Laut Studie mehr Tote durch antibiotikaresistente Keime als durch HIV oder Malaria - PETA: "Tierwirtschaft befeuert Massensterben von Menschen"
Stuttgart (ots)
Laut einer neuen Studie starben 2019 weltweit mehr als 1,27 Millionen Menschen direkt durch eine Infektion mit einem antibiotikaresistenten Erreger. [1] Das sind mehr Todesfälle als durch HIV oder Malaria. PETA erinnert daran, dass 70 Prozent aller Antibiotika in der Tiermast eingesetzt werden, und fordert den Ausstieg aus der Tierwirtschaft. Bettina Eick, Fachreferentin für Ernährung und Tiere in der Nahrungsmittelindustrie bei der Tierrechtsorganisation, kommentiert:
"Der Studie zufolge standen allein 2019 insgesamt 4,95 Millionen Todesfälle in Verbindung mit einer antibiotikaresistenten bakteriellen Infektion. Zum Vergleich: An Corona sind innerhalb von zwei Jahren 5,5 Millionen Menschen gestorben. In der industriellen Tierwirtschaft kommen Antibiotika massenhaft präventiv zum Einsatz - und das nur, um fühlende Lebewesen unter krankmachenden Haltungsbedingungen so lange am Leben zu halten, bis ihnen im Schlachthaus die Kehlen aufgeschlitzt werden. In der Hühner- oder Putenhaltung werden Antibiotika wie Colistin beispielsweise ins Getränkewasser gemischt - kein Wunder, dass zahlreiche Geflügelfleischprodukte aus dem Supermarkt mit antibiotikaresistenten Keimen belastet sind. Die Tierwirtschaft befeuert ein Massensterben von Menschen durch antibiotikaresistente Keime, das in Zukunft zu einem gewaltigen Problem wird, wenn nicht umgehend gegengesteuert wird. Dieses tierquälerische System macht Menschen auf Dauer krank, tötet Tiere und zerstört die Umwelt - wir brauchen einen echten Strukturwandel in der Landwirtschaft, weg von der industriellen Tierhaltung hin zum veganen Ökolandbau. Nur so können wir Klima, Umwelt und Tiere schützen und lebensrettende Antibiotika ihre Wirkung behalten."
Murray et al. (2022): Global burden of bacterial antimicrobial resistance in 2019: a systematic analysis. The Lancet. Online unter: https://doi.org/10.1016/S0140-6736(21)02724-0. (24.01.2022).
Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.
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