Umweltschutz in Entwicklungsländern: Wie Aufklärung nachhaltig wirkt zeigt das Jhuwani Environment Protection Programme in Nepal
München (ots)
Nepal steht aktuell auf Platz 176 von 180 des "Environmental Performance Index" (EPI) - einer Studie der Universitäten Yale und Columbia, die die ökologische Leistungsbilanz von Staaten und Unternehmen untersucht. (1) . Um in Nepal die massiven Folgen von Plastikverschmutzung zu bekämpfen, unternimmt das Jhuwani Environment Protection Programme (JEPP) seit Juni 2016 Aufklärungsarbeit, die sich an die breite Bevölkerung richtet. Damit unterstützt die Organisation auf einfachem Wege einen Wandel zu einem umweltfreundlicheren Lebensstil.
Woher kommt die extreme Umweltverschmutzung in Entwicklungsländern wie Nepal?
Einwegverpackungen werden zunehmend zum Problem: im Durchschnitt generiert jede/r Bewohner/in Nepals 170 Gramm Müll pro Tag, davon 12% aus Plastik (2). Plastikmüll zieht sich von der Hauptstadt Kathmandu bis in die entlegensten Dörfer des Landes.
Plastikverpackungen werden überwiegend einfach in die Natur entsorgt oder verbrannt, denn der Bevölkerung mangelt es vor allem an Wissen über die Gefahren: Frei herumliegender Müll ist auf viele Arten schädlich für das Ökosystem und die Biosphäre. Die durch die Zersetzung von Plastik freigesetzten Toxine schaden dem Hormonsystem von Mensch und Tier. Neben der öffentlichen Gesundheit ist vor allem die Landwirtschaft bedroht, die für viele Menschen in Nepal überlebensnotwendig ist.
Die Folgen sind erst spät erkennbar, was dazu führt, dass das Problem bei erstmaligem Auftreten oftmals ignoriert wird. Recyclingsysteme sind nicht vorhanden. Nepal ist hier beispielhaft für die Lage in vielen Entwicklungsländern. Neben tiefgreifenden Wirtschaftsproblemen, mangelhafter Infrastruktur und politischer Instabilität werden Umweltprobleme von Behörden nicht in Angriff genommen.
Welche Lösung liefert das Programm Jhuwani Environment vor Ort?
Das Konzept der Umweltschutzorganisation JEPP orientiert sich an der Bedarfslage. Anstatt aufwendige technische Lösungen - wie etwa Recyclingsysteme - zu entwickeln, setzt die Initiative bei der Aufklärung der örtlichen Bevölkerung an.
Johannes Tiedje und Ramchandra Mahato betreiben über das Projekt JEPP öffentliche Müllsammlungen, Seminare und Workshops mit der Dorfgemeinschaft und verteilen Stofftaschen und Müllkörbe. Um für eine öffentliche Akzeptanz zu sorgen, mobilisierten sie die lokalen Politiker, Zeitungen, Rundfunk und das örtliche Fernsehen. Die Bevölkerung nimmt die Ideen auf und setzt sie um. So wird durch JEPP im Süden Nepals Umweltschutz und Umweltbewusstsein zu einem Interesse aller. Die Menschen ergreifen zunehmend Eigeninitiative und der Druck auf die Behörden, tätig zu werden, wächst.
Wie ist JEPP entstanden und wie geht es weiter?
Der Gründer von JEPP ist der junge Sozialarbeiter, Johannes Tiedje, der ursprünglich selbst über eine Freiwilligenarbeit mit Rainbow Garden Village (RGV) nach Nepal kam, um dort für mehrere Monate als Volunteer an einer Schule Englisch zu unterrichten. In einem kleinen Dorf im Süden Nepals - Jhuwani - lernte er hierbei Ramchandra Mahato, den Leiter der Jhuwani Public School kennen. Beide erkannten das große Problem der Umweltverschmutzung vor Ort und beschlossen etwas dagegen zu unternehmen.
Ihre gemeinsame Initiative JEPP führte zur Gründung eines Vereins in Deutschland und in Nepal. JEPP arbeitet mit lokalen Politikern und Umweltschutzvereinigungen wie Himalayan Climate Initiative und Clean City Cooperative zusammen.
Die Idee ist so erfolgreich, dass das Projekt auf weitere Dörfer ausgedehnt werden soll. Um dies realisieren zu können, ist JEPP auf Spenden angewiesen. Rainbow Garden Village unterstützt Johannes Tiedje weiterhin bei seinem Projekt und ruft gemeinsam mit ihm zu Spenden auf. Über RGV können sich darüber hinaus Freiwillige aktiv am JEPP-Projekt beteiligen: http://ots.de/K3T18b
Nähere Informationen: https://www.jhuwani-environment.com
Quelle 1: Environmental Performance Index: https://epi.envirocenter.yale.edu/ Quelle 2: Studie der Asian Development Bank (ADB) aus 2013: http://ots.de/HLUSna
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