Ganztagsschulverband Hessen fordert kostenfreies Mittagessen für hessische Schülerinnen und Schüler an Grundschulen
Wiesbaden. Die Erfahrungen an ganztägig arbeitenden Schulen machen deutlich, dass viele Kinder und Jugendliche nicht am Mittagessen teilnehmen können, weil sie das Geld nicht dafür haben. Kostenfreies Mittagessen für alle Schülerinnen und Schüler an ganztägig arbeitenden Schulen ist längst überfällig, erklärt Guido Seelmann-Eggebert, Landesvorsitzender des Landesverbandes Hessen im Ganztagsschulverband.
Besonders deutlich wird das Problem an Schulen in sozialen Brennpunkten mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und Familien in prekären Verhältnissen. Die durchaus vorhandene Möglichkeit der finanziellen Unterstützung für die Kosten der Mittagsmahlzeit wird oftmals aus Schamgefühl nicht genutzt. Die meisten Schulen haben inzwischen ein gutes, gesundes und ausgewogenes Essenangebot in der Mittagspause. Gemeinsames Mittagessen im Kreis der Klasse ist aber ein wichtiger pädagogischer Bestandteil eines gelingenden Ganztagskonzeptes. Im Rahmen eines guten Rhythmisierungskonzepts gehört das gesunde Mittagessen auf der Grundlage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als zentraler Bestandteil dazu. Außerdem ist zu befürchten, dass die Kinder Fastfood oder Süßigkeiten zu sich nehmen, um ihren Kohlehydratbedarf zu stillen. Die Folgen einer nicht ausgewogenen Ernährung im Kindes- und Jugendalter müssen hier nicht dargestellt werden, sie sind hinreichend bekannt und verursachen unter Umständen Übergewicht, Magersucht oder anderen Fehlentwicklungen. Gesunde Ernährung ist deshalb auch ein wichtiger Bestandteil eines schulischen Ernährungskonzeptes gerade an Grundschulen, wo die Weichen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern gestellt werden. Vor allem Familien mit mehreren schulpflichtigen Kindern sind durch die Kosten für das Mittagessen stark belastet. Auch das Teilhabepaket der Bundesregierung greift da nicht immer - aus falscher Scham, Unwissenheit oder weil das Einkommen knapp über der Bemessungsgrenze liegt. Vor allem werden viele unnötige Verwaltungskosten eingespart.
An Berliner Grundschulen wird im kommenden Schuljahr das Mittagessen der Jahrgänge 1 - 6 kostenfrei. Das ist ein mutiger und zukunftsweisender Schritt. In anderen Ländern, wie z.B. Schweden ist die Mittagsmahlzeit für die Kinder seit vielen Jahren kostenfrei. Den Grundschulen würde unnötiger und lästiger Verwaltungsaufwand genommen. In einem ersten Schritt sollte das kostenfreie Mittagessen an Grundschulen angeboten werden. Dies ist daher eine wichtige und lohnenswerte "Investition in die Zukunft" unserer Kinder.
(Text: Guido Seelmann-Eggebert für den Landesverband Hessen)
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