Ab ins kühle Nass - Aber wie sauber sind eigentlich Deutschlands Badegewässer?
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Dessau-Roßlau (ots)
Anmoderationsvorschlag: Wer an heißen Tagen dringend eine Abkühlung braucht oder einfach mal eine Runde schwimmen gehen will, kann das entweder im städtischen Freibad machen oder in den offiziell ausgewiesenen Badegewässern. Rund 2.300 gibt´s davon hierzulande, dazu zählen Seen, Flüsse sowie die Küsten von Nord- und Ostsee. Welche davon eine gute Wasserqualität haben und wo Sie lieber nicht ins kühle Nass springen sollten, hat die EU heute (am 06. Juni) veröffentlicht. Mehr dazu verrät Ihnen Dr. Regine Szewzyk vom Umweltbundesamt (UBA), hallo.
Begrüßung: "Guten Tag!"
1. Frau Dr. Szewzyk, die EU-Kommission hat jetzt ihren aktuellen Bericht zur Wasserqualität der Badegewässer veröffentlicht. Wie schneiden die deutschen denn da so ab?
O-Ton 1 (Dr. Regine Szewzyk, 23 Sek.): "Die deutschen Badegewässer schneiden sehr gut ab. 98 Prozent erfüllen die Vorgaben der EU-Badegewässerrichtlinie und fast 93 Prozent haben sogar die Bestnote 'Ausgezeichnet' erhalten. Nur sechs Badegewässer wurden mit 'Mangelhaft' beurteilt, das heißt, sie sind zum Baden nicht geeignet. Mit diesem Ergebnis steht Deutschland an siebter Stelle im Vergleich mit den EU-Mitgliedstaaten."
2. Was sind das denn für Verschmutzungen, die zu diesem "Mangelhaft" geführt haben?
O-Ton 2 (Dr. Regine Szewzyk, 31 Sek.): "Verschmutzungen in Badegewässern haben hauptsächlich zwei Quellen. Zum einen kommen die aus der Siedlungsentwässerung, zum Beispiel durch Einleiten von ungeklärtem Abwasser oder Mischwasserüberläufen. Zum anderen kommen sie auch durch Abschwemmungen aus landwirtschaftlichen Flächen bei Regenfällen. Wenn vorher zum Beispiel Gülle ausgebracht worden ist. Und mit diesen Verschmutzungen kommen dann auch Krankheitserreger ins Badegewässer, die bei den Badenden unter anderem Durchfallerkrankungen auslösen können."
3. Wie zufriedenstellend ist die Wasserqualität im Vergleich zu der von beispielsweise Mitte der 1990er Jahre?
O-Ton 3 (Dr. Regine Szewzyk, 20 Sek.): "Seit Einführung der regelmäßigen Überwachung im Jahr 1976 hat sich die Qualität der Badegewässer sehr stark verbessert. So gab es in den 90er-Jahren noch 10 bis 15 Prozent und jetzt in der Badesaison 2018 nur noch 0,3 Prozent mangelhafte Badegewässer, also eine sehr gute Entwicklung."
4. Wer genau kontrolliert die Wasserqualität und wie viele Wasserproben wurden für den aktuellen Bericht eigentlich entnommen?
O-Ton 4 (Dr. Regine Szewzyk, 30 Sek.): "Die Überwachung der Badegewässer ist Ländersache. Die Länderbehörden haben in der Badesaison 2018 über 13.000 Wasserproben genommen und untersucht, und zwar auf zwei Darmbakterien. Und wenn die in erhöhten Konzentrationen vorkommen, heißt das, dass Fäkalien ins Wasser gelangt sind. Aus den Messergebnissen wird dann die Qualität der Badegewässer berechnet und die Ergebnisse können auf der Internetseite des Umweltbundesamtes für jedes Badegewässer abgerufen werden."
5. Wie kann man als Laie vor Ort erkennen, dass mit der Wasserqualität eventuell was nicht stimmt?
O-Ton 5 (Dr. Regine Szewzyk, 14 Sek.): "Eine fäkale Verunreinigung kann man als Laie leider nicht erkennen am Badegewässer. Da hilft nur der Blick ins Internet, bevor man baden geht, da kann man sich dann informieren über die Qualität des Badegewässers, in dem man baden möchte."
6. Und wie sieht das mit Blaualgen aus? Mit denen gab es ja im vergangenen Jahr in Deutschland auch immer wieder Probleme...
O-Ton 6 (Dr. Regine Szewzyk, 22 Sek.): "Na, Probleme mit Cyanobakterien, oder umgangssprachlich auch Blaualgen genannt, können die Badenden tatsächlich selbst erkennen, weil diese eben zu einer blau-grünen Farbe des Wassers führen. Und da gibt es einen schönen Tipp: Wenn man bis zu den Knien im Wasser steht und seine Zehen nicht mehr sieht, dann sind zu viele Cyanobakterien im Wasser und man sollte nicht mehr baden gehen."
Dr. Regine Szewzyk über die Wasserqualität der Badegewässer in Deutschland und in der EU. Danke Ihnen für das Gespräch!
Verabschiedung: "Gerne - und einen schönen Sommer!"
Abmoderationsvorschlag: Mehr Infos zum Thema sowie die aktuellen Daten der deutschen Badegewässer finden Sie unter www.umweltbundesamt.de/wasserqualitaet-in-badegewaessern.
Pressekontakt:
Felix Poetschke
Pressesprecher
Referat "Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Internet"
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