Straubinger Tagblatt: Air Berlin - Insolvenz war nicht mehr abzuwenden
Straubing (ots)
Es war ein langsamer, aber vorhersehbarer Tod. Jahrelang rätselten Luftfahrt-Experten, wie lange es Air Berlin wohl noch machen würde. Doch siehe da, ein ums andere Mal bekamen die Manager der nach der Lufthansa zweitgrößten Airline Deutschlands Hilfe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort ist nämlich die Fluggesellschaft Etihad beheimatet, die sich im Jahr 2010 an der damals schon maroden Air Berlin beteiligte und hoffte, mit deren Hilfe große Pläne in Europa verwirklichen zu können. Doch halfen weder hochfliegende Erwartungen noch Milliarden Euro - die Insolvenz von Air Berlin war nicht mehr abzuwenden. Wenn die Pleite nun erheblich Wellen schlägt, so hat dies vor allem zwei Ursachen. Zum einem, weil immerhin knapp 9000 Arbeitsplätze bedroht sind, eine Zahl, die weit über jener kritischen Masse liegt, von der ab ein gesteigertes öffentliches Interesse zu verzeichnen ist. Und zum anderen: Schon kurz nach der Ankündigung des Insolvenzverfahrens hat die Bundesregierung einen Kredit über 150 Millionen Euro in Aussicht gestellt, der sichern soll, dass zum einen der Flugbetrieb vorerst aufrecht erhalten werden kann und zum anderen genug Zeit bleibt, um Übernahmen von Fluggerät und Arbeitskräften durch Konkurrenten zu organisieren. Dies stößt nun auf allerlei Kritik von Seiten derjenigen, die politischen Einmischungen in wirtschaftliche Abläufe grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen, und von Wettbewerbern, die darin eine unlautere Subvention sehen, die sie im Konkurrenzkampf benachteiligt.
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