Durchstechereien - Tatort Sondierungsgespräche
Straubing (ots)
Das Problem ist vielmehr, dass sich irgendjemand nicht an die Regeln gehalten hat. Das ist erstens kein feiner Zug und zweitens bedenklich mit Blick auf den Fortgang der Gespräche. Sondierungen dienen der ersten Annäherung. Wenn da jetzt schon geplaudert wird, obwohl es eigentlich nicht viel zu berichten gibt, was kommt dann erst in den Koalitionsverhandlungen? Da geht es schließlich um weit mehr, nämlich um konkrete Inhalte und ums Personal.
Spannend ist der aktuelle Fall noch aus einem anderen Grund. Nach dem entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung ging die Öffentlichkeit mehrheitlich sofort davon aus, dass der Spitzel aus den Reihen der Union kommt. Da sei einer, der wolle dem Spitzenkandidaten Armin Laschet (CDU) schaden, hieß es. Dabei ist der einzige Beleg für diese Annahme die Twitter-Nachricht von FDP-Parteivize Johannes Vogel. Er warf der Union einen Bruch der vereinbarten Vertraulichkeit vor, mehr ist darüber hinaus nicht bekannt. Wären die Sondierungen ein Krimi, könnte man von einer reichlich dünnen Beweislage sprechen. Womöglich auch vom Legen einer falschen Fährte. So oder so - beste Voraussetzungen für eine vertrauensvolle Regierungsbildung sind das gerade nicht.
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