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Verband der Chemischen Industrie (VCI)

Chemie: Zum Energiesparen alle Chancen nutzen
Energieverbrauch senken, neue Energiequellen erschließen und nachwachsende Rohstoffe einsetzen

Frankfurt/Main (ots)

Die wirksamste Maßnahme, um Wirtschaft und
Gesellschaft langfristig weniger abhängig von fossilen Ressourcen zu
machen, ist die Absenkung des Energieverbrauchs. "Damit erreichen wir
mit Abstand am meisten für die Ressourcenschonung in Deutschland",
sagte Dr. Jürgen Hambrecht, Präsident des Verbandes der Chemischen
Industrie (VCI), auf der Konferenz "Green-Tech 2005" am 2. Februar in
Potsdam. So können allein durch einen flächendeckenden Einsatz von
modernen Dämmstoffen im Altbaubestand jährlich über 65 Millionen
Tonnen Erdöl und Erdgas für Heizzwecke eingespart werden. Außerdem
müsse man intensiv daran arbeiten, so der VCI-Präsident, neue
Energiequellen zu erschließen.
Hambrecht warnte dagegen vor zu hohen Erwartungen an den Einsatz
nachwachsender Rohstoffe mit Blick auf die Einsparung fossiler
Ressourcen. Speziell die chemische Industrie benötigt nur vier
Prozent vom gesamten Erdölbedarf in Deutschland als Rohstoff für die
Produktion.
Die chemische Industrie in Deutschland setzt heute rund 2
Millionen Tonnen pflanzliche Rohstoffe pro Jahr in der Produktion ein
- ohne dass sie dafür eine staatliche Förderung beansprucht. Dies
entspricht einem Anteil von rund 10 Prozent ihrer gesamtem
Rohstoffbasis, die ansonsten auf Erdöl und Erdgas beruht. Pflanzliche
Fette und Öle werden für die Herstellung von Waschmitteln und
Kosmetika verwendet, Cellulose, Stärke und Zucker spielen bei der
Produktion von Lacken, Druckfarben oder Schmierstoffen eine wichtige
Rolle.
Um den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in der chemischen
Industrie voranzutreiben, müssen gesetzliche Hürden beseitigt und die
Grundlagenforschung in Deutschland vom Bund stärker gefördert werden.
"Nachwachsende Rohstoffe bieten eine Menge Chancen für unsere
Branche. Ihr Innovationspotenzial können wir aber nur mit der Bio-
und Gentechnik ausschöpfen", betonte Hambrecht in Potsdam. Der
VCI-Präsident kritisierte in diesem Zusammenhang das vor kurzem
novellierte Gentechnik-Gesetz als "ebenso bleischweren wie unnötigen
Hemmschuh".
Als kontraproduktiv für die industriellen Chancen nachwachsender
Rohstoffe wertete der VCI-Präsident und BASF-Chef staatlich
vorgegebene Verwendungsquoten oder eine Förderung durch
Energiepreisaufschläge analog zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG),
wie sie Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Konzept "Weg vom Öl"
formuliert haben. Danach soll die chemische Industrie bis 2020 ihren
Rohstoffbedarf zu einem Viertel aus Biomasse decken. "Solche
Instrumente untergraben die Wettbewerbsfähigkeit neuer Produkte und
leisten nur unwirtschaftlichen Lösungen Vorschub", sagte Hambrecht.
Auch der Einsatz nachwachsender Rohstoffe müsse sich an den
Bedingungen des Marktes orientieren: "Produkte oder Verfahren auf
dieser Basis müssen wirtschaftlich, technisch und ökologisch eine
bessere Alternative zum Erdöl darstellen."

Pressekontakt:

Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1550
E-Mail: ritz@vci.de

Original-Content von: Verband der Chemischen Industrie (VCI), übermittelt durch news aktuell

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