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Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Technik die begeistert
Die Nacht der Technik bietet Einblicke hinter die Kulissen der KVB

Am Freitag, 23. Juni, öffnen sich erneut viele Kölner Türen und gewähren Einblicke in Werkstätten, Leitstellen, Labore. Zur Nacht der Technik können rund 70 Unternehmen in Köln und Bergisch Gladbach besucht werden. Von 18 Uhr bis 24 Uhr finden Führungen an Orten statt, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Die Initiatoren - der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Elektrowirtschaft (VDE) - haben sich zusammen mit dem Veranstalter - der Agentur plan deluxe - den Dreiklang "Technik sehen, verstehen und erleben" auf die Fahne geschrieben.

Technik erleichtert unseren Alltag

Warum wird Technik in den Mittelpunkt gestellt? Viele Techniken erleichtern unseren Alltag, machen vieles erst möglich. Es fängt morgens an, wenn der Blick auf das Smartphone zum "Update" der Nachrichten, Anrufe etc. dient, verschiedene Haushaltsgeräte zum Einsatz kommen und anschließend etwa Busse und Stadtbahnen uns zur Arbeit oder Ausbildung bringen. Während des Tageslaufes kommen wir mit zahlreichen Geräten in Berührung und bedienen abends mit der Fernbedienung den Fernseher oder über die Tastatur unseren Computer, um Nachrichten zu erfassen.

Dabei muss uns nicht interessieren, wie die Techniken genau funktionieren. Wir verlassen uns darauf und werden gelegentlich durch Störungen aufgerüttelt. Doch hinter den zahlreichen Funktionen steckt viel Hightech. Am Anfang haben Ingenieure die Geräte und Programme entwickelt. Facharbeiter garantieren eine Produktion auf hohem Niveau. Hiervon hängen die Zuverlässigkeit im Betrieb und ein günstiger Preis im Einkauf ab.

All das kommt aus der Kreativität der Menschen, die sich ganz am Anfang auch noch nicht mit Technik auskannten. "Technik sehen, verstehen, erleben" kann auch mit "machen" enden. Aber auch dafür muss Neugier geweckt werden. In der Nacht der Technik öffnen sich deshalb Türen, um Interesse zu wecken. Gerade für junge Menschen bedeutet das die Chance, sich in der Berufswahl anstoßen zu lassen. Aber auch für alle die beruflich festgelegt sind, ist es spannend zu sehen, wie unsere Alltagshelfer funktionieren. Warum prüft der TÜV neue Produkte auf Sicherheit und Haltbarkeit? Welche Logistik bringen uns und unsere Koffer am Flughafen ins gleiche Flugzeug und dieses sicher in die Luft? Wie organisiert Ford die Herstellung seiner Autos? Direkt vor Ort können solche Fragen auf zahlreichen Führungen beantwortet werden.

Die KVB öffnet ihre Leitstelle und Werkstätten

Die KVB nimmt mit gleich drei Stationen an der Nacht der Technik teil. Die Tür der zentralen Leitstelle in Braunsfeld öffnet sich genauso wie die der Hauptwerkstatt Schienenfahrzeuge in Weidenpesch und der Werkstatt Bus/Kfz in Riehl.

Bei der KVB arbeiten rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Leitstelle sind es 66 Einsatzleiter, Verkehrs- und Stellwerksmeister sowie Infomanager, die zum reibungslosen Vorankommen der Busse und Stadtbahnen auf über 70 Linien beitragen. In der Hauptwerkstatt kümmern sich 137 Elektriker, Elektroniker, Schlosser, Zerspaner, Schweißer, Schreiner, Lackierer, Sattler und Ankerwickler um die 368 Stadtbahnfahrzeuge und weitere Schienenfahrzeuge. Und in der Werkstatt Bus/Kfz betreuen 60 Mechatroniker, Karosserieschlosser, Elektriker und Lackierer unter anderem die 228 Busses des Unternehmens.

