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Arnim Wiek als Alexander von Humboldt-Professor ausgewählt

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Arnim Wiek als Alexander von Humboldt-Professor ausgewählt

  • Nachhaltigkeitswissenschaftler soll mit fünfjähriger Förderung neuartiges Zentrum für Nachhaltige Ernährungswissenschaft an der Universität Freiburg aufbauen
  • Zentrum soll insbesondere bestehende Forschungsaktivitäten an der Universität und in der trinationalen Oberrheinregion verknüpfen und deren Transfer und Skalierung stärken
  • Rektorin Krieglstein: „Gemeinsam mit Arnim Wiek wird die Universität ihren Schwerpunkt in der Nachhaltigkeitswissenschaft noch weiter ausbauen können“

Nachhaltigkeitswissenschaftler Prof. Dr. Arnim Wiek von der Arizona State University und Gastprofessor an der Universität Freiburg erhält eine der diesjährigen Alexander von Humboldt-Professuren. Mit der Fördersumme von fünf Millionen Euro soll er ein neuartiges Forschungszentrum für Nachhaltige Ernährungswissenschaft an der Universität Freiburg aufbauen. Das Zentrum soll insbesondere bestehende Forschungsaktivitäten zum Thema an der Universität Freiburg und in der trinationalen Oberrheinregion verknüpfen und deren Transfer in die Gesellschaft stärken.

„Arnim Wiek gehört zu den führenden Wissenschaftler*innen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitswissenschaft, dessen Entwicklung er maßgeblich mitgeprägt hat“, würdigt ihn die Humboldt-Stiftung zur Professur-Verleihung. Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg, betont: „Dass Prof. Dr. Arnim Wiek zum Humboldt-Professor 2024 ausgezeichnet wird, freut mich sehr. Gemeinsam mit ihm wird die Universität ihren Schwerpunkt in der Nachhaltigkeitswissenschaft noch weiter ausbauen können.“ Ein weiterer Meilenstein dazu ist der derzeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Aufbau befindliche Innovationscampus Nachhaltigkeit, der auch Potenzial für Verknüpfungen zur Humboldt-Professur bietet.

Wiek hat über die vergangenen 15 Jahre wichtige Beiträge zur Entwicklung der Nachhaltigkeitswissenschaft geleistet, insbesondere in den Bereichen Forschungsmethodik, Ausbildungsprogramme und gesellschaftliche Umsetzungsrelevanz. Seine empirischen Forschungsarbeiten reichen von Wassermanagement, über Stadtentwicklung und Klimaschutz bis zur Governance von Nanotechnologie. Seit 2017 befasst Wiek sich hauptsächlich mit Fragen der nachhaltigen Ernährungswirtschaft.

Kleinere und mittlere Lebensmittelbetriebe und deren institutionelle Unterstützung im Fokus

Wieks inhaltlicher Forschungsfokus liegt auf kleineren und mittleren Lebensmittelbetrieben – insbesondere denjenigen, die zwischen Produktion und Konsum angesiedelt sind, also mit Verarbeitung, Logistik und Vertrieb befasst sind. „In ihnen steckt besonders viel Potenzial für die Entwicklung nachhaltiger regionaler Wertschöpfungsketten, weil sie kritische Lieferkettenfunktionen erfüllen, in der Region verankert sind und oft innovativer agieren als große Lebensmittelkonzerne“, so Wiek. Auch bei der institutionellen Unterstützung dieser Betriebe werden bereits neue Wege beschritten, die Wiek mitgestaltet und erforscht. „Hier geht es konkret um Ausbildungs- und Beratungsangebote zu kooperativen und gemeinnützigen Unternehmensformen, um integrative Ansätze in der Ernährungswirtschaftspolitik und den Aufbau einer inklusiven Ernährungsdemokratie sowie die Erweiterung sozialer und ethischer Finanzierungsmodelle.“ Noch spielt sich dies alles allerdings in Nischen ab. Wiek betont: „Transfer und Skalierung dieser innovativen Praktiken und Modelle sind zentral für die Nachhaltigkeitstransformation der Ernährungswirtschaft – insbesondere diese gilt es im Rahmen des geplanten Forschungszentrums voranzutreiben.“

