Fußball-Fankultur soll UNESCO Weltkulturerbe werden
FC PlayFair! beantragt Aufnahme in das Verzeichnis schützenswerter Kulturgüter
Berlin (ots)
Der Verein "FC PlayFair! Verein für Integrität im Profifußball" (www.fcplayfair.org) hat bei der UNESCO beantragt, die "Fußball-Fankultur" zum immateriellen Weltkulturerbe zu erklären und sie damit zu einem schützenswerten Kulturgut zu machen.
Claus Vogt, Gründer und 1. Vorsitzender des FC PlayFair!, kommentiert: "Wir haben uns gefragt: Wem gehört eigentlich der Fußball? Gehört der überhaupt jemandem? Und wenn ja, gehört er dann nicht auch den Fans, die ins Stadion gehen?" Mit dem Antrag an die UNESCO will der FC PlayFair! das öffentliche Bewusstsein darüber stärken, dass der Fußball eben nicht nur zum Spielball von Verbänden und Investoren wird. So heißt es auch im Antrag: "Die Schutzfunktion durch die Aufnahme in das UNESCO-Verzeichnis würde beispielhaft demonstrieren, dass der Fußball nicht alleine den Verbänden und Investoren gehört sondern grundsätzlich jedem, der sich dafür begeistert, aktiv oder passiv."
Bernd Sautter hat das Projekt UNESCO beim FC PlayFair! federführend betreut. Der leidenschaftliche Groundhopper und Autor hat auf der ganzen Welt unterschiedliche Fankulturen kennen gelernt. Er betont: "Wichtig und schützenswert an der Fußball-Fankultur sind diejenigen, die sie leben. Bei diesen Menschen wollen wir uns bedanken. Diese Leute sind häufig nicht in Verbänden und Sportvereinen organisiert. Aber ihre Begeisterung führt Woche für Woche zu Leistungen, die enorm kreativ sind und inzwischen eine eigene Kulturform darstellen. Was Fankultur leistet, ist übrigens hoch aktuell. Seit kurzem wird vielerorts diskutiert, welche Komponenten in Deutschland unter dem Begriff "Heimat" subsumiert werden können. Da ich im Fußball sozialisiert bin, kann ich feststellen: Ich kenne viele, denen der Fußball, das Fansein und das Stadion Heimat bieten. Weil sie sich mit ihrem Verein und der damit verbundenen Fankultur identifizieren können."
Im Mai dieses Jahres hatte der FC PlayFair! die "Situationsanalyse Profifußball 2017" veröffentlicht. In dieser bisher größten wissenschaftlichen Studie zum Thema wurden in Zusammenarbeit mit dem kicker Sportmagazin insgesamt 17.330 Fußballfans aller Vereine der ersten und zweiten Bundesliga zu den Problemen im deutschen Profifußball befragt. Im Ergebnis stand als Hauptproblem das primäre Streben (der Profifußballclubs, Funktionäre, Spieler und Berater) nach noch mehr Geld, und über 83% aller Befragten warnten den Profifußball davor, sich noch weiter vom Fan zu entfernen.
Prof. Dr. André Bühler ist Mitgründer des FC PlayFair!. Er hat die Situationsanalyse Profifußball 2017 am Deutschen Institut für Sportmarketing durchgeführt und sagt: "Genau an dieser Stelle, am wichtigsten Ergebnis unserer Studie, setzt der UNESCO-Antrag an. Wir sind überhaupt nicht gegen Kommerzialisierung, ganz im Gegenteil, ein gesundes Maß an wirtschaftlichem Denken ist wichtig im Fußball. Allerdings darf die Kommerzschraube nicht überdreht werden, und die Fans dürfen infolgedessen nicht auf der Strecke bleiben. Denn Fußball funktioniert nicht ohne Fans."
Die UNESCO-Generalkonferenz verabschiedete das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes am 17. Oktober 2003. In Kraft trat es im April 2006. Das Übereinkommen hebt die Wechselwirkung zwischen dem immateriellen Kulturerbe und dem materiellen Kultur- und Naturerbe hervor. Es ergänzt die Welterbekonvention der UNESCO von 1972. Gleichzeitig betont es den besonderen Charakter des immateriellen Kulturerbes, das - im Gegensatz zum materiellen Erbe - lebendig und damit weniger dauerhaft ist und gesellschaftlichen Transformationsprozessen unterliegt.
Über den FCPlayFair!
Der "FC PlayFair! Verein für Integrität im Profifußball e.V." wurde im Januar 2017 von Familienunternehmer Claus Vogt und Sportökonom Prof. Dr. André Bühler gegründet, um angesichts der immer weiter zunehmenden Kommerzialisierung im Profifußball in Deutschland und anderswo die dringendsten Probleme zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen. Die Mitglieder des FC PlayFair! lieben den Fußball und sind Anhänger der unterschiedlichsten Clubs. Sie sitzen in der Loge und stehen in der Kurve. Der FC PlayFair! arbeitet streng übervereinlich. Weitere Informationen unter www.fcplayfair.org.
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