Von Holz und Knochen zu Bits und Bytes
Von Holz und Knochen zu Bits und Bytes
Die Erforschung kolonialer Jagdtrophäen aus dem Depot des (völkerkundlichen) Museums Witzenhausen geht in die nächste Phase. Bald sollen die Ergebnisse auch in ein Computerspiel einfließen.
Im Rahmen des Förderprogramms Digitalisierung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) startet ein kooperatives und interdisziplinäres Projekt, das die 3D-Digitalisierung und Erschließung von Gehörnen, Schlangenhäuten und Tierschädelknochen, die Teil der Jagdtrophäensammlung des Deutschen Instituts für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL) in Witzenhausen sind, zum Ziel hat. Das Projekt unter Federführung der Universitätsbibliothek Kassel setzt auf ein vorausgegangenes Projekt des Fachgebietes Neuere und Neueste Geschichte der Universität Kassel mit dem DITSL auf: Die Gehörne, Taxidermien und Tierschädelknochen wurden in 2022 inventarisiert und auch hinsichtlich ihrer lokalen und jagdlichen Provenienz ansatzweise erforscht. Die Scans und die vertiefende wissenschaftliche Untersuchung, die von den vormalig Projektbeteiligten weitergeführt wird, werden auch in die Entwicklung eines Computerspiels für Schülerinnen und Schüler einfließen. Dieses wird u.a. im Museum Witzenhausen im Weltgarten – Zentrum für das Globale Lernen – eingesetzt werden.
„Das zugegebenermaßen für uns eher ungewöhnliche Vorhaben bietet die Chance, Expertise hinsichtlich der Erstellung und Hosting von 3-D-Digitalisaten, entsprechender Präsentation und Zulieferung zum geplanten hessischen Kulturgutportal aufzubauen“, so beschreiben die Leiterin der Universitätsbibliothek Claudia Martin-Konle und der Projektverantwortliche Arvid Deppe, ihre Motivation. Die inhaltliche und wissenschaftliche Projektarbeit liegt bei dem Historiker Maximilian Preuss, der Kunstwissenschaftlerin Linda-Josephine Knop unter der Koordination der Wissenschaftshistorikerin Marion Hulverscheidt. Die Umsetzung des Spiels wird von Simon-Lennert Raesch – the brothers grimm UG – verantwortet. Er hatte bereits erfolgreich mit Knop eine VR-Simulation der ersten Documenta von 1955 erstellt.
Spielerisch und mit neuen Medien Pfade anlegen, um die Geschichte zu begreifen und daraus zu lernen – so können die Relikte der kolonialen Jagd eine Bedeutung als Anknüpfungspunkt für die Auseinandersetzung mit einer herausfordernden Thematik werden.
Weitere Informationen:
https://uni-kassel.de/go/hokbit
https://www.uni-kassel.de/uni/aktuelles/meldung/2022/03/01/Krokodile-im-Keller
Kontakt:
Claudia Martin-Konle
Universitätsbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Diagonale 10
34127 Kassel
direktion@bibliothek.uni-kassel.de
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