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Frauen in Indonesien: Auf dem Weg in die Unabhängigkeit

Frauen in Indonesien: Auf dem Weg in die Unabhängigkeit
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Hösbach/Lombok. Misriah, Farmi, Sumianti und Wardah - vier indonesische Frauen, die durch eigene Geschäftsideen ihren Weg zur Unabhängigkeit gehen. Denn auch wenn in der Verfassung des südostasiatischen Landes Gleichberechtigung und Frauenrechte groß geschrieben werden, sieht die Realität oftmals anders aus. Gemeinsam mit der indonesischen Partnerorganisation Gema Alam NTB engagiert sich der Hösbacher Verein Global Micro Initiative e.V. (GMI) für mehr Anerkennung und Akzeptanz von Frauen in Indonesien, indem er Frauen dabei unterstützt, ökonomisch unabhängiger zu werden.

In Indonesien werden Frauen immer noch benachteiligt sowie gesellschaftlich und rechtlich diskriminiert. Dies ist in vielen Lebensbereichen bemerkbar: Frauen werden im Kindesalter verheiratet. Alleinerziehenden Müttern wird der Zugang zu staatlichen Leistungen verwehrt, da sie nicht als Familienoberhaupt anerkannt werden. Familien, die unter finanzieller Not stehen, entscheiden sich eher dazu, ihren Sohn als ihre Tochter in die Schule zu schicken. Gerade hier können Mikrokredite Frauen mit unternehmerischen Ideen helfen, ein eigenes Geschäft aufzubauen oder zu erweitern. Auf diese Weise erhöhen sie nicht nur ihren Beitrag zum Familieneinkommen, sondern auch ihre soziale Stellung.

Mit Mikrokrediten zu eigenen Verkaufsständen

Eine Teilnehmerin des gemeinsamen Mikrokreditprogramms von GMI und Gema Alam ist Misriah. Nach dem Erdbeben 2018 auf Lombok, nahm Misriahs Mann einen Bankkredit auf, um zerstörte Häuser in Lombok wieder aufzurichten. Als Grundschullehrer verdiente er nicht genug, um den Kredit zurückzuzahlen und gleichzeitig seine vierköpfige Familie zu ernähren. Misriha eröffnete daraufhin ihren eigenen Warung, einen kleinen Straßenverkaufsstand auf vier Rädern. Sie ergriff die Möglichkeit, ihren Mann zu unterstützen und verkauft seitdem diverse Snacks und andere Lebensmittel im Dorf. Der Mikrokredit von GMI über 125 Euro verhalf ihr dabei, ihr Sortiment zu vergrößern und das Haushaltseinkommen zu erhöhen.

Nach der Teilnahme an einem Training, das speziell Frauen darin ausbildete, Lebensmittel zu verarbeiten, gründete Wardah ihr eigenes Unternehmen zum Verkauf von Crackern, sogenannten Kerupuk. Was mit einem Startkapital von 30 Euro und einer Geschäftsidee begann, hat sich mittlerweile zu einem Familienunternehmen entwickelt, bei dem Mann und Kinder mithelfen. Ein 125 Euro Mikrokredit von GMI half der Familie dabei, das Produktionsvolumen zu erhöhen und das Haupteinkommen der Familie zu sichern.

Auch Farmi unterstützt ihre Familie durch den Verkauf von Snacks und Crackern. Seit zwei Jahren arbeitet sie daran, ihr Geschäft stetig zu verbessern. Farmi verdient dadurch mittlerweile fast so viel wie ihr Ehemann und konnte somit das Einkommen der Familie nahezu verdoppeln. Mithilfe eines Mikrokredits über 63 Euro will sie nun Verkauf auf die Nachbardörfer ausweiten.

Sumianti beschloss vor fünf Jahren, ihr eigenes Geschäft zu gründen. Durch den Verkauf von Kleidung und Unterwäsche konnte sie das Einkommen der Familie steigern. Der Mikrokredit von GMI über 190 Euro hilft ihr nun dabei, auf die sich stetig ändernde Nachfrage zu reagieren und ihr Sortiment auszuweiten.

Frauen als Hauptverdienerinnen der Familie

"Alle diese Frauen erlangten durch Eigeninitiative, durch die finanzielle Unterstützung von GMI und durch Beratungen und Schulungen von Gema Alam eine gleichwertige Rolle in der Familie und in ihrer Dorfgemeinschaf", erklärt Tobias Schüßler, Gründer von GMI. "Sumianti und Wardah konnten durch ihre Geschäftsideen sogar zu den Hauptverdienerinnen der Familie werden. Angespornt durch diesen Erfolg werden wir im kommenden Jahr unser Engagement auf Indonesiens Insel Lombok ausweiten, um noch mehr Frauen diese Chance zu ermöglichen."

Silvia Schüßler, Öffentlichkeitsarbeit
Global Micro Initiative e. V.
Vorstandsvorsitzender Tobias Schüßler
Weißenbergerstraße 6
63768 Hösbach
www.global-micro-initiative.de 
info@global-micro-initiative.de