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Impfskepsis und esoterische Einstellung hängen zusammen

Impfskepsis und esoterische Einstellung hängen zusammen
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Impfskepsis und esoterische Einstellung hängen zusammen

  • Freiburger Politikwissenschaftler belegen, dass positive Einstellungen zu Esoterik sowie alternativer Medizin Covid-19 Impfraten und die Gründe für Impfungen beeinflussen
  • Studienergebnisse können perspektivisch eingesetzt werden, um die Impfwilligkeit in der Bevölkerung besser zu messen und Impfkampagnen zielgerichteter zu planen
  • Studienergebnisse in der zum Nature Portfolio gehörenden Fachzeitschrift npj Vaccines veröffentlicht

Esoterische Einstellungen – vor allem im Hinblick auf Komplementär- und Alternativmedizin – haben einen Einfluss auf die Impfbereitschaft. Das belegen Dr. Sebastian Jäckle und Dr. James K. Timmis, beide vom Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg, in einer neuen Studie. Die Forscher zeigen, dass Teilnehmer*innen, die Schulmedizin positiv bewerten, im Schnitt über eine Impfdosis mehr verfügen als Teilnehmer*innen, die diese negativ betrachten. Befragte, die Waldorfpädagogik und Homöopathie befürworten, lassen sich mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit (ein weiteres Mal) gegen Corona impfen. „Menschen mit einer positiven Sicht auf Homöopathie haben im Schnitt 0,4 Corona-Impfdosen weniger erhalten, als jene, die nicht auf Homöopathie vertrauen“, erklärt Jäckle. „Bei maximal vier Impfdosen, die bis zum Umfragezeitpunkt möglich waren, handelt es sich hierbei um sehr substantielle Effekte.“ Die Studie, an der 2022 bundesweit mehr als 7.000 Menschen teilnahmen, wurde im August in der zum Nature Portfolio gehörenden Fachzeitschrift npj Vaccines veröffentlicht.

Impfmotivation unterschiedlich gelagert

Die Untersuchung gibt zudem Aufschluss über die unterschiedliche Motivation der Befragten, sich gegen Corona impfen zu lassen: Wer die Schulmedizin positiv bewertet, gab an, ärztlichen Ratschlägen sowie der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu folgen oder den Schutz anderer in den Fokus zu rücken. Befürworter*innen von Waldorfpädagogik und Homöopathie motivierte unter anderem, geimpft unproblematischer am öffentlichen Leben, wie etwa durch Restaurantbesuche, teilnehmen zu können.

Des Weiteren geben die analysierten Daten Hinweise darauf, dass positive Einstellungen zu Esoterik, Komplementär-, und Alternativ- nicht nur zu einer geringeren Anzahl an Corona-Impfdosen führen, sondern auf sehr ähnliche Weise auch die Sichtweise zu Kinderimpfungen negativ beeinflussen. Dieser Befund unterscheidet sich von Studienergebnissen aus den USA, die zeigten, dass Einstellungen zur Coronaimpfung und Kinderimpfungen unterschiedlich ausfallen. „Dieses Wissen kann dazu beitragen, die Impfwilligkeit in der Bevölkerung besser messen und Impfkampagnen zielgerichteter planen zu können“, sagt Timmis.

  • Originalpublikation: Jäckle, S., Timmis, J. K. Esoteric beliefs and CAM impact SARSCoV-2 immunization drivers, uptake and pediatric immunization views in Germany. npj Vaccines 9, 137 (2024). https://doi.org/10.1038/s41541-024-00928-7
  • Dr. Sebastian Jäckle ist Mitarbeiter des Seminars für Wissenschaftliche Politik an der Professur für Vergleichende Regierungslehre der Universität Freiburg und dort darüber hinaus als Akademischer Rat tätig.
  • Dr. James K. Timmis ist ebenfalls Mitarbeiter des Seminars für Wissenschaftliche Politik an der Professur für Vergleichende Regierungslehre der Universität Freiburg und betreut Masterforschungsprojekte im Bereich Health Innovation an der Vrijen Universiteit Amsterdam.

Kontakt:

Hochschul- und Wissenschaftskommunikation

Universität Freiburg

Tel.: 0761/203-4302

E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de

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