Deutscher BundeswehrVerband (DBwV)
"Der Wehrdienst muss gerechter, sinnvoller und attraktiver werden"
Parlament der Wehrpflichtigen wählte in Berlin Tobias Schmelzer und Jannik Büttner
Berlin (ots)
Kirsch: Als Bindeglied in die Gesellschaft unverzichtbar
Das Parlament der Wehrpflichtigen des Deutschen BundeswehrVerbandes hat sich in Berlin ausdrücklich zur Beibehaltung der Allgemeinen Wehrpflicht bekannt. Allerdings müsse die Wehrpflichtarmee den jungen Soldaten einen gerechten, sinnvollen und attraktiven Dienst anbieten, forderten die 45 Delegierten aus ganz Deutschland am 16./17. Juni auf ihrer Bundestagung in der Hauptstadt. Wichtige soziale Rahmenbedingungen in manchen Bereichen müssten noch verbessert werden. Marode Kasernenanlagen seien nicht länger hinnehmbar, auch eine effektive Dienstgestaltung wurde angemahnt.
Mit den Wehrpflichtigen-Vertretern diskutierten Verteidigungsminister Franz-Josef Jung, der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, DBwV-Bundesvorsitzender Oberstleutnant Ulrich Kirsch, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Ulrike Merten (SPD), der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bernd Siebert, die stellvertretende verteidigungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Ursula Mogg, der FDP-Wehrexperte Rainer Stinner und der verteidigungspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Winfried Nachtwei. Bernd Siebert betonte, er werde sich im nächsten Jahr für eine erneute Erhöhung des Wehrsoldes stark machen. Minister Jung plädierte auf der Tagung unter Leitung des stellvertretenden Bundesvorsitzenden, Oberstabsbootsmann Wolfgang Schmelzer, für die Beibehaltung der Allgemeinen Wehrpflicht als der "intelligenten Wehrform". Er stellte sich auch kritischen Fragen zum Afghanistan-Einsatz und wies Zweifel zurück: "Wir müssen die Risiken an der Quelle angehen, bevor sie in größeren Dimensionen unser Land erreichen."
DBwV-Vorsitzender Oberstleutnant Kirsch hält die Wehrpflicht als Bindeglied zur Bevölkerung für unverzichtbar. "Es gibt schon jetzt wahrnehmungsfreie Zonen in der Gesellschaft, was die Bundeswehr angeht. Das würde sich noch verschlechtern, wenn die Wehrpflicht entfiele." Bundeswehr-Generalinspekteur Schneiderhan beglückwünschte den DBwV für "ein Forum frei von Sanktionen und Druck" und mahnte, die Streitkräfte müssten, wie viele andere Großkonzerne auch, Kommunikation als Schlüsselkompetenz erkennen. Wehrbeauftragter Reinhold Robbe schilderte u.a. seine Eindrücke vom jüngsten Besuch in Afghanistan. Dort hätten ihm die Soldaten den Wunsch nach mehr moralischer Unterstützung mit auf den Weg gegeben.
Die Delegierten wählten den Obergefreiten d.R. Tobias Schmelzer als Beisitzer im Bundesvorstand des DBwV wieder. Als Nachfolger des Hauptgefreiten Christian Hartmann wurde Obergefreiter Jannik Büttner aus Lüneburg zum zweiten Beisitzer gewählt. Beide Wehrpflichtigen-Vertreter erwarten, "dass die Gesellschaft den persönlichen Einsatz der Soldaten entsprechend würdigt und anerkennt".
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