Universitätsklinikum Essen AöR
Medizinforschung: Mit Schilddrüsenhormonen gegen Lernschwächen
Schilddrüsenhormone wirken in vielen Zellen und sorgen unter anderem dafür, dass wir uns besser konzentrieren und leichter lernen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersuchen, wie sich mit diesen lebensnotwendigen Hormonen der Arbeitsspeicher unseres Gehirns beeinflussen lässt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Vorhaben über 3 Jahre mit 246.300 Euro.
Endokrinologie
Mit Schilddrüsenhormonen gegen Lernschwächen
Schilddrüsenhormone sind echte Tausendsassa: Sie wirken in vielen Zellen und sorgen unter anderem dafür, dass wir uns besser konzentrieren und leichter lernen. Gibt es einen Mangel, kommt es zu Gedächtnisproblemen, Depressionen und Angst. Ein Team um den Biochemiker Dr. Steffen Mayerl von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erforscht in einem neuen Projekt, wie sich mit diesen lebensnotwendigen Hormonen der Arbeitsspeicher unseres Gehirns beeinflussen lässt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Wissenschaftler:innen mit 246.300 Euro. Angesiedelt ist das Forschungsvorhaben an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel des Universitätsklinikums Essen. Das 3-jährige Projekt startet am 1. Juli 2025.
In der Schilddrüse werden wichtige Hormone wie Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) produziert. Mittels spezieller Transporter gelangen sie ins Zellinnere und regulieren als Botenstoffe den Stoffwechsel und die Funktionstüchtigkeit aller Organe. Das Team um Dr. Mayerl interessiert vor allem ihre Wirkung auf das Gehirn von Erwachsenen. Neu ist dabei ihr Fokus auf die Schilddrüsenhormone (SDH). „Im Hippocampus, dem lernenden Gehirn, können lebenslang neue Nervenzellen gebildet werden – fehlen die SDH, funktioniert unser Gedächtnis nicht mehr so gut“, sagt der Wissenschaftler.
Zunächst werden die Forschenden darstellen, welchen Weg die Schilddrüsenhormone nehmen, um ihn dann gezielt zu blockieren. „Wenn wir diese Prozesse verstehen, können wir positiv eingreifen und helfende Substanzen entwickeln, die schließlich die Neuroplastizität fördern, also die Anpassungsfähigkeit unseres Gehirns“, ergänzt Dr. Steffen Mayerl. Dadurch könnten sich Menschen, die unter einem Mangel an Schilddrüsenhormon leiden, auch im Alter noch Neues merken.
Das DFG-geförderte Projekt heißt „Schilddrüsenhormon-abhängige Regulation der adulten hippokampalen Neurogenese“. Finanziert wird eine Doktorand:innen-Stelle sowie Reise-, Labor- und Materialkosten.
Weitere Informationen Dr. Steffen Mayerl Universitätsklinikum Essen Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel E-Mail: steffen.mayerl@uk-essen.de Telefon: 0201/723-82227
Pressekontakt Martin Rolshoven, M.A. Dekanat, Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen E-Mail: martin.rolshoven@uk-essen.de Telefon: 0201/723-6274 News-Seite: www.uni-due.de/med Social Media: www.facebook.com/medessen | www.twitter.com/medessen | Protected link
Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine herausragende, exzellente Ausbildung zukünftiger Ärzt:innen: Diese Ziele hat sich die Medizinische Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Fakultät mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationaler Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
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