SOS-Kinderdorf: Die Pandemie ist für Kinder nicht vorbei – die Folgen dauern an
Ein Dokument
SOS-Kinderdorf fordert angesichts der gravierenden Corona-Folgen für junge Menschen, Kinder und Jugendliche mit den psychischen Belastungen nicht allein zu lassen und dringend mit einer ernsthaften und gut ausgestatteten Fachkräfteoffensive gegenzusteuern.
SOS-Chefin Prof. Dr. Sabina Schutter: " Die Pandemie ist für Kinder nicht vorbei – die Folgen dauern an!"
Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., erklärt zum Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“:
„Junge Menschen leiden bis heute unter den Folgen der Pandemie. Das zeigt der Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe deutlich auf. Die Lockdowns und Corona-Maßnahmen sind größtenteils vorbei, die psychischen Belastungen und Langzeitfolgen für Kinder und Jugendliche aber gehen weiter. Diese aufzufangen, muss endlich zur politischen und gesellschaftlichen Priorität werden.
Dass es in Folge der Pandemie um die seelische Gesundheit junger Menschen in Deutschland schlecht bestellt ist, zeigt der Abschlussbericht erneut deutlich auf. Hier müssen dringend konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um Kinder und Jugendliche nun nicht auch noch mit den psychischen Belastungen allein zu lassen. Eine Aufstockung von Therapieplätzen, deutlich reduzierte Wartezeiten auf einen psychotherapeutischen Behandlungsplatz und mehr niedrigschwellige Unterstützung vor Ort sind das Mindeste. Durch Kita- und Schulsozialarbeit sowie den Ausbau schulpsychologischer Dienste müssen junge Menschen schnell und einfach dort Hilfe erfahren, wo sie sich täglich aufhalten.
Krisen gefährden die gesunde Entwicklung und das gute Aufwachsen von Kindern – daher brauchen wir auch zukunftsweisend ein nachhaltig krisenfestes System der Kinder- und Jugendhilfe. Dazu gehört eine gute Ausstattung der Angebote und vor allem genügend gut ausgebildetes Fachpersonal. Der Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe weist den dramatischen Fachkräftemangel in relevanten Bereichen als gravierendes Problem aus; die Expert*innen empfehlen mit Nachdruck Initiativen zur Qualifizierung, Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Diesen Empfehlungen müssen auf politischer Ebene sofort Taten folgen. SOS-Kinderdorf fordert, dass 2023 zum Jahr der Fachkräfte wird – damit junge Menschen gut aufwachsen können und ihre Interessen geachtet werden.“
SOS-Kinderdorf e.V. Magdalena Tanner Stabsstelle Pressesprecher Telefon +49 89 12606 269 Mobil +49 170 375 8107