Einbezug von Praktiker*innen und gesellschaftlichen Akteur*innen

Methodisch zeichnet sich Wieks Forschung durch ein hohes Maß an Lösungsorientierung und Transdisziplinarität aus, also den Einbezug von Praktiker*innen und gesellschaftlichen Akteur*innen in die Forschungsaktivitäten. „Damit wollen wir sicherstellen, dass unsere Forschung umsetzungsrelevant ist und tatsächlich zur angestrebten Nachhaltigkeitstransformation in Wirtschaft und Gesellschaft beiträgt“, so Wiek. Ein besonderer Ansatz hierfür ist das „Mobile Solution Research Lab“, ein Reallabor-Format, das Wiek an Forschungszentren in Kanada und den USA erprobt hat und in Zusammenarbeit mit dem KIT nun weiterentwickeln soll. Es handelt sich hierbei um eine räumlich flexibel einsetzbare transdiziplinäre Forschungsinfrastruktur, die sich in unterschiedliche Praxiskontexte der Ernährungswirtschaft einbetten lässt und damit eine vielfältige Menge an entscheidungsrelevanten Daten hervorbringen kann. Und nicht zuletzt geht es Wiek in seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit auch darum, Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil von beruflicher Ausbildung und akademischen Programmen zu Ernährungssystemen zu machen.

„Ich freue mich sehr darauf, die kommenden Aufgaben in zentralen Nachhaltigkeitsfeldern an der Universität Freiburg mit vielen meiner neuen Kolleg*innen anzugehen“, sagt Arnim Wiek. „Der Alexander von Humboldt-Stiftung danke ich dafür, dass sie dies mit der Verleihung der Professur ermöglicht.“

Zur Person:

Nach dem Studium der Philosophie an der Universität Bonn und der Freien Universität Berlin und dem Studium der Umweltwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde Arnim Wiek 2005 an der ETH Zürich promoviert. Nach weiteren Stationen an der ETH Zürich und der University of British Columbia in Vancouver ist er seit 2008 an der Arizona State University, USA, tätig – seit 2019 als Full Professor – und leitet dort das Sustainable Food Economy Lab. Er hatte zudem Gastprofessuren an den Universitäten Freiburg, Lüneburg, Utrecht und Tokyo inne. 2017 wurde er mit dem Sustainability Research Award der Association for the Advancement of Sustainability in Higher Education ausgezeichnet.

Zur Alexander von Humboldt-Professur:

Die Alexander von Humboldt-Professur ist der höchstdotierte deutsche Wissenschaftspreis und wird ausschließlich an Spitzenforscher*innen verliehen, die in ihrem Fachgebiet weltweit führend sowie im Ausland tätig sind und dann mit der Professur langfristig nach Deutschland wechseln sollen. Die Humboldt-Professur wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Sie ermöglicht die Durchführung langfristiger zukunftsweisender Forschungen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen hierzulande und trägt zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes Deutschland nachhaltig bei. Seit 2008 werden dafür jedes Jahr Humboldt-Professuren im Rahmen des Internationalen Forschungsfonds für Deutschland vergeben. 2020 wurden zusätzlich die Alexander von Humboldt-Professuren für Künstliche Intelligenz (KI) ins Leben gerufen. Der Preis wird jeweils verliehen, sobald das Berufungsverfahren für die Professur erfolgreich abgeschlossen ist.

Weitere Informationen:

https://www.humboldt-foundation.de/entdecken/newsroom/aktuelles/neue-alexander-von-humboldt-professorinnen-ausgewaehlt-1-2024

Kontakt:

Hochschul- und Wissenschaftskommunikation

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Tel.: 0761/203-4302

kommunikation@zv.uni-freiburg.de

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Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie
Abt. Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Rektorat . Fahnenbergplatz . 79085 Freiburg
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