Dabei warten nicht nur alltägliche Aufgaben auf die Kolleginnen und Kollegen. In allen Bereichen werden herausragende Projekte durchgeführt. In der Leitstelle wird kontinuierlich an der weiteren Optimierung der Fahrgastinformation gearbeitet. Auch das Management von Entstörungen findet hier auf einem sehr hohen Niveau statt. In der Hauptwerkstatt werden Stadtbahnen der Serie 2100 nach fast 30 Jahren täglichem Einsatz zu neuwertigen Fahrzeugen der Serie 2400 umgebaut. Und die Werkstatt Bus/Kfz leistet ihren Beitrag zur Etablierung der E-Mobilität im Busverkehr.

Teilnehmer der Nacht der Technik können hier in Führungen durch Fachleute viel erfahren und bekommen vielleicht auch Lust auf mehr.

Moderne Leitstelle für fließenden Verkehr in Köln

Nach einem dreijährigen Umbau nahm die KVB am 24. September 2014 ihre neue Leitstelle zur Steuerung der Stadtbahn- und Bus-Verkehre in Betrieb. Seit 2012 wurde die Leitstelle auf dem Betriebshof West der KVB in Köln-Braunsfeld saniert und modernisiert. In die Sanierung und Modernisierung der Leitstelle wurden insgesamt ca. 17,8 Millionen Euro investiert. Die Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) förderte diese Investition mit 9,5 Millionen Euro.

Unmittelbar nach der umfassenden, zeitaufwändigen Gebäudesanierung wurde die Installation von modernster und in der Branche wegweisender Leitstellentechnik vorgenommen. Die aus 48 nahtlos aneinandergefügten Elementen bestehende 21 Meter breite und vier Meter hohe gebogene Multimediawand im 525 Quadratmeter großen Leitstellenraum bietet den Kölner Leitstellen-Spezialisten völlig neue Übersicht-, Kontroll- und Arbeitsmöglichkeiten.

Auf der neuen Medienwand, deren Anzeige sich über digitale Technik steuern lässt, werden das Stadtbahn-Netz und dessen Verknüpfungen mit dem Bus-Netz dargestellt und sekundenschnelle Übersicht geboten. Jederzeit sind die aktuellen Positionen der Stadtbahnen und alle Zugbewegungen erkennbar. Detailausschnitte des Netzes lassen sich blitzschnell vergrößert anzeigen. Im Falle einer größeren Störung erhalten somit alle Leitstellen-Mitarbeiter gemeinsam ein Lagebild. Neben dem Fahrbetrieb wird auf der Medienwand das Netz der Bahnstromversorgung dargestellt.

Alle Bildschirmarbeitsplätze in der Leitstelle sind nach neuesten Erkenntnissen modernisiert und mit 89 ebenfalls neu installierten PCs im Untergeschoss verbunden. Allein hierfür wurden 26 Kilometer Datenkabel verlegt. Im ersten Obergeschoss befinden sich weitere Nebenräume, u. a. ein eigens geschaffener Krisenraum.

Umbau 2100er: Neue Stadtbahnen aus eigener Hand

In der Hauptwerkstatt werden die 28 Fahrzeuge der Stadtbahnserie 2100 saniert und wird den etwa 30 Jahre alten Fahrzeugen ein "neues Leben" gegeben. Hierbei wird den modernen Ansprüchen der Fahrgäste genauso Rechnung getragen wie den Anforderungen der Fahrer. Das Unternehmen nutzt hierfür die große Produktionstiefe seiner Hauptwerkstatt, die bereits auch Aufgaben für andere Unternehmen, wie zum Beispiel die Bearbeitung von Drehgestellen, ausführt. Zudem gewinnt die KVB wirtschaftlich, da der Umbau wesentlich preiswerter ist als die Neubeschaffung vergleichbarer Fahrzeuge.

