Deutsches Jugendherbergswerk LV Baden-Württemberg e.V.
Jahresbilanz 2024: Stabilität und nachhaltige Entwicklung des DJH BW
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Das Jahr 2024 war für das Deutsche Jugendherbergswerk Landesverband Baden-Württemberg e.V. (DJH BW) geprägt von Stabilität und nachhaltiger Entwicklung. Mit einem leichten Zuwachs von 0,7 % im Vergleich zu 2023 konnte der positive Trend der letzten Jahre fortgesetzt werden.
Das Jahr 2024 war für das Deutsche Jugendherbergswerk Landesverband Baden-Württemberg e.V. (DJH BW) geprägt von Stabilität und nachhaltiger Entwicklung. Mit 956.003 Übernachtungen – einem leichten Zuwachs von 0,7 % im Vergleich zu 2023 – sowie einer gestiegenen Gästezahl von 380.028 Personen (+3,3 %) konnte der positive Trend der letzten Jahre fortgesetzt werden. Besonders Familien und Einzelreisende nahmen das Angebot verstärkt in Anspruch.
Schulen, einschließlich Fach- und Hochschulen, bleiben mit 41 % der Übernachtungen (393.856 Übernachtungen) die größte Gästegruppe, wobei der Schwerpunkt auf der Sekundarstufe I liegt. Freizeitgruppen trugen mit 22 % (207.419 Übernachtungen) sowie Teilnehmende der beruflichen Bildung und Tagungen mit 11 % (102.110 Übernachtungen) erheblich zur Gesamtauslastung bei.
Bedeutung für den ländlichen Raum und wirtschaftliche Effekte
Das DJH BW betreibt ein Netzwerk von insgesamt 46 Jugendherbergen, von denen aktuell 41 im Gästebetrieb stehen. Diese Einrichtungen bieten insgesamt 6.863 Betten und ermöglichen eine breite Palette an Übernachtungsmöglichkeiten für Reisende, Gruppen und Einzelgäste. Von diesen 41 Jugendherbergen befinden sich 33 in ländlichen Regionen mit weniger als 100.000 Einwohnern und erbringen über 60 % der Übernachtungen des DJH BW. Diese Häuser sind unverzichtbar für bezahlbare Klassenfahrten, Bildungsangebote und Jugendreisen – und haben zugleich eine hohe wirtschaftliche Relevanz für ihre Regionen. Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr e.V. (dwif e.V) generiert jeder in einer Jugendherberge erwirtschaftete Euro einen zusätzlichen Euro Umsatz in der Region. Zudem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass ein Arbeitsplatz in einer DJH-Jugendherberge durch deren Inanspruchnahme 1,5 zusätzliche Arbeitsplätze bei Zulieferern und Partnerunternehmen schafft. Laut dwif beziffert sich der wirtschaftliche Effekt der Jugendherbergen jährlich auf über 1,12 Milliarden Euro.
Besonders im ländlichen Raum sind Jugendherbergen oftmals die einzige erschwingliche Möglichkeit für Schulklassen, mehrtägige Exkursionen zu realisieren. Doch steigende Kosten für Transport, Unterkunft, Verpflegung und pädagogische Angebote setzen Schulen zunehmend unter Druck. Damit alle Kinder unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern an diesen wichtigen Bildungs- und Gemeinschaftserfahrungen teilhaben können, sind staatliche Investitionen in die Infrastruktur der Jugendherbergen dringend notwendig.
Bildung, Gemeinschaft und nachhaltige Projekte im Fokus
Das DJH BW bleibt seiner Mission treu, jungen Menschen einzigartige Bildungs- und Erlebnismöglichkeiten zu bieten. 2024 wurden insbesondere die schulischen und außerunterrichtlichen Bildungsangebote weiterentwickelt.
- Der erfolgreiche Betrieb des DJH-Waldkindergartens nach einer erfolgreichen Pilotphase stärkt das Angebot für Vorschulkinder.
- Innovative Klassenfahrtsprogramme wurden ausgebaut, um Schulfahrten noch attraktiver und nachhaltiger zu gestalten.
- Das DJH BW ist ein anerkannter Partner im „Startchancen“-Programm und bietet durch wirkungsvolle Klassenfahrtskonzepte außerschulische Bildungsangebote, die verstärkt auch für Grundschulen zugänglich sind.
Ein besonderes Highlight war das Gemeinschaftsprojekt „WachsMalPlatz“ an der Jugendherberge Hohenstaufen. Gemeinsam mit der Stadt Göppingen wurde ein öffentlicher Spielplatz neugestaltet – unter aktiver Beteiligung Jugendlicher und mit finanzieller Förderung.
Zudem wurde das Engagement im Bereich Umweltbildung und Nachhaltigkeit weiter ausgebaut:
- „DJH Wild- und Honigbienen“ sensibilisiert Kinder spielerisch für Artenschutz und ökologische Zusammenhänge. An mehreren Jugendherbergen wurden neue Bienenvölker angesiedelt, und eigener DJH-Honig wird bereits in Konstanz, Freiburg und Sonnenbühl-Erpfingen angeboten.
- Das Pilotprojekt zum regionalen Anbau von Bio-Kichererbsen in Kooperation mit der Bioland-Erzeugergemeinschaft „rebio“ war ein voller Erfolg: Aufgrund hoher Nachfrage wurde das Projekt auf vier Betriebe ausgeweitet. Die erste Ernte im September 2024 ermöglicht nun eine dauerhafte Integration von regionalen Kichererbsen in die Speisepläne der Jugendherbergen.
Ausblick 2025: Zukunftsorientierte Weiterentwicklung
Auch 2025 wird das DJH BW auf nachhaltige Bildung, wirtschaftliche Impulse im ländlichen Raum und innovative Freizeitangebote setzen. Die Jugendherbergen bleiben ein wichtiger Bestandteil der regionalen Infrastruktur und bieten jungen Menschen weiterhin Räume für gemeinschaftliches Lernen, Naturerlebnisse und persönliche Entwicklung. „Unsere Jugendherbergen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bildung und persönlichen Entwicklung von jungen Menschen. Auch in Zukunft möchten wir durch unsere innovativen Konzepte und nachhaltigen Projekte einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben“, sagt Dr. Susanne Pacher, Vorsitzende des DJH BW.
Durch die Kooperation mit dem Städtetag kann das DJH BW passgenaue Lösungen für den Ganztagesbetreuungsanspruch, insbesondere in den Ferien, bieten. „Unser Ziel ist es, durch enge Zusammenarbeit mit Städten und Kommunen Lösungen zu schaffen, die den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden“, so Jörg Hoppenkamps, Geschäftsführer des DJH BW.
Damit das Jugendherbergsnetz seine gesellschaftliche Rolle auch in Zukunft erfüllen kann, setzen wir auch auf Standorte in weniger bekannten Destinationen, die für den Bildungstourismus und das Gemeinwohl unverzichtbar sind.
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Jörg Hoppenkamps