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PETA weist Vorwürfe des ZDF im Zusammenhang mit "Unser Charly" zurück

Stuttgart (ots)

Die in einer gestrigen Pressemitteilung des ZDF
formulierten Behauptungen, der ehemalige "Unser Charly" Schimpanse
sei in bester Obhut ist laut PETA (People for the Ethical Treatment
of Animals) nichts als Wunschdenken und ein Versuch des ZDF, die
eigene Beteiligung am trostlosen Schicksal des Tieres zu verbergen.
Während das ZDF behauptete, dass es keine Beanstandungen von der
zuständigen Behörde auf der Tieranlage des Amarillo Wildlife Refuge
(AWR), wo sich einer der Darsteller der ZDF-Fernsehserie "Unser
Charly" befindet,  gibt, veröffentlichte PETA unter peta.de den
achtseitigen Behördenbericht vom 14.Dezember 2003. Ausgelöst durch
PETA's verdeckte Ermittlungen bei AWR inspizierte laut PETA ein
Beamter des U.S.-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA)
die Einrichtung und dokumentierte umfangreiche Nichteinhaltungen der
Minimalanforderungen zur Versorgung der Tiere, wie sie vom
Tierschutzgesetz der USA vorgeschrieben sind. Dabei werde AWR u.a.
angelastet, den Tieren keine ausreichende tierärztliche Versorgung
und nur unzureichende Unterschlupfmöglichkeiten zukommen zu lassen,
unqualifiziertes Personal einzustellen, verrottete und kontaminierte
Nahrung anzubieten und den Tieren nur mangelnde
Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten.
Der Ermittlungsbeamte der USDA dokumentierte die folgenden 
katastrophalen und gesetzeswidrigen Zustände, denen auch der 
ehemalige "Unser Charly" ausgesetzt ist:
Schimpansen mit Hautabschürfungen und schwerem Haarausfall. Keiner
der Schimpansen wurde von einem Veterinär besucht und es gab keine 
Dokumente darüber, dass ein Tierarzt mit adäquater Erfahrung die 
Einrichtung in jüngster Zeit besucht hätte.
Schimpansen und andere Primaten die eine für Primaten
unzulängliche Ernährung in Form von Hundefutter zusammen mit
verdorbenen Früchten und Gemüse erhielten. Der größte Teil des Obst
und Gemüses im Kühlschrank war verrottet und schimmelig. Das Lager
des Obstes und Gemüses sowie die Zubereitungsstellen waren dreckig
und stanken.
Der Einrichtung mangelte es an einem Programm, das eine zur 
Beschäftigung anregende Umgebung für Schimpansen und andere 
Primaten bietet. Dies wird verlangt, damit das psychische 
Wohlbefinden der Primaten gefördert wird. Gelangweilt und 
frustriert, verbringt "Bucky/Walter" seine Tage in einem sterilen 
Käfig, umgeben von Exkrement- und Dreckhaufen, an die Wand 
starrend, auf einer von Müll überzogenen Metallplatte liegend, oder 
mit anderen Schimpansen kämpfend.
Falsch sei auch die Veröffentlichung des ZDF, der ausgediente 
Schimpanse sei nicht bei AWR sondern bei dem Tiertrainer Steve 
Martin untergebracht. Laut PETA beweise dessen eigene Inventarliste 
jedoch, dass "Bucky/Walter" an einen Züchter verliehen ("breeder 
loan") ist und Angestellte des Händlers erzählten PETA's 
Ermittlerin, als sie deren Einrichtung Ende 2003 besuchte, dass es 
sich bei Walter und Bucky um ein und den selben Schimpansen handelt 
und dass dieser bei AWR sei.
"Das ZDF hätte sich die Mühe machen sollen, auf die homepage von 
AWR zu schauen", so Harald Ullmann, 2. Vorsitzender von PETA. Dort 
sei ein Foto von Walter/Charly zu sehen und es werde darauf 
hingewiesen, dass er ein Star in einer deutschen "sitcom" war 
(http://www.amarillowildliferefuge.org/bios/primates.htm).
In einer dpa Meldung vom 21. Januar 2004, bestätigte der Direktor 
von AWR, Charles Azzopardi, "Das Tier ist der Star bei uns...."
Auch die Behauptung des ZDF, eine örtliche Vertreterin von PETA 
hätte keine Beanstandungen bei der Tierhaltung in AWR gefunden, ist 
unerhört. Bei der angeblichen PETA-Vertreterin handele es sich um 
eine Person, die weder in der Mitgliederdatei von PETA noch jemals 
etwas im Namen der Organisation gemacht habe.
"Schimpansen in Fernsehsendungen, Filmen oder in der Werbung zu 
benutzen unterstützt eine grausame Industrie," so Harald Ullmann, 
2. Vorsitzender von PETA-Deutschland e.V. "Babys werden ihren 
Müttern entrissen und grausamen Trainingsmethoden ausgesetzt. 
Strahlende, neugierige, lebhafte Schimpansenbabys werden so schnell 
zu verängstigten mutlosen Zombies reduziert, die vor Angst vor 
Schlägen in der Ecke kauern."
Das Schicksal von "Promi" Schimpansen wie "Unser Charly" ist immer
miserabel wenn ihre "Karriere" zu Ende ist. Wenn sie zu kräftig 
sind und nicht mehr gebändigt werden können, enden viele in 
biomedizinischen Labors oder, wie "Unser Charly", auf erbärmlichen 
Pseudo-Auffangstationen.
"Das ZDF hat die Chance, diesen grausamen Zyklus zu durchbrechen 
indem es sich entschließt, keine Schimpansen mehr in seinen 
Programmen aufzunehmen und PETA dabei hilft "Unser Charly" zu 
retten und ihn in eine ordentliche Auffangstation zu bringen," so 
Ullmann abschließend.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
PETA-Deutschland e.V.
Harald Ullmann
0711-866-6165

Original-Content von: PETA Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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