Die Fachleute der KVB stellten sich seinerzeit die Frage, wie viel alte Fahrzeuge noch wert sein können. Hintergrund hierfür war das recht hohe Investitionsvolumen für die Neubeschaffung, das für die Verkehrsunternehmen nicht einfach zu bewältigen ist. Die Fahrzeuge der KVB-Serie 2100 wurden zwischen 1984 und 1985 gebaut. Die Fachleute der Hauptwerkstatt nahmen die Stadtbahnen genauer unter die Lupe. Die gute Qualität des seinerzeit für den Bau des Wagenkastens verwendeten Stahls fiel auf. Sicherlich hat dieser an verschiedenen Stellen Rost angesetzt, aber verglichen mit der heute am Markt zu erhaltenen Qualität war man mehr als zufrieden. Die robuste Konstruktion und der sehr gute Erhaltungszustand der "Alten" bot dann Grund genug für weitere Überlegungen. Ergebnis: Die Verwendung der alten Fahrzeugkästen ist mit der zeitgemäßen Einrichtung der Fahrzeuge vereinbar. Den heutigen Ansprüchen der Fahrgäste an Klimatisierung, Fahrgastinformation usw. stehen die "Alten" nicht im Wege. Ein stabiler, sicherer Betrieb ist mit ihnen unbestritten möglich.

Auch die wirtschaftliche Gegenprobe war erfolgreich. Nach aktuellen Marktpreisen müssten für ein vergleichbares Neufahrzeug etwa 3,2 Millionen Euro aufgewendet werden. Die Kalkulation der Kosten des Umbau-Projektes ergab, dass je Fahrzeug ein Finanzvolumen von etwas mehr als der Hälfte im Vergleich zur Neuanschaffung notwendig machen würde. Dies bestätigt sich auch heute in der Realisierungsphase noch.

E-Mobilität: Die Linie 133 wurde als erste Buslinie auf Batteriebusse umgestellt

Am 3. Dezember wurde die Bus-Linie 133 auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt. Auf der rund sieben Kilometer langen Linie, die den Breslauer Platz am Hauptbahnhof mit dem Südfriedhof in Zollstock verbindet, fahren seitdem regulär im täglichen Liniendienst bis zu acht batteriebetriebene Gelenkbusse.

Die E-Busse bieten, genauso wie die konventionellen Gelenkbusse der KVB, den Fahrgästen 43 Sitz- und 82 Stehplätze. Sie besitzen drei Türen und sind durchgängig barrierefrei. Die Fahrgäste profitieren insbesondere davon, dass die E-Busse wesentlich leiser sind als Busse mit Verbrennungsmotor. Das erhöht den Fahrkomfort deutlich und wurde bereits in der Testphase von den Fahrgästen honoriert. Im Stadtbild fallen E-Busse des Herstellers VDL durch ihr typisches Außendesign auf, das sich von den Bussen anderer Hersteller unterscheidet.

Vor der Umstellung der Linie 133 wurden die E-Busse und ihr Einsatz auf dem konkreten Linienweg ausgiebig getestet. Im mehrstufigen, rund zehn Monate andauernden, Testprogramm stand zunächst die fehlerfreie Herstellung und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge auf dem Prüfstand. Im Anschluss wurden die E-Busse auf dem Linienweg eingesetzt, wobei in den vergangenen Monaten bereits Fahrgäste mitfahren konnten. Hieran haben die Fachleute in der Werkstatt Bus/Kfz intensiv mit ihren Projektpartnern gearbeitet.

Die RheinEnergie ist ein wesentlicher Partner im E-Bus-Projekt. Die Konzernschwester der KVB hat den Aufbau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur zur Versorgung der E-Busse mit elektrischer Energie übernommen. Das Projekt ist der Einstieg der Rhein-Energie in die DC-Schnellladetechnik mit Leistungen von 50 bis 240 Kilo-Watt (kW). Auch die Ladeinfrastruktur der RheinEnergie hatte alle Tests erfolgreich bestanden.

Stephan Anemüller, Kölner Verkehrs-Betriebe AG

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