben gibt, verschiedene Punkte zu verbessern. Und dabei war der durchgängige Tenor, dass viele Themen heutzutage nicht mehr rein frauenspezifisch einzustufen sind. Hier ganz konkret an den Beispielen "Chancengerechtigkeit von Anfang an - Vereinbarkeit von Familie und Dienst" oder aber "Bund ist bunt - Gelebte Vielfalt im Sanitätsdienst der Bundeswehr".
Zeitgemäße Bekleidung und Ausrüstung gewünscht
Ein Thema, das zwar amüsant vertreten wurde, aber durchaus in seinen feinen Spitzen einen großen Funken Ernst enthielt, war sicherlich der Bereich der Ausrüstung und Bekleidung. Nicht nur die der Tagung beiwohnende Kommandeurin der Sanitätsakademie, Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, war der Ansicht, dass fehlende Brusttaschen am Jackett, durchsichtige weiße Sanitätssonderbekleidung oder viel zu große "Schießhandschuhe" nicht mehr zeitgemäß und durchaus überarbeitungswürdig seien.
Denkprozesse und Umsetzungspläne auf dem richtigen Weg
Zwei intensive Workshoptage konnten die Erfahrungen, Meinungen und Forderungen auf den Punkt bringen. Generaloberstabsarzt Dr. Tempel nahm, beeindruckt von der profunden Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themen, aber auch entwaffnenden weiblichen Ehrlichkeit, viele Forderungen und Vorschläge für deren Umsetzungen mit. Zum Abschluss sagte er, dass mithilfe der Tagung sich die bereits im Denkprozess angestoßenen Aspekte und Projekte auf dem richtigen Weg befinden. Als ein konstruktives Rädchen zur Verbesserung der sanitätsdienstlichen Zukunft in alle Richtungen wird diese Tagung nunmehr jedes Jahr stattfinden. Der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr lädt alle Frauen des Sanitätsdienstes ein, sich auch zukünftig mit ihren Erfahrungen und Vorschlägen einzubringen.
Autor: Claudia Skopnick
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